Ramsbeck. Die gebürtige Ramsbeckerin Monika Loerchner hat mit „Der Zorn des Schattenkönigs“ inzwischen ihren fünften Roman veröffentlicht.

„Der Zorn des Schattenkönigs“ ist inzwischen der fünfte Roman der gebürtigen Ramsbeckerin Monika Loerchner. Auch diesmal schwingt auf den 440 Seiten wieder ein Hauch der alten Heimat mit. Loerchner hat ihren Protagonisten im magischen Teil des Reiches die Nachnamen zweier hiesiger Flüsse gegeben: Arabella Ruhr und Hunter Valme. „Ich mag solche ‘Eastereggs’, sagt sie und ergänzt: „Außerdem erschien es mir angebracht“.

Zum Lieblingsfach geworden

In der Grundschule in Ramsbeck sei Religion damals zu ihrem Lieblingsfach geworden. Später dann war es unter Wilfried Oertel am Städtischen Gymnasium eins ihrer Abiturfächer. „Als ich dann in Marburg unter anderem Vergleichende Religionswissenschaft studiert habe, faszinierte mich der Kontrast zwischen Religion, die uns einen Verhaltenskodex vorgibt und Glaube verlangt, und Magie, die ähnlich wie ein naturwissenschaftlicher Versuch bei jedem, gut oder böse, funktioniert, wenn er nur alles richtig macht“, so Loerchner. Aus dieser Faszination heraus wiederum entstand die Welt, in der „Der Zorn des Schattenkönigs“ spielt.

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Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, das in zwei Länder unterteilt ist. Im Norden gibt es Magie, die von jedem ab seinem 19. Lebensjahr genutzt werden kann. „Man kann damit nicht-lebendige Dinge erschaffen, sich aber auch Fähigkeiten verleihen, wie etwa zu fliegen“, erklärt die gebürtige Ramsbeckerin. Der Preis der Magie sei aber hoch: „Je mehr Magie man benutzt, desto mehr Schatten drücken einen Richtung Boden.“ „Aufrichtig“ zu sein, sei hier also im wahrsten Sinne des Wortes eine hohe Tugend. „Die Menschen sind vollkommen frei, leben aber auch mit der ständigen Versuchung“. Im Süden dagegen gibt es keine Magie und die Menschen leben nach den Gesetzen des Wachsamen Gottes.

Unerwartete Ereignisse

So sieht das Cover von Loerchner fünftem Roman aus.
So sieht das Cover von Loerchner fünftem Roman aus. © Privat

Der lässt sie im Leben allerlei Mühsal erdulden, verspricht ihnen aber dafür ein ewiges Leben nach ihrem Tod. Die Menschen des Magiereiches betrachten den Wachsamen Gott als bloße Erfindung und Mittel, die Menschen zu unterdrücken; die Südländer sehen in der Magie etwas Böses. In diesem Setting kommt es dann zu einigen unerwarteten Ereignissen, die der Leser anhand verschiedener Protagonisten in beiden Ländern verfolgen kann.„Ich mag es, eigene Wege zu gehen, dem Leser etwas vollkommen Neues zu bieten“, sagt Loerchner.

„Schier unendlich viele Möglichkeiten“

Die Perspektive sei die des personellen Erzählers. „Das kann man sich so vorstellen, dass in diesem Fall fünf verschiedene Akteure abwechselnd eine Kamera mit sich herumtragen und dem Leser alles berichtet wird, was sie sehen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr“, erklärt sie. Dadurch, dass zwischen den Protagonisten gewechselt werde, biete diese Erzählweise schier unendlich viele Möglichkeiten. Wenn der Leser aufmerksam sei, könne er mehr wissen als die Protagonisten selbst. „Tatsächlich gibt es in der Geschichte ein großes Geheimnis. Das wird natürlich im Laufe des Buches gelüftet. Findige Leser können es aber schon vorher lösen“, verrät die Autorin.

Rund neun Monate hat Loerchner an ihrem neuen Buch geschrieben. Dann kamen nach einer Pause weitere drei Wochen Überarbeitung hinzu. Später folgten Korrektorat und Lektorat in Zusammenarbeit mit dem Legionarion-Verlag und die Abstimmung des Covers.

Reputation aufgebaut

„Das waren insgesamt auch noch mal mindestens sechs Wochen“, sagt Loerchner. Damit habe es von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung rund ein Jahr gebraucht. Weitere Projekte hat die gebürtige Ramsbeckerin bereits in Planung und sogar in Arbeit. Sie habe bereits mit dem Schreiben drei weiterer Bücher begonnen. „Man beginnt als Schriftsteller oder Schriftstellerin in der Regel damit, sich mit einem bereits geschriebenen Buch auf Verlagssuche zu begeben. Hat man sich aber eine gewisse Reputation aufgebaut, verfasst man oft erst nur noch Exposé und Leseprobe“, erklärt sie.

Wie ein Bewerbungsschreiben

Das sei wie ein Bewerbungsschreiben. Nur eben nicht für einen Menschen, sondern für das geplante Buch. „Darin nennt man alle wichtigen Fakten wie etwa Zielgruppe, Genre und den geplanten Umfang.“ Hinzu komme eine komplette Inhaltsangabe inklusive Schluss. „Tatsächlich möchten Verlage von Beginn an wissen, wo die Reise hingeht. Die möchten ja auch nicht die Katze im Sack kaufen“, weiß die gebürtige Ramsbeckerin.

Sei dann ein Verlag interessiert, schreibe sie ihr Buch zum abgesprochenen Termin zu Ende. Aktuell wartet Loerchner auf Rückmeldungen bezüglich einiger Ideen. Sie schreibt aber auch an einem Buch weiter, das ihr besonders am Herzen liegt.

  • „Der Zorn des Schattenkönigs“ ist ein Fantasy-Roman, genauer: High-Fantasy.
  • Das Obergenre ist Phantastik. Die Phantastik wiederum wird in die einzelnen Subgenres Fantasy, Mystery, Science Fiction, Horror und Steampunk unterteilt.
  • Das Buch ist kürzlich im Legionarion-Verlag erschienen.
  • Es ist überall zu kaufen, wo es Bücher gibt. „Am liebsten aber direkt beim Verlag oder der Buchhandlung um die Ecke“, so Loerchner. Der Roman hat 440 Seiten und kostet 19 Euro. Als E-Book ist er für 5,99 Euro erhältlich.