Schmallenberg. Die Corona-Schnelltests sind wieder kostenlos. So haben die Schmallenberger Anbieter auf diese Entscheidung reagiert.
Die Corona-Schnelltests sind für alle Bürgerinnen und Bürger seit Samstag, 13. November, wieder kostenfrei. Nur gut einen Monat lang, waren sie kostenpflichtig. Die Nachfrage in den Teststationen ging zurück: „Wir mussten die Öffnungszeiten reduzieren und den Drive In im Gewerbegebiet von Schmallenberg schließen“, sagte Alexander Kersting, der die Schnelltests in der Ladenzeile und im Test-Drive-In im Gewerbegebiet organisiert, im letzten Monat.
Deutsches Rotes Kreuz
„Als im August bekannt gemacht wurde, dass die Bürgertests ab Oktober kostenpflichtig werden, habe ich das für einen gravierenden Fehler der Politik gehalten und dabei bleibe ich auch“, sagt Norbert Vowinkel, der Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes in Meschede. Erst am Freitagabend um 18 Uhr erreichte ihn und sein Team die Nachricht, dass die Tests ab dem nächsten Tag wieder kostenlos sind. Er hält diese Organisation für „kritisch und extrem schwer vorzubereiten“. Schon am Samstag hatte das DRK-Team, das seine Teststationen aktuell in Bad Fredeburg und Meschede betreibt, fünfmal so viele Tests wie noch in den Tagen davor.
„Es ist richtig und vernünftig, die Tests wieder kostenlos zur Verfügung zu stellen“, betont Vowinkel. Das DRK war trotz der plötzlichen Entscheidung vorbereitet und konnte alle angereisten Personen testen. Der DRK-Geschäftsführer sieht aber ein großes Problem: Es fehlen Mitarbeiter. Man habe vor gut einem Monat viele Mitarbeiter kündigen müssen, da die Nachfrage nach kostenpflichtigen Tests stark zurückgegangen war: „Ich rechne damit, dass sich viele Menschen jetzt wieder vermehrt testen lassen wollen, auch im Hinblick auf die steigenden Corona-Zahlen. Ich hoffe sehr, dass wir deshalb schnell geschultes Personal finden“, sagt er. Das Deutsch Rote Kreuz habe Zugriff auf viele ehrenamtliche Helfer, denen ist Vowinkel auch sehr dankbar, dennoch bräuchte es noch mehr Kräfte. Es gab mal vier Testzentren vom DRK im Gebiet: in Meschede und Bad Fredeburg und in Reiste und Bestwig. „Die beiden letzten haben wir geschlossen, weil eben die Nachfrage nicht da war. Jetzt versuchen wir wieder genügend Personal zu bekommen, um auch dort den Betrieb wieder aufzunehmen.“
Hotel Deimann
Auch im Hotel Deimann kann man sich auf Corona testen lassen: „Wir haben uns gedacht, dass das Angebot früher oder später wieder ausgeweitet wird und haben daher unser Testzentrum nicht geschlossen, sondern nur die Öffnungszeiten etwas eingeschränkt“, sagt Eva Deimann. Sie habe Tests schon großzügig nachbestellt, bevor die Entscheidung verkündet wurde.
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„Für uns war es nur eine Frage der Zeit, bis das Testangebot wieder kostenfrei wird.“ Direkt am Wochenende sei die Nachfrage auch in ihrer Teststation, die sich in einem Zelt vor dem Hotel befindet, gestiegen: „Wir rechnen damit, dass wir die Öffnungszeiten nun wieder ausweiten müssen.“ An Vorgehen ändere sich nichts. Eine Terminabsprache sei zu empfehlen: „Um Wartezeit und Menschenansammlungen zu vermeiden. Am besten online auf unserer Homepage.“
Alexander Kersting
Alexander Kersting, der die Teststelle in der Ladenzeile in Schmallenberg betreibt, war gut auf die Entscheidung vorbereitet: „Da die gesamte Infrastruktur weiterhin bestanden hat und das Personal ebenfalls auf Abruf steht.“ Die Nachfrage sei auch direkt angestiegen. Er empfiehlt einen Termin über die Homepage zu vereinbaren: www.schnelltest-schmallenberg.de.
„Gibt es freie Kapazitäten, kann auch spontan ohne Termin ein Test gemacht werden“, sagt Kersting. Er erwartet aber nicht mehr eine solche Nachfrage, wie noch vor ein paar Monaten: „Ein Ansturm wie im Mai und Juni erwarten wir nicht. Die Nachfrage hängt stark von den zukünftigen politischen Entscheidungen ab.“ Bei einer 2Gplus-Regel, wenn also auch für Geimpfte zusätzliche Tests verpflichtend werden, könne die Zahl weiter steigen. „Darauf sind wir aber ebenfalls vorbereitet.“