Bestwig. Ein Quartiersprojekt des DRK soll die Lebensqualität in Bestwig steigern. Mit den ersten Veranstaltungen wird es nun handfest.

Sie sind angetreten, die Gemeinde Bestwig und ihre Ortsteile gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter voranzubringen und so für mehr Lebensqualität zu sorgen. Jetzt wollen sie ihre Pläne in die Tat umsetzen. Nach der Vorbereitungsphase geht es für Nicole Stockhausen und Martha Hagedorny vom Quartiersprojekt der DRK Soziale Dienste gGmbH in Bestwig nun an die Umsetzung. Bereits in der nächsten Woche soll das erste von mehren Projekten starten - danach geht’s dann Schlag auf Schlag.

Interkultureller Chor

Los geht es mit einem interkulturellen Chor, der gegründet werden soll. Das Treffen hierzu findet am Montag, 28. März, um 18 Uhr im Musikraum der Andreas-Grundschule in Velmede statt. Für das Projekt sind Stockhausen und Hagedorny eine Kooperation mit der Musikschule HSK eingegangen. „Wer Freude am Singen hat, ist eingeladen, einfach vorbeizukommen“, sagt Nicole Stockhausen. Weitere Voraussetzungen gebe es nicht. Bei den regelmäßigen Proben, die immer wieder montags um 18 Uhr in der Grundschule stattfinden, gehe es in erster Linie auch um die Begegnung. Sie stehe bei dem Projekt ganz klar im Vordergrund. Daher seien zu diesem Angebot durchaus auch Sängerinnen und Sänger willkommen, die bereits in anderen Chören aktiv sind.

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„Wir wollen keine Konkurrenz zu bestehenden Vereinen sein“, betont Stockhausen ausdrücklich. Man verstehe sich als Ergänzung. Ziel sei es, unter der Leitung von Dilek Gecer Menschen verschiedenster Nationalitäten zusammenzuführen. „Multikulti eben“, sagt Stockhausen und lächelt. Geplant sind sogar Auftritte des Chores: Zum einen im Juni bei einer Veranstaltung in Olsberg, zum anderen aber auch zum Beispiel in der Tagespflege des DRK an der Bundesstraße in Bestwig. Hagedorny und Stockhausen sind überzeugt, dass die Senioren von dieser musikalischen Abwechslung begeistert sein werden - und für die Mitglieder des Chores sei es eben schön, gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten.

Pflanzenbörse

Projekt Nummer zwei ist eine Pflanzenbörse, die das Quartiersprojekt gemeinsam mit den Bestwiger Naturrangern startet. Stattfinden soll sie am 2. April ab 15 Uhr am Lokalen Umweltzentrum (LUZ) auf der Alfert. Hier haben die Naturranger vor einiger Zeit ihr neues und endlich eigenes Domizil bezogen. In der Tagespflege sind bereits fleißig Kräuter gesät worden, die schon kräftig sprießen. Bei der Pflanzenbörse sollen sie verteilt werden. Dabei soll es aber selbstverständlich nicht bleiben. Alle Bürgerinnen und Bürger seien aufgerufen, an diesem Tag mit ihren Pflanzen zum Tauschen vorbeizukommen.

Diese Samentütchen sollen zum Erfolg der Pflanzenbörse beitragen.
Diese Samentütchen sollen zum Erfolg der Pflanzenbörse beitragen. © Frank Selter

Zum Erfolg der Aktion sollen auch Samentütchen beitragen, die Nicole Stockhausen und Martha Hagedorny in den nächsten Tagen verteilen wollen, um die Aktion zu bewerben. Schließlich sei die persönliche Ansprache wichtig - auch, um sich und das Quartiersprojekt bekannter zu machen. Die Aktion steht unter dem Motto „Bestwig blüht auf“ - und das darf durchaus auch im übertragenen Sinne verstanden werden.

Um die Aktion im Vorfeld besser koordinieren zu können, bitten Hagedorny und Stockhausen Interessenten darum, sich im Vorfeld kurz telefonisch oder per Mail zu melden. „Dann lässt sich das Ganze besser planen“, sagen sie. Verbunden ist die Pflanzenbörse mit der Ostereiersuche der Naturranger. An dem Tag werden auch Waffeln und Kaffee für den guten Zweck verkauft.

