Schmallenberg. Thorsten Schulte hat seine Leidenschaft im Tourismus gefunden. So macht er Werbung für Schmallenberg im Internet.

In der Serie „Wir sind Tourismus“ stellt die Westfalenpost jeden Samstag Personen vor, die im Tourismus in Schmallenberg tätig sind. Thorsten Schulte aus Oberhenneborn hat seine Leidenschaft im Tourismus gefunden. Seit 2011 arbeitet der gelernte Mediengestalter für die Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH. Dort ist der 36-Jährige vor allem für das Digitale zuständig.

Wie kamen Sie zum Tourismus?

Thorsten Schulte Als gelernter Mediengestalter war ich zuerst in der Reisekatalogbranche tätig. Irgendwann habe ich dann einen Berufswechsel angestrebt und hier in der Firma wurde jemand gesucht, der das Thema Social Media bedient. Das habe ich dann auch lange Zeit gemacht, bis das Themenfeld so breit geworden ist, dass zusätzliches Personal dafür eingestellt wurde. Zur damaligen Zeit gab es noch nicht so ein breites Ausbildungsfeld, geschweige denn ein Studium zur Thematik, dass man hätte belegen können. Ich habe mich reingearbeitet und die Social Media-Kanäle aufgebaut und das Website-System.

Was ist ihre größte Leidenschaft im Beruf?

Alles was die Digitalisierung betrifft, auch wenn das mittlerweile eher ein Allerweltbegriff ist. Meine Aufgabe ist es, Informationen an den Kunden zu geben, egal wie. Die Wege dafür sind heutzutage sehr vielfältig. Das kann klassisch über Google geschehen, über Amazon Alexa, aber auch über Portale wie Booking.com. Wir stellen Daten bereit, die im Endeffekt jeder abrufen kann. Wenn man sich gut darum kümmert, dann sorgt man dafür, dass die Informationen überall veröffentlicht werden und die Leute beispielsweise über Wandertouren und Veranstaltungen Bescheid wissen.

Was hält sie mit ihrem Knowhow in Schmallenberg?

In erster Linie wohne und lebe ich gerne hier. In meinem Heimatort habe ich gerade erst ein Haus gebaut, weg zieht mich also gar nichts. Dieser Einklang von Arbeiten und Leben passt. Ich kann den ganzen Tag Menschen davon berichten, wie schön es hier ist und ihnen meine Heimat zeigen. Es ist vielfältig, jeden Tag gibt es andere Herausforderungen, beispielsweise aktuell Corona.

Was hat sich durch die Pandemie verändert?

Corona war eine schwierige Zeit für den Tourismus, das muss man auch nicht schönreden. Wir haben aber gerade einen guten Re-Start hingelegt und haben gute Übernachtungszahlen, die sogar besser sind als 2019 vor Corona. Aktuell stehen wir vor der nächsten Herausforderung, nämlich einem riesigen Fachkräftemangel im Tourismus. An dieser Stelle müssen wir schauen, wie wir über die digitalen Kanäle nicht nur Gäste erreichen können, sondern auch potenzielle Mitarbeiter. Das wird sicherlich ein Thema sein, das uns im nächsten Jahr enorm beschäftigen wird. Wir haben ein sehr breites Angebot in der Region und es ist ein sehr großes Interesse des Tourismus, dass für diese große Fläche auch die Versorgung mit Fachkräften sichergestellt wird.

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Wo gibt es sonst noch Nachholbedarf?

Mal andersherum: Wir haben einen riesigen Vorteil. Wir haben einen großen Querschnitt durch alle Themen und Angebote. Vor allem was Wanderurlaube und Familienurlaube betrifft, sind wir hier sehr erfolgreich. Wir haben beispielsweise zahlreiche Bauernhöfe, auf denen man Familienurlaub machen kann und die sind sehr gut ausgebucht. Konkreten Nachholbedarf sehe ich eigentlich nicht, am wichtigsten ist vorrangig der Fachkräfteproblematik entgegenzuwirken und das Angebot zu sichern.

Wenn sie die Region in zehn Jahren beschreiben müssten, wie sähe sie aus?

Hoffentlich genau so vielfältig wie heute. Unseren Gästen wünsche ich auch in 10 Jahren, dass Sie während ihres Urlaubes echte Begegnungen erleben. Begegnungen mit anderen Gästen, den Einheimischen, unserer schönen Landschaft und vor allem mit unseren Gastgebern! Ich wünsche mir, dass alle aktuell bestehenden Betriebe dann noch da sind, aber auch neue Betriebe und Konzepte hinzukommen. Wir haben eine große Tradition bei uns und familiengeführte Betriebe, die es teilweise schon seit Jahrhunderten gibt. Das darf gerne so bleiben. Trotzdem muss man natürlich mit der Zeit gehen und gerade in meinem digitalen Bereich ist das wichtig.

Was sind ihre liebsten Urlaubsziele?

Ich bin da sehr flexibel. Ich habe einen alten Van und gehe damit meistens auf Entdeckungsreise. Wenn ich mal zwei Wochen Urlaub habe, fahre ich herum und sehe meistens auch sehr viel. Das ist völlig länderunabhängig. Ein Traumziel ist allerdings Norwegen. Da hat Corona letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber da werde ich sicherlich irgendwann zwei, drei Wochen am Stück hinfahren. Gerne aber auch innerdeutscher Urlaub, wir haben sehr viele schöne Ecken im Land. Vor allem kann man dann auch mal ein wenig links und rechts schauen und gucken, wie es die anderen touristisch machen.