Meschede. Nach dem Krieg in der Ukraine sind zahlreiche Menschen aus ihrer Heimat auch nach Meschede geflüchtet. Dazu liegen konkrete Zahlen vor.

Knapp 400 Menschen aus der Ukraine, vor allem Frauen und Kinder, halten sich aktuell in Meschede auf. Sie flohen vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, kamen bei hier Verwandten, Freunden und Bekannten unter oder leben im Schwesternwohnheim am Schederweg.

Keine hohe Dunkelziffer

392 Ukrainer (Stand 9. Mai) leben in Meschede. Obwohl Ukrainer ohne Visum für 90 Tage einreisen können, rechnet die Stadt nicht mit einer hohen Dunkelziffer. „Die Stadtverwaltung schätzt eine Dunkelziffer - sofern überhaupt vorhanden - als sehr gering ein“, erläutert Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede. „Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, benötigen im Regelfall Hilfe zum Lebensunterhalt sowie eine Unterkunft. Dafür aber sind ein Antrag auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie eine melderechtliche Anmeldung eine Voraussetzung.“

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Die meisten Geflüchteten leben in privaten Wohnungen, rund 100 Ukrainer sind in Wohnraum untergebracht, der durch die Stadt Meschede angemietet worden ist sowie in eigenen städtischen Unterkünften. Fröhling: „Da jedoch künftig – je nach den aktuellen Entwicklungen – weitere Zuweisungen erfolgen können, muss die Stadtverwaltung Meschede stets eine gewisse Reserve an Wohnraum vorhalten, der den Menschen zur Verfügung gestellt werden kann.“

Schulpflichtige Kinder

128 schulpflichtige Kinder im Stadtgebiet gehören zu den Familien. „Dies betrifft aber nicht nur Flüchtlinge aus der Ukraine“, so Fröhling. 92 von ihnen würden aktuell in Meschede beschult. Neben Menschen aus der Ukraine gebe aktuell keine weiteren Zuweisungen, erklärt der Pressesprecher. „Zuletzt kamen im März 17 Menschen aus Afghanistan nach Meschede. Laut Fröhling handelte es sich um Ortskräfte, also Menschen die die deutschen Soldaten in Afghanistan unterstützt hatten und deren Familien. Es könne selbstverständlich sein, dass sich dies auch wieder ändere.

Wer sich ehrenamtlich engagieren will, findet, so Fröhling alle Informationen auf der Homepage der Stadt unter www.meschede.de. „Vorrangig benötigt werden Betten, Tische, Stühle, Kleiderschränke und Küchen für die Herrichtung von Wohnungen, die durch die Stadt Meschede angemietet werden. Zudem sind Menschen mit Sprachkenntnissen, die bei Übersetzungen helfen können, stets willkommen.“ Ob beispielsweise Hausaufgabenhilfe benötigt werde, könnten nur die jeweiligen Schulen beantworten.