Schmallenberg. Veranstaltungen mit der 3G-Regelung lohnen sich wirtschaftlich für den Veranstalter des Habbels nicht mehr. Er hat jetzt andere Pläne.

Rolf und Alexandra Kaspari schauen in Richtung Bühne, die Stehtische stehen bereit, das Licht an der Bar ist an; es scheint so, als würde gleich eine Band auftreten und für ausgelassene Stimmung sorgen: Die Kasparis stehen in der Veranstaltungslocation Habbels in Schmallenberg.

Hier vor der Bühne gilt die 2G- Plus- Regelung: Genesene, Geimpfte und Menschen mit einem Corona-Test, der aber nicht älter als sechs Stunden ist. „Die 3G-Regel hat sich für uns wirtschaftlich nicht mehr gelohnt. Durch die 2G-Plus-Regel dürfen viel mehr Leute an unseren Events teilnehmen“, sagt Rolf Kaspari.

3G lohnte sich wirtschaftlich nicht

Mit der 3G-Regel waren es nur 70 Gäste, die in das ehemalige Kino durften, jetzt sind es 180 bis 190 Gäste. Durch die 2G-Plus-Regel können die Maskenpflicht und die Abstände von 1,5 Metern komplett fallen gelassen werden und der Aufwand der Kontrollen der Zugangsvoraussetzung minimiert werden - weniger Arbeit, mehr Gäste, mehr Einnahmen.

Nach eineinhalb Jahren Sparflammen-Veranstaltungen, geprägt durch Einschränkungen und viele finanzielle Einbußen, können Veranstaltungen im Habbels mit dem 2G-Plus-Nachweis jetzt auch wieder innen stattfinden: „Wir machen das jetzt schon seit Anfang Oktober, einzelne Gäste fragen mal nach, wieso ich keine 3G-Veranstaltungen anbiete, wenn ich ihnen dann aber meine Gründe erläutere, sind die meisten doch sehr einsichtig“, sagt Rolf Kaspari.

Gäste genießen Live-Musik

Wenn dann eines der Live-Konzerte stattfindet, beobachte er oft, dass die Leute zu Beginn zögerlich sind: Sie stehen dann in kleineren Gruppen zusammen, halten noch Abstand, aber sobald die Musik losgeht und die ersten Besucher tanzen, ist von Corona-Einschränkungen nicht mehr die Rede: „Die Leute genießen es, endlich wieder rausgehen zu können, endlich wieder Spaß zu haben. Aber sie müssen es auch erst wieder lernen“, sagt Kaspari. Er habe das Gefühl, dass sich einige Menschen noch nicht auf eine Indoor-Tanzveranstaltung einlassen können. Er vermutet aber, dass sich das Richtung Frühling legen wird: „Bei den kühleren Temperaturen steigen die Inzidenzen vielleicht wieder an. Das könnte auch einige Gäste von einem Konzertbesuch abhalten. Aber das wird sich dann nächstes Jahr bei wärmeren Temperaturen wieder legen.“

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Seine Gäste gehen schon jetzt mit einem strahlenden Lächeln nach Hause, erklärt Rolf Kaspari. Durch Corona hätten viele Leute ihre Lebensfreude unterdrückt, sich zurückhalten müssen: „Die Leute hoffen, wieder leben zu können, zu fühlen, den Abend zu genießen und sich abzulenken“, sagt er.

Besondere Atmosphäre

Jeder Mensch brauche ein Ventil und für viele Menschen seien es das Feiern und die sozialen Kontakte zu anderen. Das Habbels hat eine Lüftungsanlage, es sei – auch wenn 180 Leute in den Raum dürfen – immer noch genug Platz, um auszuweichen und gegebenenfalls zu anderen Personen Abstand zu halten – Die Leute müssten sich nur trauen. Rolf und Alexandra Kaspari brennen für ihr Habbels und dafür, ihre Leidenschaft, die Livemusik, auf die Bühne zu holen, sie unterstreichen, dass es sich lohnt, sich mal wieder auf eine Live-Veranstaltung einzulassen: „Wir merken immer wieder was für eine besondere Atmosphäre das hier ist. Da kriegt man Gänsehaut. Hier im Habbels kann man nicht weglaufen vor der Musik, man wird mitgerissen“, sagt der Inhaber und seine Augen glänzen als er durch den Raum hinüber zur Bühne schaut, die bereit ist, wieder bespielt zu werden.

Nächste Veranstaltungen

Für die kommenden Veranstaltungen sind noch Karten erhältlich:

30. Oktober: Furyhouse – Tribute to Fury in the Slaughterhouse (Konzert)

31. Oktober: Herr Schröder, Instagrammatik – Das streamende Klassenzimmer (Kabarett)

6. November: KiXX – 80s Rock (Konzert)

Alle weiteren Veranstaltungen unter

Karten sind telefonisch und online erhältlich.