Eslohe. Die CDU in Eslohe will den Bau von Solaranlagen fördern. Denkbar wäre zum Beispiel ein Nachlass beim Grundstückspreis.

Die Gemeinde Eslohe will die Dachflächen sämtlicher kommunaler Gebäude auf die Tauglichkeit für die Nutzung von Solaranlagen überprüfen lassen. Im Rahmen der Überprüfung soll auch untersucht werden, ob Freiflächen - etwa nicht genutzte Gewerbeflächen wie am alten Bahnhof oder Flächen entlang noch vorhandener Eisenbahnschienen - für die Nutzung von Solaranlagen in Frage kommen. Die CDU-Fraktion hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Vorstellen können sich die Christdemokraten auch die Überdachung öffentlicher Parkplätze, um so Sonnenenergie nutzen zu können.

„Wir glauben, dass auch in der Gemeinde Eslohe eine Menge an Potenzial besteht, weitere Dachflächen bzw. auch Freiflächen zur Photovoltaik-Nutzung zu erschließen und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, betont CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen.

Geänderte Voraussetzungen

Seit der letzten Eignungsprüfung der Dächer von gemeindeeigenen Liegenschaften seien mittlerweile zehn Jahre vergangen, in denen sich die Rahmenbedingungen wesentlich verändert hätten. So seien seit dem Jahr 2010 die Preise für Photovoltaikmodule um 90 Prozent gesunken. „Die Effizienz der Module hat sich maßgeblich erhöht und bei Problemen mit der Statik kann auf glasfreie leichtere Module zurückgegriffen werden, die die Gesamtlast um zwei Drittel reduzieren“, so Franzen. Eine erneute fachliche Prüfung sei damit geboten. Nicht nur Machbarkeitsstudien, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Vorplanungsstudien und Voruntersuchungen der Statik und Standsicherheit für die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Gewerbeflächen, privaten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und kommunalen Gebäuden seien förderfähig, auch in der möglichen Umsetzung stünden Fördergelder in Aussicht, betonte Franzen. Förderfähig seien Systeme aus Photovoltaik-Dachanlagen und Batteriespeichern auf kommunalen Gebäuden zur Stromerzeugung für den Eigenverbrauch.

CDU- Fraktionsvorsitzender Dr. Rochus Franzen.
CDU- Fraktionsvorsitzender Dr. Rochus Franzen. © Privat

Zusätzlich will die CDU Anreize schaffen, um private sowie gewerbliche Bauherren zur Nutzung von Photovoltaik bzw. anderer regenerativer Energien zu motivieren. Sei es beispielsweise die Errichtung von Solaranlagen zur Brauchwasser- und Heizungswasserunterstützung, die Errichtung von Erdwärmeanlagen oder gar der Bau eines „Null-Energie-Hauses“. Es gehe um nachhaltiges und damit ressourcenschonendes bauen. Als Anreiz kann sich die CDU einen Nachlass beim Grundstückpreis vorstellen.

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Deutliche Kritik übte die SPD zumindest an einem Teil des CDU-Vorstoßes. Grundsätzlich spreche zunächst zwar nichts gegen die angeregte erneute Überprüfung. Was die Schaffung von Anreizen angeht, sieht die SPD allerdings keine Notwendigkeit. „Heutzutage hat jeder Bauherr die Nutzung regenerativer Energien auf dem Schirm“, so Fraktions-Vorsitzender Tobias Vielhaber. „Jeder will das machen und jeder muss das machen, um die Standards zu erreichen, insofern würden wir etwas fördern, das beim Bau sowieso umgesetzt wird“, kritisierte er den Vorschlag der CDU.

Den Bauherren werde es sicherlich freuen, wenn er von der Gemeinde einen Nachlass bekomme. „Aber damit steigern wir nicht die Effizienz des Hauses“, so Vielhaber. Einen Nachlass zu gewähren, sei also weniger ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz als vielmehr ein aktiver Beitrag, die Kasse leer zu machen.

Kritik an der Kritik

Kritik und Aussagen, die Dr. Rochus Franzen von der CDU nicht unkommentiert lassen wollte. Neben dem ökologischen Aspekt handele es sich um aktive Standort-Politik, um die angebotenen Flächen der Gemeinde noch attraktiver zu machen, stellte er klar. Und bei der Förderung von Familien in diesem Bereich liegen die Dinge aus seiner Sicht nicht anders.

 Tobias Vielhaber ist SPD-Fraktionsvorsitzender.
 Tobias Vielhaber ist SPD-Fraktionsvorsitzender. © Privat

Im Übrigen möge sich die SPD die Dächer auf Störmanns Wiese oder im Neubaugebiet „Auf der Tenne“ in Bremke mal ansehen. „Hier sind lediglich wenige Photovoltaik-Anlangen zu finden. Konkret gibt es im Baugebiet in Bremke bei 13 Gebäuden aktuell vier Anlagen“, so Franzen.

Weitere Informationen

Die Überprüfung der Dachflächen und der Freiflächen soll von einem Fachbüro vorgenommen werden.

Um die Untersuchung zu finanzieren, war der Antrag der CDU mit der Einstellung von 10.000 Euro im Haushalt verbunden