Vortragsreihe

Den Schwerpunkt der ersten Aktivitäten wird auch eine Vortragsreihe bilden, die im April startet und bis Juni dauern wird. Sie trägt den Titel „Sicherheit und Lebensfreude im Alter“. Zielgruppe seien alle Senioren und deren Angehörige. Eine Altersbegrenzung gebe es dabei aber nicht, sagt Martha Hagedorny. Willkommen sei zu den einzelnen Veranstaltungen letztlich jeder, der Interesse habe und sich angesprochen fühle. „Es wird für jeden etwas dabei sein“, ist sie überzeugt.

Los geht es am 19. April zunächst mit einem Vortrag „Selbstschutz für Senioren - Verhalten bei Übergriffen“. Referent ist Stefan Drinhaus von der Polizei in Meschede. Folgen werden weitere Vorträge unter anderen zu den Themen Betrug, Diebstahl, Internetkriminalität und Wohnungseinbruch. Aber auch ein Erste-Hilfe-Auffrischungskurs wird Bestandteil der Reihe sein. Ebenso wie ein Nachmittag, für den das Quartiersprojekt eine Kooperation mit der Bildungsakademie für Therapieberufe eingegangen ist. Die angehenden Therapeuten werden dabei Tipps zum Thema Sturzprophylaxe geben.

Es wird eine Demenzberatung mit Claudia Drastik-Schäfer als Referentin geben und Apotheker Jan-Wilhelm Prein wird einen Vortrag zum Thema „Medikamente im Alter sicher einnehmen“ halten. „Das sind allesamt wichtige Themen“, sagt Martha Hagedorny. Bei der Themen-Zusammenstellung habe das Quartiersprojekt ganz bewusst auf eine Mischung aus Sicherheit und Lebensqualität geachtet. „Schließlich sollen die Senioren in allen Bereichen gut gewappnet sein“, ergänzt sie. Die Vorträge finden ab dem 19. April immer dienstags um 16.15 Uhr in den Räumen der Tagespflege statt. Sie sind öffentlich und kostenlos - wie übrigens alle Angebote des Quartiersprojekts.

Pläne und Ziele

Pläne haben Martha Hagedorny und Nicole Stockhausen auch bereits für die Zeit nach den Sommerferien. Dann soll der Schwerpunkt auf Familien gelegt werden. Allerdings ohne dabei die Senioren aus dem Blick zu verlieren betonen die beiden ausdrücklich. Denn: Angesichts des demografischen Wandels sei es wichtig, gerade die ältere und älter werden Bevölkerung mit ihren Bedürfnissen stets im Fokus zu haben. Bei den Familien-Angeboten ist unter anderem ein Vortrag zum Thema „Pubertät“ angedacht.

Ideen für weitere Angebote sind beim Quartiersprojekt stets willkommen. Jeden Montag von 14 bis 16 Uhr ist das Büro im Erdgeschoss des Rathauses besetzt - am besten erreichbar ist es über den Seiteneingang vom Parkplatz aus. Ansonsten freuen sich Martha Hagedorny und Nicole Stockhausen aber auch über Anrufe. „Wir möchten so etwas wie die Schaltstelle für Bestwig sein“, sagen die beiden. Entsprechend seien auch Vereine und Institutionen in der Gemeinde aufgerufen, sich zu melden. Sei es mit Ideen oder mit Angeboten und Wünschen. „Wir haben für alles und jeden ein offenes Ohr“, betont Nicole Stockhausen während Martha Hagedorny zustimmend nickt. Beide freuen sich gleichermaßen darauf, dass nach harten Corona-Zeiten endlich wieder mehr Bürgernähe möglich ist, und das Quartiersprojekt nun handfest wird.

  • Telefonisch erreichbar ist Nicole Stockhausen unter 0160/1571415 und Martha Hagedorny unter 0151/41969267.
  • Per Mail ist das Quartiersbüro unter quartier-bestwig@drk-meschede.de zu erreichen.
  • Finanziell gefördert wird das Projekt von der Deutschen Fernsehlotterie. Zur Verfügung stehen rund 120.000 Euro. Angelegt ist es auf die Dauer von zwei Jahren.