Schmallenberg. Die Energiekrise ist auch in den Schmallenberger Hotels angelangt. Was Gäste davon mitkriegen können und was die Inhaber dazu sagen.
Auch Hotels haben zur Zeit mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen. Drei Schmallenberger Hotels sprechen über Handlungsmöglichkeiten. Wenn die Energiekosten durch die Decke gehen und auch die Lebensmittelpreise weiter ansteigen, sind davon nicht nur Privathaushalte betroffen. Auch die Gastronomen leiden darunter. Hotels bleibt dann letztendlich nichts anderes übrig, als die gestiegenen Kosten in Form von höheren Preisen an die Kunden weiter zugeben. Auch die Schmallenberger Hotels Rimberg, Bergdorf Liebesgrün und Hanses Bräutigam haben mit der Situation zu kämpfen.
Bergdorf Liebesgrün
Inhaber Ralf Blümer betont, man habe von Anfang an auf Nachhaltigkeit gesetzt. Trotzdem sei der Preis für die heimischen Holzpellets, die man zur Energieversorgung verwendet explodiert. „Das müssen wir einfach so hinnehmen, da wir keine andere Option haben.“ Das Bergdorf Liebesgrün hat mit Greenpeace einen langfristigen Vertrag abgeschlossen. „Da geht es um die Versorgung mit Windgas. Weil der Vertrag sehr lange geht, ist keine Kostenexplosion zu erwarten“, so Blümer.
Ein weiteres Problem sind die steigenden Lebensmittelpreise. Um das auffangen zu können, kam man schlussendlich also gar nicht drum herum, die Preise auch für die Kunden zu erhöhen. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir dem Kunden weiterhin eine gute Qualität liefern können. Zudem haben wir einen Kostenzuwachs bei den Gehältern unserer Mitarbeiter. Wir haben die Preise schon immer entsprechend angepasst und so haben wir das auch in Zukunft vor.“ Man dürfe nicht vergessen, dass ein Hotel ein betriebswirtschaftliches Unternehmen ist und auch als solches geführt werden muss. Erhöhen sich die Kosten eines Unternehmens, ist das letztendlich auch an den Preisen bemerkbar. Doch Ralf Blümer weiß auch: „Die Kunden haben preislich eine Schmerzensgrenze, über die sie nicht hinausgehen werden. Man muss also schauen, bis zu welchem Punkt man überhaupt gehen kann und sollte.“
Hotel Rimberg
Auch im Schmallenberger Hotel Rimberg sind die steigenden Energiepreise ein großes Thema. Inhaber Alfons Schnieder sieht begrenzte Handlungsmöglichkeiten: „Uns bleibt nichts anderes übrig, als die steigenden Energiepreise so hinzunehmen. Wir können ja schlecht die Sauna runterfahren.“ Auch das Hotel Rimberg kommt nicht drum herum, den höheren Kostenaufwand an die Kunden weiterzugeben. Zumal die eigenen Mitarbeiter von der Inflation ebenfalls stark betroffen sind. Das Hotel hat schon versucht in diesem Punkt mit Spritgutscheinen etwas für Entlastung zu sorgen.
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Alfons Schnieder machte deutlich, dass die Preiserhöhungen schrittweise erfolgen müssen. Zudem könne man nicht verhindern, dass Teile der Kundschaft in Zukunft wegfallen. „Die privaten Haushalte leiden ja auch unter den hohen Energiepreisen. So ist am Ende bei vielen weniger Geld für den Konsum da.“
Hotel Hanses Bräutigam
Das Latroper Hotel hat ähnlich wie das Bergdorf Liebesgrün das Glück, bis Jahresende mit einem Vertrag zu relativ normalen Preiskonditionen ausgestattet zu sein. Doch damit ist das Problem natürlich nicht gelöst. „Zu Beginn des nächsten Jahres zahlen wir dann fast das Doppelte“, so Sebastian Hanses, vom Hotel Hanses Bräutigam. Er sieht da nur zwei Möglichkeiten: „Erstens wird versucht, Energie nach Möglichkeiten einzusparen. Zweitens muss man Teile der höheren Kosten an die Kunden weitergeben.“ Wie genau, das müsse noch ausgerechnet werden. Erstmal will man dieses Jahr noch versuchen, die Preise zu halten. Wichtig für die komplette Branche sei laut Sebastian Hanses, dass die privaten Haushalte finanziell entlastet werden: „Die Leute zahlen ja auch mehr und müssen am Ende genug Geld haben, um überhaupt noch Urlaub machen zu können.“