Meschede. In Meschede ist ein Junge von einer Person mit einer gruseligen Pferdemaske erschreckt worden. Was dazu bekannt ist.

In Meschede ist ein Junge von einem Mann mit einer großen Pferdemaske erschreckt worden. Der Vorfall ereignete sich im Schwarzen Bruch.

Dunkelblauer Kleinbus

Was war geschehen? Ein Zeuge hatte vom Lidl-Parkplatz im Schwarzen Bruch in Meschede gesehen, wie ein dunkelblauer Kleinbus an der dortigen Haltestelle anhielt. Der Beifahrer des Busses ließ das Fenster runter und sprach einen Jungen an, der dort mit seinem Roller wartete. „Der Junge war in Schockstarre“, berichtet der Zeuge. Das Fahrzeug sei dann abgebogen in Richtung Fachhochschule.

Der Zeuge ging sofort zu dem Jungen und fragte, ob alles ok sein. Das Kind sei sichtlich aufgewühlt gewesen und erzählte dann, dass er nicht verstanden habe, was der Mann mit der Pferdemaske zu ihm gesagt habe. Zusammen seien sie dann zum Lidl gegangen, um die Mutter des Jungen zu suchen. Ein Kennzeichen hatte sich keiner der beiden gemerkt.

Zur Wache gefahren

„Mir hat das keine Ruhe gelassen, weil ich dachte, was ist, wenn das mein Kind gewesen wäre“, sagte der Zeuge später. Deshalb sei er kurz danach auch zur Polizeiwache gefahren, um seine verdächtige Beobachtung zu melden.

Blick auf die Polizeiwache in Meschede: Hier meldete der Zeuge seine Beobachtung.
Blick auf die Polizeiwache in Meschede: Hier meldete der Zeuge seine Beobachtung. © WP | Ute Tolksdorf

„Wir wissen nicht, was der Mann zu dem Jungen gesagt hat“, sagt Polizeisprecher Volker Stracke. Sollte der Mann den Jungen nur erschrecken wollen, würde es sich um eine Ordnungswidrigkeit handeln. Unter „Belästigung der Allgemeinheit“ oder - veraltet - grober Unfug, wird im Paragraf 118 nach deutschem Recht eine Handlung verstanden, „die geeignet ist, den äußeren Bestand der öffentlichen Ordnung unmittelbar zu stören oder zu beeinträchtigen, so dass die Öffentlichkeit belästigt wird“.

Traumatisierung möglich

Anders sei der Fall gelagert, wenn es sich hierbei gezielt um die Ansprache von Minderjährigen gehandelt haben sollte, womöglich sogar mit einem sexuellen Motiv. „Wenn es nur ein Scherz sein sollte, war es ein sehr dummer Scherz. Solche Dinge können Kinder traumatisieren“, sagt Polizeisprecher Stracke.

Je nachdem, wie sehr der Junge darunter leidet, könne man auch von einer Körperverletzung ausgehen. Wie es dem Jungen geht, ist aktuell nicht bekannt.

Immer Polizei informieren

Der Fall ist bei der Polizei als verdächtige Beobachtung gemeldet. Weitere seien im Verlauf der vergangenen Wochen nicht hinzugekommen. Der Zeuge habe mit seiner Aussage bei der Polizei korrekt gehandelt. Wenn Kinder von einem Fremden auf verdächtige Art und Weise angesprochen würden, sollte man die Polizei informieren.

Der Vorfall hatte sich bereits am 11. Juni 2022 ereignet und wurde erst nach unserem Zeitungsartikel über immer wieder auftauchende Gerüchte bekannt, wonach Männer Kinder aus einem weißen Kastenwagen ansprechen. Der Zeuge hatte sich gewundert, warum der Pferdemasken-Vorfall von der Polizei nicht erwähnt wurde.

+++ Lesen Sie auch: Meschede: Sprechen fremde Männer Kinder aus weißem Van an?+++

Diese Tipps gibt die Polizei an die Kinder:

Gehe mit Freunden oder Klassenkameraden zusammen!

Benutze immer den gleichen Weg! Denn hier kennst du dich aus.

Sage laut und deutlich, wenn du etwas nicht willst. Auch Erwachsenen darfst du sagen „Lass mich in Ruhe!“

Tritt auf keinen Fall zu nahe an ein Auto heran. Sag dem Fahrer: „Ich darf nicht mit Fremden sprechen, fragen Sie bitte einen Erwachsenen!“

Wenn du dich bedroht fühlst, darfst du laut schreien und zu anderen Personen laufen, um Hilfe zu holen. Weglaufen ist nicht feige.

Im Notfall darfst du immer den Notruf 110 wählen!

Wenn dir etwas ganz komisch vorkommt auf dem Schulweg, dann erzähle es deinen Eltern oder deinem Lehrer/deiner Lehrerin - am besten sofort!