Meschede. Das heftige Unwetter erreicht zunächst Schmallenberg und Eslohe und dann Bestwig und Meschede. So ist die Lage.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor zum Teil extremen Gewittern in Meschede, Schmallenberg, Eslohe und Bestwig. Auch die Schulen dürfen frühzeitig geschlossen werden. Das teilt die Bezirksregierung am Freitagmorgen, 20. Mai 2022, mit. Meteorologen waren davor, sich im im Freien aufzuhalten.

+++ Lesen Sie auch: Gemüse im Stehen: So läuft der Hochbeete-Boom in Meschede +++

Dicht gedrängt suchen die Menschen Schutz unter dem Wartehäuschen am Winziger Platz in Meschede.
Dicht gedrängt suchen die Menschen Schutz unter dem Wartehäuschen am Winziger Platz in Meschede. © Unbekannt | Ilka Trudewind

Das Gewitter erreichte Schmallenberg am Freitagnachmittag, 20. Mai 2022, gegen 15.30 Uhr. Es regnete und donnerte für etwa 30 Minuten. Auch das Vogelschießen in Lenne fand deshalb erst später statt.

In Meschede begann es gegen 17 Uhr zu donnern, es folgte ein starker Platzregen. Auch hier dauerte das Gewitter etwa eine halbe Stunde. Passanten suchten Schutz in Bushäuschen. Von angekündigten Hagelkörnen und Tornados war zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen.

In den Abendstunden des Freitags rechneten die Experten mit einer Wetterberuhigung, das Unwetterpotential sollte rasch abnehmen.

Extreme Berechnungen in den Wettermodellen

WP-Wetterexperte Julian Pape erklärte die Wetterlage folgendermaßen: „Etwa zwischen 15 und 19 Uhr berechnen viele Modelle dann eine sehr gefährliche Lage, denn aus Norden versucht sich deutlich kühlere Luft durchzusetzen, die schwülwarme hält dagegen und wir liegen genau am Übergangspunkt beider Luftmassen. Es ist sehr viel Energie vorhanden, die sich voraussichtlich in einer sehr intensiven Gewitterlinie ausbilden wird. Es ist nahezu sicher, dass sich irgendwo vom nördlichen Rheinland-Pfalz bis ins südliche Niedersachsen eine Zelle ausbilden wird, die Windböen in Orkanbereich von über 120 km/h, heftigen Starkregen und Hagel verursachen wird. Größere Schäden, gesperrte Straßen und Gefahr für Leib und Leben im Freien sind in diesen Bereichen sehr wahrscheinlich.“

Der heftige Regen dauerte 30 Minuten, dann beruhigte sich die Wetterlage rapide.
Der heftige Regen dauerte 30 Minuten, dann beruhigte sich die Wetterlage rapide. © Unbekannt | Ilka Trudewind

Schulen dürfen früher schließen

Die Bezirksregierung Arnsberg hatte Morgens die Schulen informiert, dass die Schulleitungen in eigener Zuständigkeit und nach Rücksprache mit dem Schulträger unter Berücksichtigung der lokalen Wetterlage frühzeitig den Unterricht beenden können.

„Bei Bedarf sind die Schulgebäude so lange geöffnet, bis ein sicherer Heimweg möglich ist. Schüler und Schülerinnen werden bis zum Antritt eines sicheren Heimwegs betreut“, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung in Arnsberg.

Abiprüfungen finden statt

Die für heute angesetzten Prüfungen, u. a. schriftliche Nachschreibprüfungen im Abitur und Prüfungen in Berufskollegs, finden wie geplant statt. Mündliche Prüfungen können in Absprache mit der oberen Schulaufsicht im Einzelfall verschoben werden, sofern dies durch ein regionales Unwetter geboten ist, so die Bezirksregierung,.

Fenster und Türen schließen

Die Katastrophenschutz-App Nina warnte bereits am Donnerstagnachmittag vor Gefahren, die von Überflutungen und entwurzelten Bäumen ausgehen können. Bürger sollten Fenster und Türen schließen und Gegenstände im Freien sichern. Eine Gewitterfront zog am Donnerstagnachmittag, 19. Mai 2022, übers Sauerland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Warnung für ein Unwetter für Teile des Hochsauerlands heraus gegeben. Die Warnung galt unter anderem für Brilon, Winterberg, Olsberg, Medebach, Hallenberg, Marsberg sowie den den Raum Meschede/Schmallenberg und Arnsberg.

Heftiger und lang anhaltender Regen – vor allem im Raum Schmallenberg

Es gab zum Teil heftigen und lang anhaltenden Regen. Im südlichen Hochsauerland meldete die Unwetterzentrale die Warnstufe rot. Am heftigsten wurde demnach im HSK der Raum Hallenberg/Schmallenberg getroffen. Weiter südlich lag ein Unwetterschwerpunkt über Olpe und Siegen.

Vor folgenden Gefahren wurde konkret gewarnt:

  • Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr!
  • Es sind unter anderem verbreitet schwere Schäden an Gebäuden möglich.
  • Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen.
  • Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich (Details: www.hochwasserzentralen.de). Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten.
  • Schließen Sie alle Fenster und Türen!
  • Sichern Sie Gegenstände im Freien!
  • Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen!
  • Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!