Bestwig. Im dritten Jahr in Folge wird es in Bestwig keinen Gastgarten geben. Der Grund ist Corona. Die Gemeinde spricht jedoch von einer Kreativpause.
Auch im Jahr 2022 wird es in der Gemeinde Bestwig keinen Gastgarten geben: Die Organisatoren haben sich zu einer Absage entschlossen - schweren Herzens, wie sie ausdrücklich unterstreichen. Grund für die Absage seien vor allem die Erfahrungen aus der bisherigen „Veranstaltungssaison“. So habe sich gezeigt, dass es insbesondere im Rahmen von Veranstaltungen zu zahlreichen Corona-Infektionen unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern komme, sagt Bürgermeister Ralf Péus. Gerade während der aktuellen „Sommerwelle“ sehe man die Gefahr, dass mit dem geplanten Termin am 13. und 14. August zum Ende der Sommerferien der Start in das Schul- sowie das Kindergartenjahr durch vermeidbare Infektionen belastet werden könnte, so Ralf Péus.
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Und zum anderen habe man beobachtet, dass es zumindest in Teilen der Bürgerschaft eine sogar steigende Zurückhaltung beim Besuch von Veranstaltungen gebe - „möglicherweise aus Sorge vor einer Infektion, vielleicht aber auch wegen der Gesamtsituation, die wir momentan in der Gesellschaft haben“, argumentiert Bürgermeister Péus: „Das geht auch an den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Bestwig nicht vorbei.“
Unterm Strich ergebe sich aus Sicht der Organisatoren so eine Ausgangslage, die in diesem Spätsommer gegen einen Neustart des Bestwiger Gastgartens nach zwei Jahren „Corona-Pause“ spreche. Die Absage falle ganz sicher nicht leicht, unterstreicht Ralf Péus: „Der Gastgarten war und ist eine tolle Veranstaltung, die auf den Rathausplatz und seine Umgebung wie zugeschnitten ist.“ Gleichwohl wolle man dieses Event nicht mit derart ungünstigen Rahmenbedingungen belasten. Statt der Corona- soll es deshalb für den Gastgarten eine „Kreativpause“ geben, wünscht sich der Bestwiger Bürgermeister: „Ziel bleibt es weiter, eine Veranstaltung für alle Ortsteile zu schaffen, mit Angeboten für Menschen aller Altersgruppen und auch ein Forum für Gewerbe und Dienstleistung. Daran werden wir weiter arbeiten.“
Kaum Interesse an verkaufsoffenem Sonntag
Olaf Badelt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Besser in Bestwig“ hat die Absage des Gastgartens durch die Gemeinde Bestwig recht leidenschaftslos zur Kenntnis genommen. Für die Kaufmannschaft sei der Gastgarten in der Vergangenheit vor allen Dingen wegen des verkaufsoffenen Sonntags eine wichtige Veranstaltung gewesen. Doch hier hätten sich durch zahlreiche Geschäftsschließungen zuletzt die Vorzeichen komplett geändert.
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Vor einiger Zeit hatte die Werbegemeinschaft bei ihren Mitgliedsbetrieben das Interesse an einem verkaufsoffenen Sonntag abgefragt. Ergebnis: Gerade mal ein oder zwei Betriebe hätten ihr Interesse bekundet, so Badelt. Das liege aber nicht daran, dass alle anderen nicht wollen, sondern daran, dass es viele der klassischen Einzelhändler von einst gar nicht mehr gebe.