Bad Fredeburg. Der Abela Heilstollen in Bad Fredeburg ist geschlossen. Was der Ex-Betreiber, die Stadt und der Besitzer dazu sagen, ist durchaus verschieden.
Der Abela Heilstollen in Bad Fredeburg ist seit kurzem geschlossen. Wie die Stadt Schmallenberg, der Ex-Betreiber, der Besitzer und G.U.T Bad Fredeburg auf die Schließung blicken, ist durchaus unterschiedlich.
Ex-Betreiber
Wolfgang Röhr ist der Ex-Betreiber des Abela Heilstollens und des Bergwerks Felicitas, in dem er das Tauchen im Stollen möglich machte. Für ihn ging ein großer Traum in Erfüllung, als er aus Hamm nach Bad Fredeburg zog, um den Tauchstollen ins Leben zu rufen. „Es war wirklich eine tolle Zeit. Ich habe sehr viele tolle Höhlentaucher kennengelernt“, schwärmt er über die vergangene Zeit. Denn seit Anfang Juni betreibt er die zwei Tourismus-Attraktionen in Bad Fredeburg nicht mehr.
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„Die Miete wurde so sehr erhöht, dass ich es mir einfach nicht mehr leisten konnte.“ Er habe auch Gespräche mit dem Besitzer gesucht, aber leider keine Lösung finden können. Das sei sehr schade für ihn, denn er hatte Zukunftspläne. „Ich habe auch versucht mit der Stadt gemeinsam eine Lösung zu finden, zum Beispiel durch eine finanzielle Unterstützung. Aber leider konnte nichts erreicht werden“, so Röhr.
Der Tauchstollen wurde von zwei anderen Betreibern übernommen.
„Die Stadt und ich hatten gerade ein tolles neues Konzept für den Heilstollen entwickelt. Mit dem konnten die Sauerlandcard-Besitzer einmal umsonst in den Heilstollen“, sagt der Ex-Betreiber. Daraus wird vorerst nichts, der Heilstollen ist derzeit geschlossen.
Besitzer
Georg Guntermann ist Geschäftsführer der Schiefergruben Magog in Bad Fredeburg. Zum Unternehmen gehört auch das Areal der Schiefergrube Felicitas mit dem Heil- und Tauchstollen in Bad Fredeburg. „Die Genehmigung für den Heilstollen läuft demnächst aus. So eine Genehmigung kostet viel Geld“, so Guntermann. Er habe viele Gespräche mit verschiedenen Partnern geführt, um eine Lösung zu finden. Leider sei man ihm finanziell nicht ausreichend entgegen gekommen: „Wir haben den Heilstollen jetzt geschlossen, weil es sich aus wirtschaftlicher Sicht für uns nicht lohnt“, sagt der Geschäftsführer.
Stadt Schmallenberg
Die Stadt Schmallenberg gibt auf Anfrage dieser Zeitung folgendes Statement heraus: „Der Heilstollen in Bad Fredeburg war von einem privaten Betreiber gepachtet. Gemeinsam mit dem Tourismus hat die Stadt den Betrieb gefördert. Jüngste Maßnahmen waren zum Bespiel eine gezielte Werbung, die Einbindung in die Sauerland-Card oder Taxifahrten zum Betrieb. Gerade nach Corona ging es darum, die Besucherzahlen zu verbessern. Leider konnte die Wirtschaftlichkeit des Stollens nicht erreicht werden.
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Der Betreiber hat den Betrieb eingestellt. Die Stadt verliert mit dem Stollen ein wertvolles Angebot der Gesundheitsvorsorge. Als Ersatz konnte mit dem Hotel Tommes als Betreiberin des Heilstollen Nordenau eine Kooperation vereinbart werden. Damit steht weiterhin ein Angebot bereit.“
G.u.T. Bad Fredeburg
Auch für den Ort Bad Fredeburg ist die Schließung des Heilstollens ein Verlust: „Mit Bedauern mussten wir die Schließung des Abela Heilstollens zur Kenntnis nehmen.“ Diverse Maßnahmen seitens der Touristiker hinsichtlich einer Neuausrichtung im medizinischen und erlebnispädagogischen Bereich, sowie die Einbindung in das Sauerland-Card-System (ermäßigter Eintritt für Touristen), hätten in den vergangenen Monaten zu einer deutlichen Steigerung der Besucherzahl geführt. „Insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Lage (PostCovid) wäre der Abela Heilstollen für die weitere Entwicklung des Heilbades Bad Fredeburg ein wichtiger Baustein gewesen“, so heißt es in einem Statement von Astrid Völlmecke.