Grevenstein. Viele Brauereien erhöhen ihre Preise - auch Veltins aus Meschede-Grevenstein. Diese Kosten kommen auf Verbraucher zu.

Vieles in Deutschland wird teurer - jetzt auch Bier. Die Brauerei Veltins aus Grevenstein bei Meschede hat eine Preiserhöhung angekündigt. Begründet wird sie mit ebenfalls gestiegenen Kosten für das Unternehmen. Zahlreiche weitere Brauereien haben ebenfalls einen solchen Schritt angekündigt.

Ein Euro pro Kasten möglich

Wie viel mehr die Verbraucher im Getränkemarkt, in der Kneipe und im Restaurant werden bezahlen müssen, ist ungewiss: Es hängt davon ab, in welchem Umfang die Kosten weitergeben werden. Veltins wird umgerechnet 66 Cent mehr für einen Kasten Bier mit 0,5-Liter-Flaschen nehmen, hinzu kommt die Mehrwertsteuer. In der Branche wird davon ausgegangen, dass die Kiste im Handel bis zu einem Euro mehr kosten könnte.

>>> Lesen Sie auch: Hochsauerlandkreis testet neuen getarnten Super-Blitzer <<<

„Dort liegt letztlich die Preishoheit“, sagt Veltins-Pressesprecher Ulrich Biene: Die Händler entscheiden darüber, ob und in welchem Umfang sie die Erhöhung weitergeben, ob sie günstige Sonder-Aktionen fahren oder einen satten Aufschlag wählen. Veltins verweist in dem Zusammenhang darauf, dass der Kasten Bier bei Sonderaktionen auch heute noch für 10 Euro zu haben ist - wie schon vor 20 Jahren, als 19,90 Mark waren.

20 Cent pro Glas?

Bei den Gastronomen gilt eine ähnliche Situation: Sie werden etwa 20 Cent mehr für ein Glas im Einkauf bezahlen müssen - viele von ihnen werden ihre Preise entsprechend anheben müssen. Biene weiß, dass es aber auch andere Kalkulationen bei Wirten gibt, wenn die eigenen Kosten niedrig gehalten sind und sie die Mehrausgaben ganz oder teilweise stemmen können.

>>> Lesen Sie auch: Werden Bierkästen teurer: Diese Meinung hat Veltins dazu <<<

Allerdings, betont er, steht die Gastronomie vor denselben Problemen wie alle Branchen und Verbraucher: Allein die gestiegenen Heiz- und Stromkosten werden dafür sorgen, dass es vielerorts zu höheren Preisen auf Speise- und Getränkekarten kommt.

Ab April 2022

Veltins hatte zuletzt 2018 die Preise erhöht. Die Brauerei begründet diesen Schritt mit Kosten, die sie selbst kaum beeinflussen kann: 420 Prozent mehr für Gas, 150 Prozent mehr für Strom und 30 Prozent mehr für Braugerste - innerhalb von einem Jahr. Die kommenden Monate dürften Verbraucher aber kaum Überraschungen an der Kasse erleben: Die Preiserhöhung der Brauerei greift erst zum April 2022.

Derzeit spürt Veltins nach eigenen Angaben einen „Nachholbedarf“, seit das Coronavirus für weniger Einschränkungen sorgt: „Die Menschen gehen länger aus und möchten Leute treffen und Spaß haben“, sagt Biene. So ist der Umsatz in der Arena auf Schalke bei Veranstaltungen spürbar gestiegen. In der Gastronomie sieht Veltins allerdings noch die Spuren der Krise: Jetzt geht es wegen des Wetters von draußen nach drinnen und Personalmangel mit reduzierten Öffnungszeiten sei weiterhin ein Thema.