Meschede. Einige Mescheder bieten Flüchtlingen aus der Ukraine Wohnungen an. Versicherung, Miete, : Wir erklären, was Sie wissen sollten.
Viele Mescheder nehmen gerade Menschen aus der Ukraine bei sich auf. Sie wohnen in Ferienwohnungen, leerstehenden Einliegerwohnungen oder im eigenen Haushalt. Doch unvorbereitet sollte man die Unterkunft nicht zusagen. Wir klären die wichtigsten Fragen:
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An wen wende ich mich, wenn ich eine Wohnung zur Verfügung stellen will?
Die Stadt Meschede hat zwei Email-Adressen eingerichtet, an die Hilfsbereite ihre Angebote schicken können. Für allgemeine Hilfsangebote wie Dolmetschertätigkeiten: hilfsangebote-ukraine@meschede.de. Für Wohnungs- und Unterkunftsangebote sowie Möbelspenden wohnungsangebote-ukraine@meschede.de. Es wird darum gebeten, nur Tische, Stühle, Küchen, Betten und Kleiderschränke anzubieten. Aktuell wurden der Stadtverwaltung rund 30 bis 40 Wohnungen angeboten, um Kriegsflüchtlinge unterzubringen. Angaben zur Größe, Miete und Anzahl der Personen, die dort unterkommen können sind hilfreich. Nach Angaben der Stadt wurden Kriegsflüchtlinge bislang hauptsächlich privat untergebracht. „Allerdings werden nun auch verstärkt kommunal angemietete Wohnungen für die ankommenden Menschen benötigt“, so Stadtsprecher Jörg Fröhling.
Wo sollen sich Ukrainerinnen und Ukrainer registrieren?
Die melderechtliche Erfassung erfolgt im Bürgerbüro. Dort sind die ukrainischen Identitätsdokumente (Reisepass oder Personalausweis) vorzulegen. Die Mitarbeiter leiten Kopien an die Ausländerbehörde des Kreises weiter, eine Vorsprache im Kreishaus nicht notwendig. Einen Antrag auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz kann im Fachbereich Soziales im Rathaus gestellt werden. Aktuell sind knapp 200 Menschen aus der Ukraine als Flüchtlinge in Meschede erfasst.
Was sollte ich vorher unbedingt klären?
Die Organisation Pro Asyl weist darauf hin, dass die Wohnungsgeber vorab die eigenen Motive überprüfen sollten (Handel ich aus Einsamkeit? Suche nach günstiger Haushaltshilfe?). Übersteigerte Erwartungen könnten zu Konflikten führen. Die Frauen und Kinder haben unter Umständen Traumatisches erlebt und benötigen möglicherweise erst einmal Ruhe, um das Erlebte verarbeiten zu können. Nicht jede geflohene Person sei offen für ein neues Zuhause oder suche eine Ersatzfamilie. Das sollte man respektieren.
Bekomme ich Miete?
Ja. Die Kommune zahlt Unterkunft und Heizkosten. Das Asylbewerberleistungsgesetz gibt den Rahmen vor. Dabei spielt auch das örtliche Mietenniveau eine Rolle. Der Mietpreisspiegel in Meschede liegt nach Angaben mehrerer Vergleichsportale aktuell bei etwa 5,40 Euro pro Quadratmeter plus 2,80 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter. Das Amt hat Vorgaben, wie groß die Wohnung pro Person höchstens sein darf, und wie viel sie kosten darf. Die Kommune überprüft die Angaben zu Wohnung nicht vor Ort. Dies geschehe „im Regelfall anhand des Mietvertrags“. Sollten die Menschen eine Arbeit aufnehmen und eigenes Einkommen haben, werden die Sozialleistungen wieder gestrichen.
Kann ich meine Wohnung auch kostenlos zur Verfügung stellen?
Ja. Eigentümer können der Kommune ihre Wohnung kostenlos oder zu einem günstigen Kurs überlassen. Pro Asyl gibt jedoch zu bedenken, dass die „staatliche Verantwortung für Geflüchtete nicht durch private Wohlfahrt ersetzt oder in Frage gestellt“ werden dürfe.
Was muss ich bei Versicherungen beachten?
Vermieter sollten Kontakt zu ihrer Versicherung aufnehmen. Viele Anbieter haben schon auf die aktuelle Situation reagiert: Geflüchtete, die bei R+V-Kunden unterkommen, sind beispielsweise automatisch mitversichert über die Privathaftpflicht-, Wohngebäude- und Hausratversicherung. Das gilt auch, wenn die Geflüchteten in Einlieger- oder Zweitwohnungen im Haus untergebracht sind.
Wie sieht es mit der medizinischen Versorgung aus?
Geflüchtete benötigen keine Mitgliedschaft in der Krankenkasse. Die notwendige Versorgung wird sichergestellt über die Asylbewerberleistungen.
Was muss ich zum Thema Corona beachten?
In der Ukraine wurden auch Impfstoffe verwendet, die hierzulande nicht zugelassen sind. Die Impfungen werden dann nicht anerkannt, was für bestimmte 3G- und 2G-Regelungen wichtig ist. Das Impfangebot des Hochsauerlandkreises können Geflüchtete aus der Ukraine gerne nutzen. Auf folgender Seite finden Interessierte Termine und Informationen zu den Impfungen: Corona-Impfungen im HSK Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfserie in einem Mindestabstand von mehr als 28 Tagen zur vorangegangenen Impfung mit einem nicht in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoff zu beginnen.
Was ist mit schulpflichtigen Kindern oder Kindergartenkindern?
Das Schulamt des HSK wird Kontakt mit den Familien aufnehmen. Für den Besuch von Kindergärten sind die jeweiligen Träger die ersten Ansprechpartner