Meschede. Tiere als Geschenk zu Weihnachten? Keine gute Idee, sagen Mitarbeiter des Tierheims Meschede. Sie wissen, was aus den Homeoffice-Hunden wurde.
Wie in jedem Jahr vor Weihnachten machen sich Tierschützer Gedanken um all die niedlichen Tiere, die als Weihnachtsgeschenk unter dem Tannenbaum landen. Zu oft ist der Welpe, der zum Weihnachtsfest die Kinderaugen leuchten lässt, schon kurze Zeit später lästig und landet im Tierheim. Um dem vorzubeugen, vermittelt das Tierheim in Meschede vor dem Fest keine Tiere.
Ab Februar wieder mehr Tiere
Franziska Emde leitet das Tierheim in Enste. Schon jetzt befürchtet sie, dass im Februar wieder die große Schwemme an Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen kommt, wenn die Leute feststellen, dass der Hund nicht stubenrein ist, die Katze an den Möbeln kratzt und das Kind keine Lust hat, den Nagerkäfig sauber zu machen. Nur allzu oft werden die Tiere zu Weihnachten verschenkt, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass man die Lebewesen nicht zum Spielen aus der Ecke holen kann und sie wieder dort hinschicken, wenn man gerade keine Zeit oder Lust hat, sich mit ihnen zu beschäftigen.
„Wir kennen das Problem und vermitteln daher vor Weihnachten grundsätzlich keine Tiere“, erklärt Franziska Emde. „Wer wirklich Interesse daran hat, ein Tier als neues Familienmitglied aufzunehmen, sollte sich über die Konsequenzen Gedanken gemacht haben und kann dann auch bis Februar warten.“ Dies sollte kein Problem sein, denn ein Tier, das man sich angeschafft hat, bleibt im besten Fall für viele Jahre ein Teil der Familie. Derzeit sind zum Glück nicht viele Tiere im Tierheim in Enste.
Lediglich ein paar Katzenbabies, drei Hunde und einige Kaninchen werden von Franziska Emde, Jennifer Mannweiler und ihren Kollegen versorgt. Im Laufe des vergangenen Jahres konnten sie zum Glück viele Tiere in ein neues Zuhause abgeben. „Aber das wird sich bestimmt bald wieder ändern mit der geringen Belegung. Daher freuen wir uns auch über Spenden, um das Heim dann gut führen zu können. Auf unserer Homepage findet man immer die aktuell notwendigen Dinge, die von den Leuten gespendet werden könnten.“
Futter für Fellnasen
Auch und besonders Geldspenden werden vom Heim immer gerne genommen. Davon kann dann auch hochwertiges Futter für die besonderen Bedürfnisse der Fellnasen gekauft werden. Vor den Feiertagen appelliert Emde an alle, die über die Anschaffung eines Haustieres nachdenken, dies nicht zu Weihnachten zu tun. Der Trubel unter dem Weihnachtsbaum ist für die Tiere auch mit größtem Stress verbunden, abgesehen davon, dass ein Lebewesen nicht als Überraschung verschenkt werden sollte. Auch eine Anschaffung aus einer kurzfristigen Änderung der Lebensverhältnisse heraus führt selten zu einem guten Ende, was man im letzten Jahr erst nach dem Lockdown feststellen konnte.
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Viele Leute hatten sich einen Hund angeschafft, was sich mit Homeoffice gut verbinden ließ und die lange Zeit der Kontaktbeschränkungen leichter gemacht hat. „Als aber wieder normal gearbeitet wurde, füllten sich die Tierheime mit Hunden, die dann leider doch nicht in den Alltag passten. Wir versorgen die Tiere hier natürlich gerne, aber dennoch ist natürlich ein leeres Tierheim das Schönste.“