Nuttlar. Was Nuttlar zum Jubiläum plant und was der Ort mit den beiden Nüssen verbindet, die im Logo zu sehen sind.

Auf eine 950-jährige Geschichte können die Nuttlarer im nächsten Jahr zurückblicken. Jetzt steht auch fest, wie dieses geschichtsträchtige Datum gefeiert werden soll.

Auch Velmede schaut auf 950 Jahre zurück. Dort wird es, wie berichtet, ein Festwochenende im Juni 2022 geben. In Nuttlar dagegen wird an mehreren Terminen gefeiert. Schon 2019 und 2020 hat es zur ersten Vorbereitung mehrere Treffen zwischen Ortsvorsteher Markus Sommer, den Vereinsvorständen und weiteren interessierten Bürgern gegeben, um ein erstes Muster zu erstellen. Einig war man sich dabei, dass es verschiedene Veranstaltungen geben soll. Außerdem soll für jede Altersgruppe etwas dabei sein.

Karnevalsfeier zum Jubiläum

Eröffnet wird das Jubiläumsjahr am 29. Januar mit einem Gottesdienst. Am 19. Februar wird es eine Karnevalsfeier geben – sie soll mit einem geschichtlichen Bezug stattfinden, man darf gerne in historischen Kostümen verkleidet kommen. Für den 2. April ist etwas Ungewöhnliches geplant – ein eigenes Märchen aus Nuttlar! „Nusstaler und Schieferstein“ lautet der Titel, in Anspielung auf Nüsse und Schiefer.

Beides prägte den Ort, beides taucht auch im Ortswappen auf: Zum einen der hier betriebene Schieferbergbau, zum anderen die beiden Nüsse als sprechendes Symbol für die ursprüngliche Bezeichnung des Ortes Nuzlare für Nuttlar. Nuz steht dabei (vermutlich) für Nussbäume, die hier wuchsen, lar meint eine Tallage. Denn mit dem Namen ist das so eine Sache. Damit nahmen es die Vorfahren nicht so ganz genau.

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Urkunde zeigt erstmalige Erwähnung Nuttlars

Das Nuttlarer Jubiläum bezieht sich auf eine Urkunde, in der der Ort genannt wurde – tatsächlich ist er viel älter, wird hier aber eben erstmals offiziell erwähnt. In der Urkunde wird der Haupthof Nuttlar genannt – eben als Nuzlare. In späteren Urkunden ist auch von Nutteler, Nottelar, Nutler und Notteler die Rede.

Mitentwickelt wird das Nuttlarer Märchen von Anke Martini: Sie arbeitete über 30 Jahre nebenan am Berufskolleg Bergkloster Bestwig und inszenierte immer wieder zusammen mit Auszubildenden Märchenaufführungen, die dann Kindern gezeigt wurden. In Nuttlar sollen Kinder das Märchen selbst spielen und durch die Geschichte ihres Heimatortes führen, die Inszenierung soll gemeinsam mit der Grundschule umgesetzt werden. Ortsvorsteher Markus Sommer freut sich darauf ganz besonders: „Die Idee war, einmal etwas ganz anders zu machen.“

100 Jahre Feuerwehr Nuttlar

Mitgefeiert wird im Jubiläumsjahr am 30. April das 100-jährige Bestehen der Feuerwehr. Auch das Schützenfest vom 21. bis 23. Mai steht im Zeichen des Ortsjubiläums. Die Nuttlarer richten dann am ersten Septemberwochenende auch das Gemeindeschützenfest aus. Die Jungschützen wiederum wollen am 24. September eine eigene Veranstaltung zum Jubiläum durchführen.

Für den 18. Juni ist eine Jubiläums-Schnade zu den Nachbarn geplant. Die offizielle Jubiläumsfeier wird am 20. August in der Schützenhalle stattfinden, Motto: „Nuttlar – eine Reise in die Vergangenheit“. Ebenfalls in die Vergangenheit geht es am 22. Oktober, aber ein bisschen anders: Dann wird „Nuttlar – Der Film“ erstmals gezeigt. Dafür wird in Nuttlar bereits Material gesammelt – schließlich gibt es reichlich Filmmaterial in den Haushalten, sei es vom Sauerland-Bergpreis oder vom Bau der Autobahn-Talbrücke. Der Ortsvorsteher verspricht jedenfalls schon mal einen kurzweiligen Filmabend.

>>>HINTERGRUND

Nuttlar taucht im Jahr 1072 erstmals in der Gründungsurkunde des Klosters Grafschaft auf. Das Kloster war in jenem Jahr vom Kölner Erzbischof Anno II. als Benediktinerabtei gegründet worden.

Zur Versorgung der Mönche in Grafschaft und zum Unterhalt des Klosters waren etliche Höfe und Dörfer im Sauerland verpflichtet, wie eben Nuttlar oder eben auch Velmede.