Meschede. Geldautomaten werden in Meschede immer seltener. Gerade im Norden sieht es nach Schließungen mau aus. So kommen Sie dennoch an Bargeld.

Die Möglichkeiten, im Mescheder Norden an Bargeld zu gelangen, werden immer geringer. Der Geldautomat in der Gartenstadt wurde gesprengt, der Sparkassenautomat am Hit-Markt abgebaut. Spätestens Ende des Jahres wird es auch die Postbank-Automaten an der Lagerstraße nicht mehr geben. Der einzige Bankautomat jenseits der Bahnschienen liegt dann also noch in der früheren Sparkassen-Filiale an der Waldstraße 1, wo im Februar die Bäckerei Kremer eingezogen ist.

Als es in den vergangenen Tagen zu bundesweiten Problemen bei der Kartenzahlung kam, wurde vielen Meschedern deutlich, wie wenig Geldautomaten es rund um den Schwarzen Bruch gibt. Als die EC-Terminals streikten, mussten Supermarktkunden teilweise ihre Einkaufswagen an der Kasse stehen lassen oder hinterließen an der Tankstelle ihren Personalausweis, um zunächst Bargeld zu besorgen. Viele steuerten dann die Postbank an der Lagerstraße an.

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Die Banken begründen den Abbau der SB-Automaten unisono aus Kostengründen und aufgrund des geänderten Nutzungsverhalten der Kunden. „Der Unterhalt eines Bankautomaten kostet die Bank je nach technischer Ausstattung zwischen 15.000 und 20.000 Euro“, erklärt Sparkassen-Sprecherin Simone Rohde. Die Volksbank rechnet vor: „Die Kosten setzen sich aus Technikkosten, zum Beispiel Leitung, Wartung des Herstellers et cetera, und Infrastrukturkosten, unter anderem Strom, Miete, zusammen. Ebenso sei das Thema Überwachung/Sprengungsprävention ein Kostenaspekt. Immer häufiger entscheiden sich die Kreditinstitute deshalb auch zu Kooperationen. So gibt es Beispielsweise in Eversberg und Bestwig Automaten für Volksbank- und Sparkassenkunden.

Automat 55.000 Mal genutzt

Wie häufig Bankautomaten noch genutzt werden, zeigt eine Zahl, die die Sparkasse Mitten im Sauerland auf Nachfrage mitgeteilt hat: 55.000 Mal wurde der gesprengte Automat am Lanfertsweg im Jahr 2021 genutzt. Vergleichbare Zahlen gibt die die Volksbank Sauerland aus Sicherheitsgründen nicht preis.

Denn: „Hohe Frequentierung bedeutet dementsprechend auch höhere Füllmengen, etc. und diese Information soll uns nicht wohlgesonnenen Personen vorenthalten bleiben“, so Volksbanksprecher Jörg Werdite.

Über konkrete Schadenshöhen nach Automatensprengungen gibt es selten Zahlen. In ihrer Kriminalstatistik 2021 schreib die HSK-Polizei jedoch von 85.000 Euro, die die Täter nach einer Sprengung eines Bankpavillons im Dezember 2021 in Neheim erbeutet hatten. Die Lösung: Verbraucher können mittlerweile auch in einigen Supermärkten Bargeld abheben. Dies ist zum Beispiel bei Lidl möglich. Ab einem Einkaufswert von fünf Euro können sich Kunden dort einen gewünschten Betrag gebührenfrei auszahlen lassen. Sie nennen an der Kasse den gewünschten Betrag und geben die PIN ihrer Girocard ein. Der maximale Betrag liegt bei 200 Euro. Kostenloses Geldabheben bieten in Meschede auch Rewe und Müller ab 10 Euro Einkaufswert und Netto ab 5 Euro, bei DM geht es ohne Einkauf.

Mobile Bezahlung

Zudem bieten immer mehr Geschäfte mobile Bezahlung an. Kunden müssen hierfür ihre EC-Karte auf dem Smartphone hinterlegen und können diese dann überall dort nutzen, wo kontaktloses Bezahlen angeboten wird. Kunden halten ihr Smartphone vor das Kassenterminal und bezahlen sekundenschnell. Bei einem Android-Gerät läuft dies über die App „Pay“, bei Apple heißt die Bezahllösung Apple Pay.

  • Ein Euronet Geldautomat (ATM) steht am Henne-Ruhr-Markt, ein Cash-Zone-Automat am Bahnhofskiosk. Volksbank-Automaten in der Mescheder Kernstadt stehen an der Hauptstelle an der Arnsberger Straße und in der Ruhrstraße 17 (neben dem Durchgang zur Emhildisstraße). Bei der Sparkasse gibt es Automaten am Winziger Platz und in der Waldstraße. Bei der Commerzbank in der Zeughausstraße. Und ein SB-Terminal bietet die Deutsche Bank am Winziger Platz 4.