Meschede. Diese Kosten kommen 2022 auf die Menschen in Meschede zu. Beim Thema Müll macht die Stadt aktuelle Trends aus, die Anlass zur Sorge geben.

Steigende Abfallgebühren, bei den übrigen Ausgaben für die Stadt unterm Strich leicht sinkende Kosten – das erwartet die Menschen in Meschede im nächsten Jahr mit dem kommenden Abgabenbescheid. Der Stadtrat hat die Gebühren für 2022 einstimmig gebilligt. Bei Gebühren gilt immer: Entstandene Kosten werden auf alle umgelegt.

Das kostet die Müllabfuhr

Die schwarze Restmülltonne wird künftig 102,23 Euro kosten (plus 13,76 Euro) beim 80-Liter-Behälter, der 120-Liter-Behälter verteuert sich um 16,68 Euro auf 145,30 Euro. Biomüll wird um 8,34 Euro teurer bei der 80-Liter-Tonne, um 11,60 Euro mehr beim 120-Liter-Behälter. Die 120-Liter-Windel- und Pflegetonne steigt um 8.34 Euro auf 72,65 Euro.

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Die Kostentreiber

Deutlich gestiegen sind die Preise für die Müllsammlung und den Transport der Abfälle. Gleichzeitig haben sich die Müllmengen deutlich erhöht, beobachtet die Stadtverwaltung: Durch die Arbeit im Homeoffice fallen vermehrt Abfälle daheim an – und nicht mehr in Betrieben. Das wiederum verschiebt Müllmengen vom Gewerbebereich in den privaten Bereich und belastet die kommunale Abfallentsorgung.

Das Verbraucherverhalten

Dazu kommt ein verändertes Verbraucherverhalten: To-Go-Artikel wie Kaffeebecher oder sperrige Pizzakartons landen gerade in der Innenstadt in den öffentlichen Mülltonnen – was wiederum zu häufigeren Leerungen führt. Im besten Fall landet der Abfall in der Tonne, im schlimmsten achtlos irgendwo: „Teuer ist der unsägliche Zeitaufwand, um den Müll aufzusammeln, den andere Leute achtlos liegenlassen“, so der zuständige Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann.

Die Trends

Dazu kommen steigende Abfallmengen durch Verpackungen aus Online-Bestellungen, und der Trend, möglichst neue Artikel aus Mode, Elektronik oder Möbeln besitzen zu wollen. Das zeigt sich auch in stark steigenden Sperrmüllmengen (die Entsorgung kostet weiter 40 Euro) und starker Frequentierung der Elektroschrottannahme beim Bauhof – alles muss aber auch aus dem Gebührenhaushalt finanziert werden. Durch die richtige Entsorgung und das Vermeiden von Abfällen kann jeder seinen Beitrag leisten, dass die Kosten nicht noch weiter steigen. Denn der Hochsauerlandkreis, der die Restmülldeponie zum Beispiel betreibt, hat für die kommenden Jahre bereits steigende Deponiekosten angekündigt.

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Das Abwasser

Bei der Abwasserbeseitigung können durch Überdeckungen aus den letzten Jahren nun die Gebühren sinken: Der Kubikmeter Schmutzwasser kostet dann 2,90 Euro (zwei Cent weniger), die Niederschlagswassergebühr sinkt um einen auf dann 57 Cent je Quadratmeter.

Die Reinigungskosten

Der Winterdienst sinkt um acht Cent auf 1,15 Euro für den Meter Grundstücksfront (hier wirken sich die milden Winter der letzten Jahre aus), die Sommerreinigung erhöht sich um sechs Cent auf 1,30 Euro (wegen mehr Reinigungsstunden).

Die Friedhofsgebühren

Bei den Friedhofsgebühren gibt es Entlastungen zwischen zwei und vier Prozent, je nach Bestattungsart. Im dritten Jahr nacheinander sinken damit hier die Gebühren. Die Erklärung ist: Die Stadt hat sich früh mit den, inzwischen stark nachgefragten, pflegefreien Grabstellen beschäftigt. Beim Friedhofswesen bescheinigt die Gemeindeprüfungsanstalt der Stadt Meschede im Ranking unter 14 vergleichbaren NRW-Kommunen den ersten Platz bei der Wirtschaftlichkeit und Refinanzierung.

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Besseres Erscheinungsbild

Die Stadtverwaltung kündigt an, dass sich das Erscheinungsbild auf den Wegen der Friedhöfe nach und nach verbessern werde. Denn gefunden wurde nach dem Verbot von Herbiziden eine maschinelle Lösung, wie Friedhofswege gepflegt werden können: Eingesetzt wird dafür jetzt ein Heißwasser-Gerät. Davon soll besonders der Mescheder Südfriedhof profitieren. Der Hauptweg auf dem Freienohler Friedhof ist mit einer neuen Asphaltdecke versehen worden.

>>> HINTERGRUND <<<

Kosten verursachen auch die jetzt verbreitet aufgestellten Hundekotbeutelspendern: „Der größte Teil der Hundebesitzer geht verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll mit den Hinterlassenschaften seiner Vierbeiner um und entsorgt diese in den auch dafür vorgesehenen Abfallbehältern“, so die Stadtverwaltung.

Allerdings ziehe der Inhalt dieser Beutel mit seinen Ausdünstungen eine höhere Leerungsfrequenz nach sich, in der Innenstadt und in den Außenbezirken an beliebten Spazier- und Wanderwegen.