Meschede. Auf der Plattform „TikTok“ macht Imbissbuden-Besitzer Hüseyin Yusuf eine erschreckende Rechnung auf. Was ein Döner künftig kosten soll.
Er war über Jahre der perfekte Wegbegleiter – und ein Streetfood für alle Alters- und Einkommensklassen. Mit knackigem Brot, fettem Fleisch und öligen Saucen war er nicht nur in Meschede und Umland in den vergangenen Jahren der perfekte Mix aus Finger- und Fastfood: Der Döner. Im Zuge steigender Preise für Lebensmittel kommt nun aber die Frage auf: Wird der Döner bald zum Luxusessen?
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Alarm schlägt Hüseyin Yusuf, Betreiber von „BABA Burger und Pan Pizza“ in Meschede. Auf der Social-Media-Plattform TikTok veröffentlichte der Mescheder kürzlich ein Video, in dem er erklärt: „Ich habe von einigen Kollegen gehört, dass der Döner bald über 9 Euro kosten sollte. Ich denke auch, dass der Döner mindestens 7,50 Euro kosten sollte, damit sich das auch wirklich rentiert.“
Wareneinsatz von mindestens 3,50 Euro
Der Gastronom rechnet vor, was die einzelnen Zutaten im Döner aktuell kosten: „Dönerbrot: 35 Cent, Dönerfleisch in der Dönertasche: Circa einen Euro, Eisbergsalat: 20 Cent, Weißkraut oder Rotkraut: 10 Cent, Zwiebeln: 10 Cent, Tomaten: 10 Cent, Gurken: 5 Cent. Bei den Saucen haben wir ebenfalls noch mal einen Wareneinsatz von 20 bis 30 Cent. Hinzu kommen Kosten für Mitarbeiter, Strom, Gas, Miete und so weiter. Wenn die Dönertasche fertig ist, haben wir etwa einen Wareneinsatz von mindestens 3,50 Euro“, sagt Yusuf.
Der Gastronom wird im Laufe des Videos konkret und nennt Zahlen: „Ich habe alles mal zusammengefasst und bin auf eine Summe von 534 Euro gekommen, die ich pro Tag erwirtschaften muss, um meine Kosten zu decken. Wenn ich den Preis bei 5 Euro belassen würde, müsste ich den Laden zu machen, weil es sich nicht rentieren würde.“ Überraschend kommt der Gastronom zum Ende des Videos dann doch zu der Schlussfolgerung, dass er den Preis für einen Döner in seinem Geschäft nicht anheben möchte und weiterhin fünf Euro für das Fast-Food-Gericht verlangt. Als Begründung erklärt er: „Wir belassen es bei den fünf Euro, weil wir kein Dönerladen sind, sondern ein Burger-Geschäft.“
Döner soll nicht Hauptgeschäft sein
Auf Nachfrage unserer Redaktion nennt der Gastronom die Hintergründe seiner Begründung: „Also um das klarzustellen: Das Döner-Geschäft habe ich erst während der Corona-Pandemie hinzugenommen, um mein Angebot zu erweitern. Mir geht es mit dem Döner-Geschäft nicht darum, da große Gewinne einzufahren, sondern darum, den Leuten ein weiteres Angebot zu machen, damit sie auch unser Burger- und Pizzaangebot kennenlernen.“
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Um rentabel zu bleiben, muss Yusuf jedoch auch für sein Pizza- und Burgergeschäft über Preisanpassungen nachdenken. „Die Preise bei meinem Lieferanten sind in den letzten Wochen um 50 bis 60 Prozent gestiegen. Deshalb muss ich irgendwann auch die Preise ein bisschen anheben, da bleibt mir keine andere Wahl. Wann das kommt, warte ich aber noch ein bisschen ab“, erklärt er.
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Der Vorstandsvorsitzende des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, Gürsel Ülber, erklärte zuletzt gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ein Döner müsste eigentlich 7,30 Euro kosten.“
Für das Fast-Food-Gericht mit Soße, Salat und Fleisch waren in Meschede und Umland für lange Zeit Preise um 3,50 bis 4,50 Euro üblich. Im Zuge der deutlichen Steigerung der Lebensmittelpreise müssen sich Kunden künftig wohl auf Preise zwischen fünf und sechs Euro einstellen.