Meschede. Die Bilder aus Butscha sorgen weltweit für Entsetzen. Querdenker aus dem Hochsauerlandkreis tragen zur Verhöhnung der ukrainischen Opfer bei.
Der Telegram-Kanal der so genannten Freie Presse Sauerland gilt als Plattform der Corona-Querdenker in der heimischen Region: Darüber tauschen sie sich aus und verabreden sich zu Spaziergängen, außerdem werden dort wirklich, falsche und halbwahre Nachrichten rund um das Coronavirus verbreitet. Seit dem Krieg in der Ukraine fällt der Kanal außerdem zunehmend durch russische Propaganda auf.
Opfer werden verhöhnt
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Jetzt werden sogar die Opfer aus dem ukrainischen Butscha verhöhnt: Wörtlich heißt es über die Massaker in einem geposteten Beitrag: „An den in den Propagandamedien des »Westens« massiv beworbenen »Greueltaten« der russischen Armee in Kiewer Vororten während der Invasion gibt es begründete Zweifel. Vermeintlich auf der Straße erschossene Zivilisten bewegen sich in den im »Westen« versendeten Clips der Nato-Fraktion – oder stehen nach Vorbeifahrt der Kamera wieder auf.“
Leichen auf den Straßen
In Wahrheit sind inzwischen Bilder von hunderten Leichen auf den Straßen dokumentiert - gefesselt, gequält und erschossen. Es herrscht Entsetzen darüber in der Welt, während Russland eine Verantwortung von sich weist. Bemerkenswert: Nur ein paar Klicks weiter geht es auf dem Telegram-Kanal um den „Friedensspaziergang für Selbstbestimmung“ immer montags in Neheim - umrahmt von russischer Propaganda und Hetze gegen die Ukraine.
Auch im Stadtgebiet Schmallenberg gibt es eine ähnliche Entwicklung: Dort tauschen sich die Querdenker in einer Telegram-Gruppe auf, in der offensiv für einen Putin-Fanclub geworben wird - trotz des Krieges in der Ukraine.