Meschede/Hochsauerlandkreis. Die Impfstationen im Hochsauerlandkreis gehen jetzt in Betrieb - aber soll es sie nur tageweise geben? Die Ideen gehen schon weiter.

Mit einem Termin im Schmallenberger Alexanderhaus nimmt der Hochsauerlandkreis den Betrieb seiner Impfstationen am Donnerstag, 11. November, auf. Bislang ist geplant, diese neue Möglichkeit zur Corona-Schutzimpfung tageweise in Kommunen anzubieten. Allerdings: Der HSK plant schon weiter.

Vorgespräche laufen bereits

„Wir wissen ja nicht, was tatsächlich kommt“, sagt Kreissprecher Martin Reuther zu neuen Gedankenspielen in der Politik, die Impfangebote möglicherweise wieder auszubauen. Beim Kreis gibt es deshalb bereits Überlegungen, aus den tageweise geplanten Impfstationen möglicherweise auch stationäre, dann dauerhaftere Impfstationen über längere Zeiträume: „Wir führen die Vorgespräche dafür. Mehr kann man im Moment nicht machen“, so Reuther. Ob daraus etwas wird? „Wir wissen es nicht, aber wir wollen auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sein. Wir warten auf einen Erlass, um Klarheit zu haben.“ Die Planung ist Sache der so genannten Koordinierenden Einheit beim Kreisgesundheitsamt in Meschede.

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In den Impfstationen soll es Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen geben. Ein Termin dabei ist bislang auch in Meschede geplant (am 19. November im Evangelischen Gemeindehaus an der Schützenstraße). Bürgermeister Christoph Weber hält das für sinnvoll – und auch die Organisation durch den Kreis: „Der Kreis und das Kreisgesundheitsamt haben mit dem Impfzentrum bewiesen, dass sie das im Großen organisieren kann, also können sie das auch im Kleinen mit einer Impfstation.“

Impfbus fährt nicht mehr

Inzwischen hat der HSK sein mobiles Impfangebot mit dem Impfbus eingestellt, dafür kommt das stationäre Angebot: „Der Bus fährt schon nicht mehr“ – wie in den meisten anderen Kreisen in NRW. Damit wird auf die Witterung reagiert: „Die Menschen können nicht eine halbe Stunde im Nieselregen oder in der Kälte warten, bis sie zur Impfung in den Bus kommen.“ Das Wiederaufleben von Impfzentren ist kein Thema im Kreishaus: „Wir sind uns einig, in dieser Größe braucht man dieses Impfangebot nicht mehr. Über Hausärzte und die Impfstationen sollten diese dann ausreichen.“

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Auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung KVWL sieht man keinen Bedarf für Impfzentren: „Gerade jetzt, wo das Impfgeschehen in den Praxen rund um die Booster-Impfung an Fahrt gewinnt, fordert man mit der Wiedereröffnung der Impfzentren nach nur vier Wochen eine erneute Kehrtwende. Das ist unverhältnismäßig und es besteht auch absolut keine Notwendigkeit für ein solches Vorgehen. Unsere Praxen können boostern und tun es auch“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Spelmeyer.

Er fordert passende Rahmenbedingungen: „Flexiblere und vor allem schnellere Möglichkeiten bei der Bestellung des Impfstoffes sind dabei unabdingbar.“ Kritisiert wird von der KVWL, die Praxen durch die Einführung neuer technischer und bürokratischer Hemmnisse wie der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zusätzlich zu belasten. „Das ist wirklich das Letzte, was unsere Ärztinnen und Ärzte jetzt brauchen.“

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