Meschede. Über die Corona-Folgen wurde bisher zu wenig zivilisiert diskutiert und gestritten. Warum friedliche Demos wie in Meschede gut sein können.
Erstmals hat es in Meschede eine Gegen-Demonstration zu den Corona-Spaziergängern gegeben. Dazu der Kommentar:
Friedlich muss es bleiben. Das bedeutet: keine Anfeindungen, nicht einmal unfreundliche Zurufe! Dass der Mittwoch unaufgeregt verlaufen ist, ist eine sehr positive Nachricht. Die Gegen-Demonstranten haben gezeigt, dass es auch andere Meinungen zu Corona gibt und niemand provokativ auftreten muss, um sich dennoch deutlich zu positionieren. Die Spaziergänger wiederum haben ihre Runden gedreht und haben sich ebenfalls zurückhaltend präsentiert.
Schuld der Politik
Über Corona-Maßnahmen, Impfpflichten und den Umgang mit dem Virus lässt sich demokratisch und gesittet streiten (wenn auch nicht mit allen: Wer sehr quer denkt, hat seine eigene Wahrheit). Debatten über diese Punkte sind viel zu lange nicht geführt worden, das ist auch die Schuld der Politik, die in nicht-öffentlichen Runden ihre Maßnahmen beraten und verkündet hat.
>>> Zum Thema: Gegen-Demo in Meschede zum Spaziergang: die Bilanz <<<
Alle Teilnehmer eint, dass die Corona-Pandemie bitte bald vorbei sein soll. Was sie trennt: die Lösungen auf dem Weg dahin. Einheitlich sind die Gruppen dabei auch nicht: Unter den Spaziergängern befinden sich auch Geimpfte, denen die Einschränkungen zu weit gehen. Und unter den Gegen-Demonstranten befinden sich dagegen keine, die einen Lockdown wollen - im Gegenteil.
Der Umgang entscheidet
Am Ende dieser Pandemie werden viele hoffentlich wieder an gemeinsamen Tischen sitzen. Ob es so sein wird und wie tief eine Spaltung sein wird, entscheidet der Umgang miteinander.
>>> Hier gibt es alle Daten zu Corona im Hochsauerlandkreis im Überblick.