Eslohe. Unter erschwerten Bedingungen haben sich die Esloher Realschüler auf ihr neues Musical vorbereitet. Bald ist Premiere. Gott sei Dank!
Es ist inzwischen das 27. Musical, das die Schülerinnen und Schüler der Esloher Realschule in Kürze auf die die Bühne bringen werden - noch nie waren die Probenbedingungen so bescheiden wie diesmal. Bereits seit August laufen die Vorbereitungen auf die neue Show. Und wie so vieles, standen sie unter dem Stern von Corona. Aber klagen wollen die Realschüler nicht. Sie sind vielmehr glücklich, dass sie überhaupt wieder proben und auf der Bühne stehen dürfen. Denn: Im vergangenen Jahr kam das Highschool-Musical ihrer Mitschüler gar nicht erst zur Aufführung. Abgeblasen wegen der Pandemie. Die ganze Arbeit, all die Mühe - vergebens!
Vorfreude seit der fünften Klasse
Und genau das soll und wird in diesem Jahr nicht passieren. Deshalb können die Realschüler auch ganz gut mit den erschwerten Bedingungen leben, unter denen die Proben diesmal stattfinden mussten. „Alles ist besser als gar nicht proben zu dürfen“, sagt Justus Frommberger und erntet ein bestätigendes Nicken seiner Mitschülerinnen und Mitschüler, die sich zur Besprechung in der Aula versammelt haben. „Schließlich haben wir uns alle seit der fünften Klasse auf diese ganz besondere Zeit gefreut“, ergänzt Leonie Erwes.
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Lange Zeit war die Aula für die Jugendlichen in diesem Jahr tabu. Geprobt wurde seit dem Ende der Sommerferien zunächst monatelang in der Turnhalle - weil es dort mehr Platz gibt und die Halle besser belüftet werden kann. Sicher ist sicher in Zeiten der Pandemie. „Wirklich prickelnd war das aber nicht“, sagt Justus Frommberger und spricht von einem ganz anderen Feeling. Aber sei’s drum. Die Dinge sind nun einmal wie sie sind. Und die Schüler haben das Beste daraus gemacht. Heute sind sie froh, endlich in der Aula proben zu dürfen - und vor allem sind sie froh, dass sie ihr Stück auch aufführen dürfen. Bereits Ende Mai ist die Premiere, danach folgen fünf weitere Vorstellungen. Vier davon sind öffentlich.
Präsentieren werden sie „Sommerliebe“ - ein Musical samt Cheerleader-Show. Knapp 40 Musical-Darsteller und 13 Cheerleader werden dabei auf der Bühne stehen. Zusammen mit den Technikern und allen anderen Aktiven hinter der Bühne sind rund 60 Jugendliche an dem Stück beteiligt.
Leonie Schulte ist eine der Cheerleaderinnen. Ebenso wie alle anderen, hat auch sie zuletzt viel Freizeit für die intensive Probenarbeit geopfert. „Ich glaube, wir haben zuletzt mehr Zeit im Musikraum verbracht als Zuhause“, sagt sie und lacht. Das Ganze sei tatsächlich deutlich mehr Arbeit als viele gedacht hätten. Aber, weil es eben eine ganze Menge Spaß mache, empfinde es niemand als Opfer, für den Erfolg der Aufführung auch einen Teil der Freizeit zu investieren. Mit Leidenschaft und viel Elan seien die Jugendlichen bei der Sache. Das bestätigt auch Musiklehrer Joachim Nowak - sei es beim Ausarbeiten der Choreographie für die Tänze, bei der Auswahl der Musikstücke im Vorfeld oder eben bei den Proben selbst.
Mehr als im Applaus zu baden
„Es ist einfach das, was unsere Schule ausmacht“, sagt Antonia Pieper. Die Esloher Realschule sei die musikalischste Schule weit und breit. „Einige haben sich sogar bewusst wegen der Musical Company für die Realschule entschieden“, ergänzt Johanna Vente. Die Schülerinnen und Schüler wissen ganz genau, was das Engagement in der Musical Company ausmacht. Dabei geht es nämlich um deutlich mehr, als nach sechs erfolgreichen Aufführungen im Erfolg zu baden. „Die Probenarbeit stärkt die Gemeinschaft“, weiß Antonia Pieper. „Wir sind zu einer Einheit zusammengewachsen“.
Und Justus Frommberger hat festgestellt: „Durch das Musical kommst du in Kontakt mit Leuten aus anderen Klassen, mit denen du vorher wenig oder sogar gar nichts zu tun hattest.“ Außerdem, auch darin sind sich alle einig, sei die Musical-Arbeit gut fürs Selbstbewusstsein und für die Disziplin. All das kann auch Musiklehrer Joachim Nowak bestätigen. Immer wieder beobachte er, dass bei den Projekten Mauerblümchen regelrecht aufblühen, sagt er. Da macht auch das 27. Musical der Realschule keine Ausnahme.
Begegnung in den Sommerferien
Und darum geht es in dem neuen Stück: Tommi und Kathi begegnen sich in den Sommerferien auf Sylt. Sie verlieben sich und verbringen wunderschöne Urlaubstage miteinander. Danach müssen sie sich wieder trennen. Tommi geht zurück an die Real-High und Kati sollte eigentlich zurück nach München. Doch, wie das Schicksal es will, finden sich beide nach den Ferien an der Real-High wieder! Ein echtes Problem für Tommi, denn er ist der Anführer der coolen Realschool-Gang „Black Hats“. Um sein Image als harter Typ zu retten, lässt er Kathi eiskalt abblitzen. Enttäuscht sucht sie Trost in der angesagten Mädchen-Clique, „Yellow Swellow“. Doch ihr braves Auftreten kommt dort gar nicht gut an. Hat die Liebe zwischen Tommi und Kathi trotzdem noch eine Chance?
Unterstützung der Dramaturgie
In mehr als 20 Liedern wird die Dramaturgie der Handlung eindrucksvoll unterstützt. Die Band aus ehemaligen Schülern und künftigen Lehrern begleitet das Musical wie in den Jahren vor Corona professionell. Ulrike Schauerte mit ihrem Team übernimmt Kulisse und Maske, Uwe Guntermann den Bühnenbau. Die Gesamtleitung haben wie gewohnt Michael Hoffe und Joachim Nowak.
- Die öffentlichen Musical-Aufführungen finden an folgenden Terminen in der Aula des Schulzentrums statt: Dienstag, 31. Mai, um 19 Uhr sowie Donnerstag, 2. Juni, um 19 Uhr und am Freitag, 3. Juni, ebenfalls um 19 Uhr.
- Eine weitere Aufführung wird es am Samstag, 4. Juni, geben. Diese Vorstellung beginnt bereits um 15 Uhr.
- Karten gibt es ab Samstag, 14. Mai, im Tintenfass an der Hauptstraße in Eslohe.
- Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 16 Jahre kostet die Karte fünf Euro, für Erwachsene zehn Euro.