Meschede. Posen mit erhobenem Mittelfinger und Schmährufe: Ein Kommentar zum öffentlichen Auftreten der beiden Abiturjahrgänge ‘22 aus Meschede.

Die angehenden Abiturienten des Gymnasiums der Stadt Meschede und des Benediktiner Gymnasiums liefern sich auf Instagram einen Schlagabtausch. Die Aussagen und Fotos überschreiten teilweise den guten Ton. Ein Kommentar.

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Die Abiturientinnen und Abiturienten kurven in ihren bunt geschmückten Autos über den Parkplatz des Benediktiner Gymnasiums, hupen wie wild, grölen und fühlen sich trotz dieses proletenhaften Auftritts wie die Könige der Welt.

20 Jahre ist das nun her, denn natürlich gab es diesen Konkurrenzkampf zwischen den beiden Schulen schon immer. Ebenso wie ein lebenslanges Verbundenheitsgefühl.

Auf dem einen Berg residierte das damals schickere Privatgymnasium und auf dem anderen Berg verweilten die Underdogs vom mausgrauen Gymnasium der Stadt. Die Städtis waren die „Restschule“ und die Bennis hatten ihr Abitur gekauft. So war das damals.

Nun hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einiges geändert. Das mausgraue Gymnasium mauserte sich, das Privatgymnasium bat zwischendurch öffentlich um finanzielle Hilfe, und mittlerweile gibt es sogar gemeinsame Leistungskurse. Tatsachen, die vor 20 Jahren undenkbar waren. Das erfreuliche Ergebnis: Unterm Strich hat Meschede nun zwei gute Schulen.

Unser Glück damals war, dass es Instagram und TikTok noch nicht gab, denn auch wir hätten aus diesem arroganten „Wir sind die Elite“-Auftreten ebenfalls solche Schmährufe online abgelassen. Zumal die letzte Schulwoche eine eigene Dynamik hat und viel gefeiert und getrunken wird. Hinzu kommt, dass ein Schlagabtausch auf Instagram schnell Fahrt aufnimmt, weil jeder per Handy reagieren kann. Es führt zu Reaktionen und Gebaren, die einem am nächsten Tag schon peinlich sein könnten. In 20 Jahren wird es definitiv der Fall sein.