Meschede. Der inoffizielle Sommerschlussverkauf läuft auch in Meschede. So sind die Erfahrungen. Und so wird das Angebot im Herbst.
Es ist wieder Sommerschlussverkauf in den Mescheder Geschäften. Offiziell gibt es ihn eigentlich nicht mehr - trotzdem senken viele Händler ihre Preise in dieser Zeit. Wir haben verschiedene Modehäuser in Meschede nach ihrer Sommerbilanz gefragt. Außerdem erzählen uns die Inhaber, wie sie sich auf den kommenden Herbst vorbereiten mit Blick auf Inflation, Gaspreise, Corona - und natürlich Mode.
Modehaus Heide
Im Modehaus Heide wurden in diesem Sommer wieder alle Teile reduziert. Insgesamt ist Wilhelm Heide sehr zufrieden mit seiner Bilanz: „Das Jahr bisher war wirklich gut und ich bin froh, alle Mitarbeiter halten zu können.“ Die erste Herbstware sei bereits angekommen und die Sommerware läuft langsam aus. Um den Herbst sorge sich der Mescheder noch nicht: „Wie es genau weiter geht, weiß keiner. Wir haben zwei Jahre Pandemie überstanden, da wird es uns hoffentlich nicht so schlimm treffen.“ Sein Strategie für den Herbst: „Nicht zu viel Ware kaufen und auf die Kosten achten.“ Steigende Preise seien unvermeidlich, dennoch soll es eine Grenze geben, damit auch jeder Kunde bei ihm einkaufen kann.
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Modehaus Humpert
Andrea Adams leitet gemeinsam mit ihrem Mann Stephan Adams das Modehaus Humpert in Freienohl. Insgesamt ist sie mit ihrem Sommerschlussverkauf zufrieden, dennoch gibt es einen Haken: „Man merkt schon, dass gerade Sommerferien sind und das Kaufverhalten der Kunden eher ruhiger ist.“ Dieses Jahr sei aber nicht schlechter gelaufen als sonst. „Mehr geht natürlich immer“, sagt die Freienohlerin lachend. Die Sorgen vor dem Herbst, seien in ihrem Geschäft allgegenwärtig: „Natürlich machen wir uns Gedanken. Aber auch die Kunden äußern ihre Sorgen während unserer Gespräche.“ Eingekauft habe sie ganz normal. „Es bringt ja auch nichts den Kopf in den Sand zu stecken.“ Trends für den Herbst seien vor allem die Töne Eisblau und Grau. Auch Pullunder seien in diesem Herbst wieder im Trend.
Paul+Pauline
Im Kindermodegeschäft Paul+Pauline wird in diesem Sommer alles zum halben Preis verkauft. Trotzdem stellt Petra Streich einen leichten Rückgang fest: „Dieser Sommer ist nicht so gut gelaufen wie sonst. Bei dem super Wetter sind es trotzdem mehr Leute, die kurze Hosen und Kleider kaufen.“ Was den Herbst betrifft, will auch sie abwarten, wie sich das Kaufverhalten ihrer Kunden entwickelt: „Die Leute werden sicherlich mehr sparen. Und Kleidung ist leider das erste, woran man spart“, so die Innenstadtbeauftragte von „Meschede aktiv“. Dennoch hoffe sie, dass die Inflation nicht zu viele Kunden vom Kauf abhalten wird. Ein weiteres Problem: Es gibt schon jetzt Lieferengpässe für die Ware im Herbst. Trotzdem gibt Petra Streich Entwarnung: „Der Großteil unserer Herbstware liegt bereits bei uns im Laden.“
DL Mode
Daniela Langer hat in diesem Jahr schon früher als geplant in der zweiten Augustwoche mit ihrem Sommerschlussverkauf begonnen. Grund dafür: Der Ausverkauf vom Schuhhaus Stratmann. Insgesamt ist sie zufrieden: „Letzte Woche haben wir einiges verkauft.“ Nur bei der Herrenware hätten die Kunden mehr kaufen können. Auch sie blickt mit Sorge auf den Herbst, vor allem da ihre Kundschaft direkt von der Inflation betroffen ist: „Wir liegen im mittleren Preissegment und sprechen daher auch eher die Kunden aus der Mittelschicht an. Ich glaube schon, dass von ihnen viele von der Inflation betroffen seien werden.“ Trotzdem gibt die zweite Innenstadtbeauftragte erklärt: „Wir haben viele Stammkunden, die uns sicher treu bleiben werden. Außerdem haben wir schon jetzt die Hälfte unserer Herbstkollektion schon im Laden.“ Daniela Langer stellt in diesem Jahr fest, dass vor allem Braun - und Grüntöne im Herbsttrend liegen. Aber auch die Kombination von Grau und Rosé soll besonders gut ankommen.
Intersport Pilz
Volker Pilz ist sehr zufrieden mit diesem Sommer: „Wir leben jetzt schon seit 2020 mit der Corona-Pandemie und ich muss sagen, dass es uns seitdem nicht schlechter geht.“ Auch er blickt mit einem großen Fragezeichen auf den Herbst: „Wie es genau wird, kann keiner sagen. Unsere Firma werden die steigenden Gaspreise natürlich schon betreffen.“ Eine Möglichkeit diese Kosten einzusparen sei da, die Temperaturen herunter zu drehen: „Es werden schon keine Eiszapfen im Laden wachsen“, fügt der Inhaber scherzhaft hinzu. Wie Petra Streich habe aber auch er Probleme mit den Lieferungen: „Die Liefertermine verändern sich bei mir stündlich. Man kann keine allgemeine Aussage treffe, trotzdem wird es viele Verschiebungen geben.“
Schuhhaus Stratmann
Für Volker Stratmann war dieser Sommer ein besonderer: Anstatt eines klassischen Sommerschlussverkaufs veranstaltete er nämlich einen Räumungsverkauf. Um seinen Kunden bald mehr Textilware in seinem Geschäft anbieten zu können, erweitert der Mescheder sein Geschäft. Der Räumungsverkauf ging drei Tage lang. Insgesamt zeigt sich der Inhaber zufrieden: „Besonders die Herrenmode war sehr gefragt. Auch das Wetter hat uns sehr gut in die Karten gespielt.“ Auch insgesamt sei der Sommer gut gelaufen.
Dennoch fällt ihm auf: „Die Kunden kommen öfter mit speziellen Wünschen und Labels zu uns, die wir so manchmal nicht mit unserem Sortiment erfüllen können.“ Was den Herbst betrifft, könne er noch keine konkrete Aussage treffen: „Es wäre schön, wenn ich eine Glaskugel hätte.“ Er stelle sich trotzdem auf ein eher verhaltenes Kaufverhalten seiner Kunden ein.
Er setzt vor allem auf diese Hoffnung: „Ich glaube, dass viele Kunden in dieser Zeit auf mehr Qualität setzen werden.“ Die Herbstware ist schon bestellt. Besonders Boots und Sneaker liegen in diesem Jahr wieder im Trend. Bei der Kleidung setzen viele auf Strick, Kaschmir und Jeans. Außerdem sind wieder gedeckte Farben beliebt.