Schmallenberg. In unserer Serie „Wir sind Tourismus“ stellen wir Schmallenberger Urlaubmacher vor. Heute: Auszubildende Michelle Ganzer.

Michelle Ganzer läuft fröhlich lächelnd durch die Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg. Sie scheint sich hier gut auszukennen und begrüßt jeden Gast mit einem breiten Grinsen. Sie ist 20 Jahre alt und im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Sie ist also noch ganz frisch in der Tourismusbranche, aber fühlt sich sehr wohl mit ihrer Entscheidung.

Wie sind Sie zum Tourismus gekommen?

Michelle Ganzer: Ich habe schon während meines Fachabis hier gearbeitet und dann kam irgendwann in einem ganz entspannten Gespräch mit Christian Koch und Thorsten Thimm (Anm. d. Red.: Geschäftsführer der Freizeitwelt) die Idee auf, dass ich meine Ausbildung in der Freizeitwelt mache.

Welche Aufgaben haben Sie?

Ich mache eigentlich alles (lacht). Ich sitze natürlich auch viel im Büro, kümmere mich um die Buchhaltung und bin für unsere Social-Media-Seiten mitverantwortlich. Ich berate und betreue aber auch unsere Gäste. Mein Job ist sehr vielseitig. Und ich mag es sehr, dass mir hier so viel zugetraut wird.“

Was macht Ihnen an ihrem Job so viel Freude?

Ich denke, dass das der Umgang mit den vielen verschiedenen Gästen ist. Man lernt so viele neue Leute kennen, kommt ins Gespräch und macht dann die Gäste glücklich. Wir bescheren ihnen einen super Tag und sie gehen am Ende zufrieden nach Hause – sowas zu sehen macht mir mit am meisten Spaß.

Wie haben Sie den Lockdown wahrgenommen?

Wir hatten von März bis Juni 2020 und vom November 2020 bis zum Juli 2021 komplett geschlossen. Natürlich haben die Gäste gefehlt. Es war oft viel ruhiger bei uns auf der Arbeit. Die laute Musik und das Gelächter haben gefehlt. Aber wir haben im Lockdown viel erledigen können, wozu sonst keine Zeit gewesen wäre. Wir haben zum Beispiel eine neue Software installiert.

Welche Aktivitäten empfehlen Sie Gästen am liebsten?

Ein Besuch in unserer fünf-Sterne Freizeitwelt (lacht). Wir haben hier wirklich für jede Altersgruppe etwas. Es kommt auch immer drauf an, wer vorbei kommt. Wenn Familien mit kleineren Kindern kommen, gehen die in das Kinderland. Wenn ältere Kinder oder Jugendliche kommen, können sie klettern oder Trampolin springen. Manchmal kommen auch Junggesellenabschiede vorbei und auch für die haben wir die richtigen Aktivitäten hier vor Ort parat.

Wenn Sie selbst Urlaub machen, wo fahren oder fliegen Sie am liebsten hin?

Ich mache tatsächlich gerne Urlaub in Deutschland. So richtig weit weg bin ich noch nie geflogen. Grundsätzlich bin ich eher da spontan drauf. Ein Roadtrip zur Nordsee wäre schön, dann könnte man selbst entscheiden an welchem Ort man verweilen möchte.

Urlaub in Schmallenberg ist so schön, weil...

...es so vielfältig ist. Man kann hier so viel unternehmen und machen, ob es wandern ist, Mountainbike fahren oder schwimmen. Wir haben hier alles. Außerdem ist man hier den Leuten so nah, das mag ich auch sehr gerne. Es ist irgendwie eine besondere Stimmung in Schmallenberg.

Gab es schon ganz besondere Gäste, die Sie hier in Schmallenberg betreut haben?

Jeder Gast ist einzigartig und besonders (grinst). Für mich ist es cool zu sehen, wenn Leute aus anderen Ländern den Weg zu uns in die Freizeitwelt gefunden haben. Da sind Norweger, Belgier, Niederländer oder sogar Spanier dabei.

Können Sie eine ganz besondere Geschichte von der Arbeit erzählen, die Sie nie vergessen werden?

So wie jeder Gast besonders ist, ist es auch jeder einzelne Tag. Ich glaube, wir könnten hier ein Buch mit interessanten und tollen Geschichten schreiben. Ich persönlich finde ich es ganz toll, wenn ich kleine oder ängstliche Gäste in unserem Indoor-Hochseilgarten dazu animieren kann, weiter zu klettern. Das ist für mich dann auch ein tolles und besonderes Gefühl. Die Gäste vertrauen mir in diesem Moment sehr.

Ich arbeite gerne mit Urlaubern und Gästen, weil...

...ich ihnen einen schönen Tag bescheren kann. Ich mag die Gespräche mit den Gästen sehr und liebe es immer wieder neue Leute kennenzulernen. Aber genauso toll finde ich es, wenn Gäste nach einer Zeit erneut zu uns kommen und ich mich noch genau an ihren ersten Besuch erinnern kann. Außerdem bin ich selbst während der Ausbildung offener und selbstbewusster geworden. Das mag ich auch gerne (grinst).

Was wünschen Sie sich für Schmallenberg und die Region?

Dass die Entwicklung nicht stehenbleibt und wir immer aufgeweckt sind und uns trauen, auch mal neue und innovative Wege zu gehen. Es soll am besten immer wieder neue Attraktionen für die Gäste geben, damit es auch nicht langweilig wird.

Wenn Sie – Geld spielt keine Rolle – eine Sache ändern könnten im Schmallenberger Tourismus, was würden Sie ändern?

Das ist schwierig. Ich würde die Digitalisierung voran treiben, vielleicht eine App für Touristen, auf der sie nachschauen könnten, was hier alles aktuell im Umkreis so angeboten wird. Auf die Freizeitwelt bezogen, fänd ich eine große Kartbahn toll. Platz genug haben wir hier oben auf unseren Wiesen (lacht).

Infos zur Person

Michelle Ganzer ist 20 Jahre alt und kommt aus Schmallenberg.

„Hier möchte ich auch erstmal bleiben. Ich fühle mich hier wohl. Mich hat es noch nie weit weg von hier gezogen“, sagt sie.

Michelle Ganzer klettert selbst in ihrer Freizeit gerne im Hochseilgarten der Freizeitwelt.