Meschede. Die Nachfrage ist hoch, die Preise steigen: Es gibt eine neue Übersicht, was Immobilien in Meschede und Umgebung kosten. Und eine Prognose.

Wohnhäuser und Eigentumswohnungen sind im Hochsauerlandkreis weiterhin stark gefragt. Die Preise sind entsprechend gestiegen. Das geht aus dem Immobilienpreisspiegel der LBS hervor. Die Bausparkasse erstellt regelmäßig eine Übersicht, auch für den Hochsauerlandkreis. „Der Immobilienmarkt ist insgesamt angespannt“, sagt Gebietsleiter Björn Kämper. Teilweise bestehen nach seinen Angaben sogar Warteliste mit kaufwilligen Kunden.

Die Gründe für die Entwicklung: Da ist vor allem das niedrige Zins-Niveau. Wer Geld anlegt, bekommt seit langem nicht mehr viel dafür. Die Folge: Viele investieren in Immobilien. Die Nachfrage ist zunehmend gestiegen - damit sind auch die Preise nach oben gegangen. Ein weiterer Faktor: Ein gewisser Trend zum Eigenheim, um die Miete quasi erst für die eigenen vier Wände zu verwenden und später ganz zu sparen.

Vor allem in Städten wie Meschede macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Aber nicht nur im Zentrum: „Wenn eine Immobilie auf den Dörfern zum Verkauf stand, hatten wir noch vor fünf Jahren wenig Nachfrage“, sagt Kämper. Auch hier hat sich der Trend gedreht.

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Für das Stadtgebiet Meschede beispielsweise liegen folgende Zahlen für 2021 vor: Durchschnittlich 1800 Euro kostete der Quadratmeter Wohnfläche bei einer gebrauchten Eigentumswohnung. Der komplette Durchschnittspreis betrug rund 128.000 Euro - was 2,1 Jahreseinkommen entspricht. Ein gebrauchtes Eigenheim kostete durchschnittlich 265.000 Euro - das entspricht 4,3 Jahresnettoeinkommen.

Höhere Lebensqualität

Dabei ist das Wohnen im Hochsauerlandkreis im Vergleich zu Ballungszentren immer noch günstig. „Dazu kommt eine höhere Lebensqualität bei größeren Grundstücken“, sagt Kämper. „Von daher kann ich Menschen aus dem Ruhrgebiet eigentlich nur raten, eine Immobilie im Sauerland zu erwerben.“

Wie geht die Entwicklung weiter? Ziehen die Preise weiter an? „Das wäre der Blick in die Glaskugel“, meint Kämper. Eine Immobilienblase, die platzen könnte, sieht er nicht in der heimischen Region. Dagegen ziehen Zinsen für Baukredite tendenziell wieder an, was Neubauten neben Auflagen und einem Mangel an Baustoffen weiter verteuern könnte. Das Ergebnis könnte eine noch größere Nachfrage an gebrauchten Immobilien sein.

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Von der Politik fordert der LBS-Gebietsleiter „eine verlässliche Wohneigentums-Förderung, damit auch die nächste Generation die Chance auf die eigenen vier Wände hat.“

Zum einen habe die Corona-Pandemie den erhöhten Platzbedarf gerade junger Familien gezeigt. Zum anderen können eine selbst genutzte Immobilie ein wesentlicher Rentenbaustein sein, der im Schnitt 600 Euro Miet-Entlastung bringe.