Meschede. Erstmalig wird der neue Impfstoff Novavax im HSK verimpft. So erklären Mescheder vor Ort ihre bisherige Unentschlossenheit.
Wirklich überzeugt seien sie nicht – der Novavax-Impfstoff sei im Vergleich zu den Freiheitsbeschneidungen jedoch das geringere Übel. Zum Start der Impfkampagne mit dem neuen, proteinbasierten Novavax-Impfstoff standen zahlreiche bisher Unentschlossene in Meschede Schlange, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Erstmalig wurde der neue Impfstoff nun im HSK verimpft.
„Es ist doch alles nur Geldmacherei. Die ganze Pharmaindustrie hat in den vergangenen Monaten unfassbar viel Geld verdient. Richtig überzeugt bin ich auch vom Novavax-Impfstoff nicht, aber ich will endlich ein Stück von meinem Alltag zurück“, sagt ein junger Vater in der Warteschlange vor dem Mescheder Impfzentrum.
In den vergangenen Monaten sei es für ihn nicht einmal möglich gewesen, zu einem Elternsprechtag zu gehen oder ein Fußballspiel seines Sohnes zu verfolgen. „Ich will mich einfach nicht für jede kleine Alltagsbeschäftigung testen lassen. Deshalb hoffe ich jetzt durch die Impfung darauf, ein Stück Freiheit zurück zu bekommen“, sagt er.
Auch die Frau hinter ihm erklärt, große Sorge bei den bisher verwendeten Impfstoffen „Biontech“ oder „Moderna“ gehabt zu haben. „Die Entwicklung der Impfstoffe ging so schnell und man sieht ja im Endeffekt auch, dass die Leute auch mit dreifacher Impfung schwer erkranken können. Ich hätte mich mit den bisherigen Impfstoffen nicht impfen lassen. Bei Novavax habe ich schon etwas mehr Vertrauen, bin allerdings auch nicht vollkommen überzeugt“, so die Frau.
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300 Voranmeldungen für den Novavax-Impfstoff habe es im gesamten Hochsauerlandkreis gegeben, über 1000 Impfdosen stehen laut Lea Hübener, vom HSK angestellte Schichtleiterin in der Mescheder Impfstelle, zur Verfügung. Die Erfahrungen in Meschede knüpfen indes an das an, was sich bereits auch in anderen Bundesländern abgezeichnet hat: Der „Gamechanger“ ist der proteinbasierte Impfstoff aktuell noch nicht.
Keine große Hoffnung
Birgit Höfels-Krüper, pharmazeutisch-technische Assistentin in der Mescheder Impfstelle, hat ebenso wenig Hoffnung auf die große Kehrtwende durch den neuen Impfstoff. „Meine ganz ehrliche Meinung?“, fragt sie – „Ich glaube nicht, dass der neue Impfstoff viel dazu beitragen wird, dass sich an der Impfquote noch einmal drastisch etwas verbessert. Ich bin froh, dass sich nun auch noch mehr Leute impfen lassen, aber glaube der Effekt ist etwas verpufft“, erklärt sie.
Lea Hübener vom Hochsauerlandkreis zeigt sich da schon hoffnungsvoller: „Man sieht ja, dass die Leute wieder Schlange stehen. Das hatten wir in den vergangenen Wochen überhaupt nicht. Da war der Trend ganz klar abflachend“, blickt die Organisatorin zurück. „Daher hoffe ich, dass der Andrang, den wir jetzt haben, auch weiter Bestand hat und wir noch möglichst viele Leute impfen können.“
Weitere Termine für Novavax-Impfung
Diese Hoffnung teilt auch Marietta Büttner, die in der Mescheder Schützenhalle als Medizinische Fachangestellte für Impfungen zuständig ist: „Klar, die Hoffnung besteht auf jeden Fall, dass jetzt wieder mehr Leute kommen, die sich impfen lassen. Mal schauen, wie es sich die nächsten Tage entwickelt. Ich hoffe, dass wir hier durch die Aufklärungsarbeit den Leuten die Sorge nehmen und wir wieder mehr Leute impfen.“
Nachdem die mobile Impfstation des Hochsauerlandkreises in der Mescheder Schützenhalle St. Georg Halt gemacht hatte, wird am Freitag und Samstag (4. Und 5. März) im Kulturzentrum Arnsberg-Hüsten geimpft. Am Freitag von 14 bis 18.30 Uhr, am Samstag von 11 bis 15 Uhr. Am Sonntag, den 6. März, wird die Impfaktion im evangelischen Gemeindehaus in Brilon (11 bis 15 Uhr) fortgesetzt.
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Insgesamt stehen dem HSK über 1000 Ampullen des Novavax-Impfstoffes zur Verfügung. 300 Personen hatten sich im Vorfeld für eine Impfung mit dem proteinbasierten Vakzin registriert.
„Wir haben mehr Impfstoff zugeteilt bekommen als wir derzeit benötigen. Der Impfstoff ist 9 Monate haltbar, daher sieht unser Impfteam derzeit keine Probleme mit verfallendem Impfstoff“, erklärt Carolin Fisch von der Pressestelle des Hochsauerlandkreises.