Eslohe. Die Esloher SPD hat die Gemeinde aufgefordert, CO2-Messgeräte für die Schulen anzuschaffen. Die Situation in den Klassenräumen ist nicht einfach.

Die Esloher Sozialdemokraten wünschen sich die Anschaffung von CO2-Messgeräten für die Schulen im Esloher Gemeindegebiet. Im Schulausschuss haben sie jetzt einen entsprechenden Antrag gestellt. Angeschafft werden sollen die Geräte vor dem Hintergrund der Corona-Krise und den zuletzt wieder deutlich gestiegenen Infektionszahlen. Bei den Schulleiterinnen und Schulleitern kam der Vorstoß der SPD gut an.

Sozialdemokratin Nathalie Evers-Stumpf, die gleichzeitig stellvertretende Schulleiterin der Hauptschule ist, kennt die Probleme aus eigener Erfahrung nur zu gut. „Wir sitzen mit den Kindern in den Klassen und sind angewiesen, in 20-Minuten-Abständen zu lüften. Und dabei wird es extrem kalt in den Klassenräumen“, so Evers-Stumpf. Hinzu komme, dass die regelmäßigen Lüftungsphasen den Unterricht immer wieder aufs Neue stören.

Aus dem Konzept

„Fünf Minuten Fenster auf, fünf Minuten Fenster zu, rauf auf die Leiter, runter von der Leiter“, schilderte sie den immer wiederkehrenden Ablauf, der Schüler und Lehrer gleichermaßen aus dem Konzept bringe. Auch sie wisse selbstverständlich, dass das regelmäßige Lüften ein probates Mittel sei, um verbrauchte Luft gegen Frischluft auszutauschen und so die Virenlast im Klassenzimmer zu minimieren. Allerdings sei es in der Praxis tatsächlich so, dass durch strikte 20-Minuten-Regel möglicherweise deutlich öfter und länger gelüftet werde als es erforderlich sei. Etwa dann, wenn man mit einer kleinen Lerngruppe in einem großen Klassenzimmer sitze.

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Was fehle sei ein Anhaltspunkt, der Auskunft über die Luftqualität im Klassenzimmer gebe. Und eben hier sei der Einsatz von CO2-Messgeräten, ein gutes Mittel, um deutlich zielgerichteter für einen Austausch der Luft zu sorgen. Nämlich immer dann, wenn die Messgeräte durch ein LED-Ampelsystem mit gelben oder rotem Licht leise Alarm schlagen. Und „leise“ ist in diesem Zusammenhang ebenfalls ein wichtiges Stichwort: Im Schulausschuss wurde deutlich, dass sich die Lehrer zum Teil Wecker stellen, die sie ans regelmäßige Lüften erinnern.

Vereinzelt im Einsatz

Kosten würde ein solches Geräte zwischen 50 und 100 Euro pro Klassenzimmer - je nach Qualität. Aus Sicht der SPD eine überschaubare Summe, mit der für eine „extreme Entlastung der Lehrer gesorgt werden könnte“, so Evers-Stumpf. Und gleichzeitig eben zur Folge haben könnte, dass gerade in der kalten Jahreszeit nicht öfter gelüftet wird als eben nötig. Nicht umsonst seien an vielen anderen Schulen solche Geräte bereits im Einsatz.

Zwar kommen auch an den Esloher Schulen bereits CO2-Messgeräte zum Einsatz - allerdings nicht flächendeckend, sondern nur vereinzelt. An der Hauptschule zum Beispiel sind gerade einmal zwei solcher Geräte in Betrieb. Im Grundschulverbund mit seinen Standorten in Eslohe, Reiste und Wenholthausen gibt ein Gerät pro Standort. Nach Bekanntwerden des SPD-Antrages hatte Nicole Waldow-Bierbaum als Leiterin des Verbundes bereits eine Abfrage im Kollegium gestartet. Ergebnis: Bei 13 Rückmeldungen hatten sich zwölf Lehrer für die Anschaffung der Messgeräte ausgesprochen, einer war dagegen.

  • Weil der Antrag der Esloher Sozialdemokraten sehr kurzfristig kam und die Fraktionen dadurch keine Möglichkeit hatten, ihn im Vorfeld ausführlich zu beraten, ist er im Schulausschuss zunächst nur zur Kenntnis genommen worden.
  • Eine Beratung und Entscheidung soll in der Dezember-Sitzung des Esloher Gemeinderates erfolgen.