Eversberg. Unnötige Kilos nach Weihnachten loswerden? Der Ernährungsexperte Martin Hengesbach aus Eversberg gibt wertvolle Tipps.
Die erste große Erkenntnis, die ein Interview mit einem Ernährungsexperten zum Thema „Weihnachtskilos“ mit sich bringt, ist ernüchternd wie einleuchtend: Denn was sich Jahr für Jahr so anfühlt, als würde man innerhalb weniger Tage gleich mehrere Kilos zulegen, ist meist ein Trugschluss: „Man nimmt eigentlich nicht zwischen Weihnachten und Neujahr zu, die fatale Zeit liegt eher zwischen Neujahr und Weihnachten“, sagt Martin Hengesbach aus Eversberg mit einem zwinkernden Auge.
Viele Versuchungen führen zu überschüssigen Kilos
Der Eversberger ist Coach für Sport und Ernährung, zudem gelernter Koch - und er hat selbst vor einigen Jahren seine Ernährung umgestellt und auf diesem Wege gesund abgenommen. „Natürlich sind auch die Wochen vor Weihnachten gefährlich, aber grundsätzlich ist es unrealistisch, in dieser kurzen Zeit stark zuzunehmen. Es braucht immerhin einen Überschuss von circa 7000 Kalorien, um ein Kilo zuzunehmen“, erklärt er.
Schlechtes Wetter, wenig Motivation zur Bewegung und süße wie herzhafte Versuchungen führen dazu, dass viele Menschen nach Weihnachten überschüssige Kilos verlieren möchten. Martin Hengesbach erklärt anhand von simplen Tricks, wie man die Motivation zur gesunden Ernährung und Gewichtsabnahme nach den Feiertagen wiederfindet und sie bestmöglich und langfristig nutzt.
1. Dauerhafte Umstellung
Wer dauerhaft einen gesunden Lebensstil führen möchte, sollte laut Martin Hengesbach nur solch eine Ernährungsumstellung beginnen, die er oder sie auch dauerhaft beibehalten möchte. „Es sollte darum gehen, eine neue, gesunde Routine zu finden, die man sein Leben lang durchführen mag. Es bringt nichts, wenn man eine Diät anfängt und nach kurzer Zeit wieder in alte Muster verfällt. Dann tritt der bekannte Jojo-Effekt ein.“ Zwar seien Diäten wie die 16:8-Methode (gegessen wird nur einem Zeitfenster von acht Stunden) nicht gleich negativ zu bewerten, man sollte sich aber fragen, ob man das auf Dauer durchziehen kann und will.
2. Verhältnis zwischen den Mahlzeiten
Wichtig sei zudem, ein gesundes Verhältnis zwischen den Mahlzeiten zu schaffen: „Morgens setzte ich zunächst auf ein gutes Müsli, um vor allem komplexe Kohlenhydrate zu mir zu nehmen“, so der Food-Coach. Schon mittags reduziere er die kohlenhydrathaltigen Sättigungsbeilagen und am Abend rät er dazu, ganz darauf zu verzichten. Das sei, vereinfacht gesagt, sinnvoll, da der Körper entweder Fette oder Kohlenhydrate verbrennt und man auf diesem Wege die Fettverbrennung fördert. Zwischenmahlzeiten sollten wenige bis gar keine Kohlenhydrate enthalten.
3. Sättigungsbeilagen vorkochen
Folgenden Trick wendet Martin Hengesbach zusätzlich an: Nudeln, Reis oder Kartoffeln vorzukochen und zu den Mahlzeiten wieder zu erwärmen. Diese Lebensmittel beinhalten Stärke, die durch das Vorkochen und das erneute Erhitzen zu resistenter Stärke wird. Damit steigt zum einen der Blutzuckerspiegel nicht so schnell an. Darüber hinaus ist es ratsam, mehr Vollkornprodukte zu essen damit es durch diese Ballaststoffe zu einer guten Kohlenhydrat-Balance im Körper kommt.
4. Kompensation und 5. Bewegung
Das A und O sei allerdings, immer einen Ausgleich zu schaffen. Schwere, fettige Mahlzeiten durch Bewegung oder leichte Kost zu kompensieren. Hinzu kommt das Geheimnis des persönlichen Grundumsatzes, der natürlich höher ist, wenn man Sport treibt und über eine solide Muskulatur verfügt. „Ich muss mir einfach bewusst darüber sein, wie hoch mein Kaloriengrundumsatz am Tag ist und was ich ggf. mit Sport ausgleichen müsste, um nicht zuzunehmen. Für ein XL-Fastfood-Menü mit Cola, das um die 1000 Kalorien hat, müsste man schon einen Zehn-Kilometer-Lauf einplanen, um das auf diesem Wege wieder runter zu bekommen“, erklärt der Experte.
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Für Sporteinsteiger empfiehlt er: „Schwimmen ist immer ein guter Einstieg. Aber auch hier kommt es natürlich auf die Art und Weise an. Kraulen verbrennt mehr Fett als das Brustschwimmen mit dem Kopf über Wasser und ist zudem besser für Wirbelsäule“, weiß Martin Hengesbach. Außerdem rät er zu ausgedehnten Spaziergängen oder Läufen, bei denen man ruhig auch mal an die Kante der eigenen Kurzatmigkeit gehen darf. „Und Radfahren eignet sich ebenfalls. Natürlich ohne Motor.“
Mehr Informationen
Martin Hengesbach bietet im Bereich Sport, Gesundheit und Ernährung folgende Leistungen an: Essverhaltens-Check/Körperliche Konstitutionsanalysen, Ernährungsanamnese Diabetesberatung (Typ 2) mit Check up-Methode, Kochkurse „Küchen-Theater“, Cardio-, Tennis- und Fitness-Workouts, Nährwertanalysen, Analysen der Menü- und Speisekarten sowie Dozententätigkeit.
Erreichbar ist er über die Homepage www.ihr-food-coach.de, per Mail unter ihr-food-coach@t-online.de oder telefonisch unter 0291/9083990 oder 0171/8377571.