Meschede. Die Corona-Inzidenz im Hochsauerlandkreis steigt immer höher - fast vierstellig. Wie sieht die Situation auf den Intensivstationen aus?
Die Corona-Inzidenz im Hochsauerlandkreis ist binnen weniger Tage von 480 über 650 auf 890 angestiegen. Dazu werden hunderte neue Infektionen in 24 Stunden gemeldet. Was passiert gerade? Für diese Entwicklung gibt es zwei Erklärungen. Und: Was machen die Zahlen mit der Intensivbetten-Belegung?
Eine wichtige Frage lautet: Hat die beinahe 1000er-Inzidenz einen Einfluss auf die Intensivbetten-Belegung im Hochsauerlandkreis? Knapp zehn Prozent der Patienten dort sind positiv auf Corona getestet. Konkret sind 9 Corona-Patienten in Behandlung, 6 werden beatmet. Die Angabe bedeutet nicht, dass sie wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Sie können auch wegen einer anderen Ursache aufgenommen worden sein und erst durch einen Routinetest ist aufgefallen, dass sie das Virus in sich tragen. Von den 86 gemeldeten Intensivbetten im Hochsauerlandkreis sind 23 frei - als ein Viertel (Stand: 27. Januar).
Keine Kontaktverfolgung
Zu den steil wachsenden Inzidenzen: Die eine, inzwischen bekannte Erklärung für die steigenden Inzidenzen lautet Omikron. Diese Virus-Mutation ist deutlich ansteckender als die bisherigen. Deshalb schießt die Zahl der Infektionen bundesweit in die Höhe. Die Menge an positiven Fällen ist auch der Grund dafür, dass die Kontaktverfolgung in vielen Regionen eingestellt worden ist, unter anderem im Hochsauerlandkreis. Die Zahl der Menschen, die mit Infizierten zusammengekommen ist, lässt sich schlicht nicht mehr erfassen und informieren. Selbst positive Getestete bekommen keinen Anruf aus dem Gesundheitsamt in Meschede mehr: Sie sind dazu verpflichtet sich selbst zu isolieren und ihre Kontakte zu informieren.
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Das führt zum anderen Punkt: Jetzt sind gewollt Kapazitäten bei den Behörden frei geworden. Die positiv gemeldeten Fälle ließen sich effektiver und schneller als bisher erfassen, hieß es beim Hochsauerlandkreis. Das bedeutet umgekehrt: Bisher kam das Gesundheitsamt bei der Menge an neuen Infizierten mit den aktuellen Tagesmeldungen nicht immer mehr hinterher. Jetzt kann der Rückstau abgebaut werden und die Statistiken sind wieder viel aktueller.
Noch einige Tage
Das alles hat einen weiteren Effekt: die Corona-Zahlen im Hochsauerlandkreis werden weiterhin ansteigen, möglicherweise sogar drastisch. Noch einige Tage, so die Prognose aus dem Gesundheitsamt, werde sich diese Entwicklung so fortsetzen.
>>> Hier gibt es die aktuellen Corona-Zahlen aus Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg.