Meschede. Gesundheitsminister Lauterbach und Oppositionsführer Merz duellieren sich auf Twitter. Es geht um die Impfpflicht gegen das Coronavirus.

In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vom CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz auf Twitter abgewatscht worden. In dieser Woche will der Bundestag über ein mögliches Gesetz abstimmen.

Lauterbach blickt auf den Herbst

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). © AFP | Tobias Schwarz

Lauterbach twittere: „Ich sehe nicht ganz Deutschland als Krankenbett. Aber im Moment sterben ca 230 Menschen pro Tag an/mit Corona. Jeden Tag. Das will ich im Herbst verhindern. Zu viele haben sich an den Tod so vieler Menschen gewöhnt.“ Der Vorschlag von Friedrich Merz sei keine Lösung, „Kopf im Sand“.

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Merz reagierte wie folgt: Die CDU/CSU habe deshalb „in kluger Voraussicht ein Impfvorsorgegesetz vorgeschlagen, durch das die Voraussetzungen für eine vielleicht im Herbst notwendig werdende Impfpflicht gegen neue Virusmutanten geschaffen würden. Die Regierungsmehrheit will das ablehnen.“

Impfpflicht ab 18 Jahren gescheitert

Zuvor war bereits eine Impfpflicht ab 18 Jahren gescheitert - weil SPD, Grüne und FDP keine Mehrheit dafür im Bundestag haben. Merz erklärte dazu: „Anfang 2022 gab es bessere Gründe für eine Impfpflicht. Die Infektionszahlen sind gestiegen und Minister Lauterbach gefällt sich in der Rolle des besorgten Arztes, der ganz Deutschland als Krankenbett sieht. Aber eine Überlastung der Krankenhäuser ist nicht beobachtbar.“

Merz ist seit Januar 2022 Bundesvorsitzender der CDU, bald drauf wurde er zum zweiten Mal Fraktionsvorsitzender von CDU und CSU im Bundestag. Er stammt aus Brilon, wohnt heute in Arnsberg und hat sein Büro in Meschede. Merz ist einer von drei Bundestagsabgeordneten aus dem Hochsauerlandkreis.