Schmallenberg. In der Schmallenberger Stadthalle haben jetzt auch die ersten Kinder ihre Corona-Schutzimpfung erhalten. Das sind die Details
„Ich finde es ganz gut, dass Kinder jetzt auch geimpft werden. Dann ist endlich jeder von uns in der Familie geimpft“, sagt Jakob. Er ist acht Jahre alt und schaut mit großen Augen in der Schmallenberger Stadthalle umher, er bekommt heute seine erste Corona-Schutzimpfung.
„Eltern hatten im Vorfeld die Möglichkeit, einen Termin zu vereinbaren. Das ist auch notwendig, denn ein Vorgespräch dauert bei den Kinderimpfungen etwas länger“ erklärt Judith Babilon, die an diesem Freitagvormittag für die Organisation zuständig ist. Grundsätzlich läuft ein Kinder-Impfbesuch nicht anders ab, als der eines Erwachsenen, nur, dass es feste Termine für die Kinder gibt: „Wir müssen den Kinder-Impfstoff richtig einplanen, dosieren und zeitlich so planen, dass es mit dem Beratungsgespräch auch hinkommt.“ So werden pro Stunde jeweils fünf Kinder von zwei Kinderärzten geimpft. „Dann haben die Eltern genügend Zeit, alle Dokumente und Einverständniserklärungen zu unterschreiben“, sagt Babilon.
Keine Bedenken
„Für uns war klar, dass wir Jakob direkt impfen lassen. Unsere komplette Familie ist geimpft, wieso sollte er nicht auch eine Impfung kriegen“, sagt Stefanie Rams, Jakobs Mutter. Sie arbeitet selbst im medizinischen Bereich und findet es gut, dass jetzt auch damit angefangen wird, Kinder zu impfen. Aber hat sie auch Bedenken? „Nein, nicht wirklich. Wir hatten alle etwas Gliederschmerzen, aber das geht ja vorüber. Alles besser, als nachher einen schlimmen Corona-Verlauf zu bekommen“, sagt die Mutter.
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Vor der Impfung führt jeder Kinderarzt ein Gespräch mit den Eltern und Kindern: So auch Marwa Erghei: Sie ist Kinderärztin und arbeitet eigentlich in einer Praxis in Sundern: „Ich finde es gut, dass Kinder jetzt auch die Möglichkeit bekommen, sich impfen zu lassen. Es ist der richtige Weg.“ Kinder hätten meistens einen milden Krankheitsverlauf, dennoch können sie Überträger sein. „Wenn sie Corona haben und dann auf ältere Personen treffen und diese anstecken, kann es für sie gefährlich werden.“
Ausführliche Beratung
Kinder bekommen den Biontech-Impfstoff, nur niedriger dosiert. Eine zweite Impfung soll nach frühstens drei Wochen, aber spätestens nach sechs Wochen erfolgen. Was gibt die Ärztin den Eltern und Kindern noch mit auf den Weg? „Natürlich kläre ich über alle möglichen Nebenwirkungen auf. Und weise vor allem darauf hin, dass nach der Impfung kein Sport gemacht werden soll. Bei Kindern empfehle ich für zehn bis 14 Tage darauf zu verzichten.“ Gerade bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass sie es ruhiger angehen lassen, denn sonst könnte das Risiko, sich Herzmuskelentzündung zu zu ziehen, entstehen. Die meisten Eltern, die Marwa Erghei wegen der Corona-Schutzimpfung für ihre Kinder berät, hätten aber generell wenig Fragen: „Die meisten kennen sich sehr gut aus. Man kann sich ja auch super gut im Internet informieren.“
So wie Jakob Rams lassen sich am Freitag in der Schmallenberger Stadthalle insgesamt 60 Kinder impfen. Die Termine konnten online gebucht werden: „Sie waren sehr schnell ausgebucht“, sagt Judith Babilon.
Mehr Informationen
In der Stadthalle wurden am Donnerstag, 16. Dezember bereits Corona-Schutzimpfungen für Erwachsene angeboten. „Wir haben am Donnerstag ungefähr 400 Leute in sechs Stunden geimpft“, sagt Judith Babilon.
Auch am Freitag konnten sich neben den Kindern, Erwachsene eine Impfung abholen. Es sei aber etwas ruhiger im Vergleich zum Vortag gewesen: „Wir impfen seit acht Uhr und bis 14 Uhr waren ungefähr 200 Menschen hier.“