Meschede. Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen einen Mann aus Meschede eingeleitet. Sie sieht in ihm den Versammlungsleiter der Spaziergänge.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben den mutmaßlichen Versammlungsleiter der Corona-Spaziergänge in Meschede identifiziert. Im Anschluss an die Zusammenkunft am Mittwoch (2. Februar) hat sie ihn kontrolliert und seine Personalien aufgenommen. Gegen den 58-jährigen Mann aus Meschede wurde eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Begrüßt und verabschiedet

„Nach unseren Beobachtungen ist der Mann mehr als nur ein Teilnehmer“, sagte Polizei-Pressesprecher Volker Stracke. Die Einsatzkräfte vor Ort bemerkten einmal mehr, dass der Mescheder die Routen vorgab, auf denen die Spaziergänger in der Innenstadt marschierten, dass er die auswärtige Kapelle begrüßte, die beim letzten Mal angereist war, und Verabschiedungen auf dem Stiftsplatz vornahm. „Er ist faktisch der Versammlungsleiter“, so Stracke.

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Bislang hatte die Polizei immer Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt, weil sich kein Versammlungsleiter zu erkennen gegeben hatte. Beim letzten Spaziergang waren rund 320 Teilnehmer zusammengekommen. Für Empörung auf der Seite der offiziell angemeldeten Solidaritäts-Demonstration hatte gesorgt, dass auf dem Spaziergang in Begleitung einer Kapelle unter anderem Lieder gespielt wurden, die an Opfer der NS-Zeit erinnern; dazu wurden unter anderem weiße Rosen verteilt - was ebenfalls als Anspielung verstanden werden kann.

SPD schreibt Bürgermeister

Die SPD-Fraktion im Stadtrat hat unterdessen auf die letztere Kundgebung reagiert - Anlass ist das „Ausmaß mit Wort- oder Musikbeiträgen“. In einem Schreiben wird Bürgermeister Christoph Weber gefragt, in welchem Umfang das Ordnungsamt tätig ist, ob die Corona-Schutzmaßnahmen überwacht werden und wie es sich mit einer Anmeldung der Versammlung verhält.

Spaziergänger und offizielle Demonstranten in Meschede

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    Die Gruppe „Meschede klar für Demokratie und Solidarität“, die ihre Demonstrationen offiziell anmeldet und sich ausschließlich am Kaiser-Otto-Platz versammelt, ruft unterdessen bereits zur Teilnahme am kommenden Mittwoch, 9. Februar, auf. Treffen ist um 17.45 Uhr. Die Bedingungen: Maske, Abstand, keine Plakate.