Meschede. Auch bislang undenkbare Fragen suchen plötzlich Antworten: In einem Ausschuss der Stadt kommt die auf, ob es in Meschede Schutz vor Raketen gibt.
Vor Wochen wäre diese Frage noch undenkbar gewesen. Jetzt verblüfft sie niemanden mehr. Dr. Jobst Köhne, Fraktionsvorsitzender der FDP, stellte sie im Ausschuss für Nachhaltigkeit und Ordnung in Meschede: „Wohin würden die Mescheder gehen, wenn Raketen auf sie fliegen?“ Offiziell machte er daraus dann eine Anfrage: Die Stadtverwaltung soll nachprüfen, was es eigentlich noch für Bunker in der Stadt gibt.
Köhne meinte mit Blick auf die Schweiz, dort wisse jeder, wo man im Notfall hingehen müsse, um Schutz zu suchen. Auch in der Ukraine sei das jetzt der Fall. Aber hier bei uns? Der Liberale fragte sich, ob die Stadt nicht lieber in Bunker investieren solle, anstatt in Gerätehäuser für die Feuerwehr (wir berichteten): „Feuer brechen schließlich nicht nur aus, weil irgendwo ein Kurzschluss ist.“
Bürgermeister: „Der heutigen Waffentechnik hielten sie nicht stand“
Die Stadtverwaltung muss erst einmal recherchieren, ob es irgendwo noch Bunker gibt. Wobei: Bürgermeister Christoph Weber billigt ihnen nur das Niveau maximal eines Schutzraumes zu, „mit dem Niveau eines Kellerraumes.“ Er bestätigte, dass es aus Zeiten des Kalten Krieges Bunker aus den 60er Jahren in der Stadt gegeben habe - an den Schulen etwa, sie seien aber zurückgebaut worden. Weber sagte: „Der heutigen Waffentechnik hielten die ohnehin nicht stand.“ Er meinte: „Da würde ich mich in meinem Keller genauso sicher fühlen.“
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Für den Bürgermeister ist es eine „gesamtdeutsche Entscheidung“, ob man das Thema von Bunkerbauten wieder aufgreifen müsse. Die Kosten könnten die Kommunen gar nicht stemmen. Er ordnet das Thema eher in den größeren Zusammenhang ein, „was die nächsten Jahre in Sachen Katastrophenschutz bringen“. Auch bei der Kreisverwaltung sind keine Bunker mehr bekannt, die aktiv genutzt werden könnten. Und auch dort sagt Sprecher Martin Reuther, die Frage müsse im Zusammenhang des künftigen Katastrophen- und Zivilschutzes geklärt werden.