Cobbenrode. Die Cobbenroder feilen an der Zukunft ihres Dorfes. Mehrere Arbeitsgruppen sollen dafür sorgen, dass die Heimat lebenswert bleibt.
Die Einwohner von Cobbenrode feilen an der Zukunft ihres Dorfes. In vielen Orten des Sauerlandes gab es in den 70er-Jahren einer Aufbruchsstimmung, besonders unter dem Aspekt Tourismus. Überall entstanden Tretbecken, Minigolfanlagen, Grünanlagen und sogenannte Trimmpfade. Vieles ist in die Jahre gekommen, manches existiert gar nicht mehr. Die Ansprüche der Gäste sind anders geworden, aber auch das Erleben der Einwohner hat sich verändert. Darauf soll in Cobbenrode nun reagiert werden.
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Um Bilanz zu ziehen und neue Impulse für eine Neugestaltung der Dorfangebote zu setzen, hatte der Heimat- und Förderverein Cobbenrode die Bevölkerung zu einer Dorfversammlung eingeladen. Und das Interesse daran war groß. „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs“, betonte Ortsvorsteher Friedhelm Heberling bei der Zusammenkunft. „Sei es der demografische Wandel, die nötige weitere Digitalisierung, aber auch die Sorge um unser Dorf ganz konkret“, so Heberling.
Doch obwohl Dorfladen, Bank und Bäckerei geschlossen worden seien gebe es auch Positives zu bieten. „Unsere Vereine sind unsere Stärke. Es wird viel gemacht für alle Altersgruppen, aber auch ein intaktes Dorfbild gehört zum Wohlfühlfaktor dazu und daran wollen wir arbeiten“, so Heberling.
Im Vorfeld der Versammlung hatten unterschiedlichste Personen Schwerpunktthemen zu einzelnen Problempunkten im Dorf erarbeitet, die bei der Versammlung vorgestellt wurden. Dazu hatten sich aus jedem Verein zwei Vorstandsmitglieder zusammengesetzt und Themenschwerpunkte benannt. Diese Vorgehensweise sei notwendig gewesen, um auch eine rechtliche Basis für Aktivitäten und Förderanträge zu schaffen, so Heberling.
Hochstufung zum Luftkurort
In der Versammlung gab die Gelegenheit offene Fragen zu stellt. Außerdem sollen neue Arbeitsplattformen zu den jeweiligen Themen entstehen. Ziel war es, konkrete Projekte anzugehen und dann umzusetzen. Dazu lagen „Mitmachlisten“ aus, in die sich Interessierte eintragen konnten. Themen waren u.a. die Zusammenarbeit der dörflichen Gemeinschaft, Digitales Dorf „Cobbenrode 2.0.“, der Stertschultenhof, die Alte Mühle mit Backhaus, der Dorfpark „Am Esselbach“, das Biotop am Sacklochbach, Themenwanderwege sowie die Hochstufung zum Luftkurort.
Appell zum Schluss
„Wir waren erfreut über das große Interesse. Das lässt sich alles gut an“, sagt Heberling. Im nächsten Schritt sind nun ersten Treffen der Arbeitsgruppen geplant. „Wir wollen eine neue Arbeitsplattform anbieten. Jeder kann sich jederzeit über die Arbeit der jeweiligen AG auf der Homepage informieren, kommentieren oder mithelfen“, erklärt Markus Winkelmeier vom Vorstand des Heimat- und Fördervereins.
Heberling schloss die Versammlung mit dem Appell: „Lasst uns die Zukunft unseres Ortes Cobbenrode in unsere eigenen Hände legen, damit wir weiterhin gut und gerne in unserem Dorf leben können. Bringt euch ein. Euer Ort Cobbenrode braucht euch!“
- 90 Cobbenroderinnen und Cobbenroder nahmen an der Versammlung teil.
- Schon am ersten Abend fanden sich 20 Mitarbeitswillige in den unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften zusammen.
- Die Arbeitsgemeinschaften treffen sich auf freiwilliger Basis und stellen keine Verpflichtung dar. Wer Lust hat, kann einfach mitmachen.