Meschede. Das Gerät sieht aus wie ein Anhänger und steht unauffällig an der Straße: Der Hochsauerlandkreis testet einen neuen Super-Blitzer. Die Details.

Der Hochsauerlandkreis testet einen neuen getarnten Super-Blitzer. Das Gerät kommt sonst vor allem auf Autobahnen zum Einsatz. Es sieht aus wie die Rückseite eines Baustellen-Fahrzeugs. Meistens wird es neben Baggern und Materialien vermeintlich zufällig platziert und fällt daher kaum auf. „Enforcement Trailer“ nennt sich das Teil, auf Deutsch: der Durchsetzungs- oder Vollstreckungs-Anhänger.

Alarm gegen Vandalismus

Die Radargerät ist eines der neuesten Generation und hat eine Ausstattung, die an einen Geldtransporter erinnert: Es ist ausgestattet mit einem Alarm gegen Vandalismus. Die Hülle ist schusssicher. Es gibt ein internes Löschsystem, falls Feuer gelegt wird. Die Räder verschwinden beim Abstellen hinter einer gepanzerten Außenhülle, so dass ein unbefugter Abtransport erschwert wird.

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Und die Messdaten werden verschlüsselt über Mobilfunk übertragen: Selbst wenn jemand das Gerät geknackt bekommt - die Blitzer-Daten liegen schon beim Hochsauerlandkreis vor. Per Laser wird die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge gemessen. Der Akku hält fünf Tage lang.

Ein Jahr befristet

Seit Anfang September ist das Gerät im Hochsauerlandkreis im Einsatz - probeweise. Es hat bereits in Arnsberg, Neheim, Wenholthausen, Gleidorf und Silbach gestanden. Die Miete ist zunächst für ein Jahr befristet. „Die Anlage ist flexibler, um den vielen Bürgerbeschwerden aus den verschiedensten Ortschaften nachgehen zu können“, sagt Pressesprecher Martin Reuther. „Mit mobilen Messungen ist dies nicht rund um die Uhr möglich. Das Thema Geschwindigkeitsüberwachung war in den letzten Jahren auch immer wieder Thema auch in den politischen Gremien der Städte und beim Kreis.“

Ein Jahr sollen Erfahrungen mit dem Super-Blitzer gesammelt werden. Knapp 110.000 Euro kostet das Gerät in der Zeit. Für den Hochsauerlandkreis rechnet sich die Investition ohnehin: Selbst im Corona-Jahr 2020 betrugen die Einnahmen aller Bußgelder (nicht nur Geschwindigkeitsübertretungen) rund 3,3 Millionen Euro.