Eslohe. Graffitis, Müll, Scherben: Die Lage am Esloher Schulzentrum hat sich zugespitzt. Die Situation war Thema im Rat. Nun soll sich etwas ändern.

Graffitis, Müll und Scherben: Im Esloher Schulzentrum hat sich zunehmend ein Leidensdruck aufgebaut. Nathalie Evers-Stumpf, stellvertretende Leiterin der Christine-Kopch-Hauptschule und Mitglied der SPD-Fraktion hat den Ärger auf dem Schulgelände jetzt zum Thema in der Ratssitzung gemacht. So könne es nicht weitergehen, mahnte sie.

Nach Angaben von Evers-Stumpf nutzen Jugendliche das abseits gelegene Schulgelände immer öfter als Treffpunkt und lassen dabei offenbar auch ihrer Zerstörungswut freien Lauf: Inzwischen seien sogar Bretter von Bänken herausgerissen und Bewegungsmelder demoliert worden. „Das Ganze ist sehr unangenehm“, formulierte es die stellvertretende Schulleiterin vorsichtig. Zuletzt sei der Hausmeister sage und schreibe eine halbe Stunde damit beschäftigt gewesen, Scherben zu beseitigen.

Riesengroße Party

Als sie an einem der vergangenen Tage gegen 17 Uhr Feierabend in der Schule gemacht habe, sei sie auf dem Gelände auf 40 bis 50 Jugendliche und junge Erwachsene gestoßen, die in Gruppen auf dem Schulhof verteilt gewesen seien. „Die haben verschiedene Dinge gemacht, von denen vermutlich nicht alle legal waren“, so Evers-Stumpf ohne weiter ins Detail zu gehen. „Das war eine riesengroße Party mit einer Box, die bestimmt einem Meter hoch war.“ Dabei, das betonte Evers-Stumpf ausdrücklich, habe es sich nicht nur um Schüler der Dachdecker-Schule gehandelt. Es seien definitiv auch Esloher Jugendliche darunter gewesen.

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Die Situation habe sich langsam aber sicher zu einem sehr großen Problem entwickelt. Sie selbst habe mit den Jugendlichen bereits gesprochen. Dabei sei die große Menge auch sehr einsichtig gewesen und habe das Gelände verlassen. „Allerdings ist in dem Gespräch von den Jugendlichen auch die Frage aufgekommen, wo sie denn sein dürften“, so Evers-Stumpf. Und eben das sei eine große Schwierigkeit, weil es auf die Frage leider keine rechte Antwort gebe. „Weil es sich eben nicht nur um Dachdecker-Schüler handelt, müssen wir uns dringend mit der Frage beschäftigen ‘Was machen Jugendliche in Eslohe’“, mahnte sie in der Sitzung des Gemeinderates.

Streife durch den Wachdienst

Geärgert habe sie sich im Zusammenhang mit den Problemen auf dem Schulgelände, auch über den Wachdienst, der im Auftrag der Gemeinde im Kernort Streife läuft. Sie habe ihn im Bereich des Fachmarktzentrums angesprochen, mit dem Hinweis, doch auch mal im Schulzentrum nach dem Rechten zu sehen. „Übrigens nicht zum ersten Mal“, wie Evers-Stumpf betonte. „Allerdings habe ich nur einen dummen Spruch gedrückt bekommen und dann war die Sache gegessen.“

Die Reaktion des Wachdienstes ist für Bürgermeister Stephan Kersting indes nicht nachvollziehbar. Denn: „Streifendienste im Bereich des Schulzentrums gehören definitiv mit zu den Aufgaben“, betonte er. Er versprach der Sache nachzugehen, denn eigentlich habe man im Rathaus den Eindruck gewonnen, dass der Streifendienst des Wachdienstes sehr gut funktioniere. Entsprechende Rückmeldungen gebe es auch aus der Bevölkerung - zumal man im Sommer noch einmal nachgeschärft habe.

Bereich besser Schützen

Auf Anregung von Evers-Stumpf versprach Kersting außerdem, Möglichkeiten zu überprüfen, wie der Bereich des Schulzentrums besser geschützt werden kann. Um einen Zaun und eine Video-Überwachung wird es dabei absehbar aber nicht gehen. Zumal ein Zaun auch nicht die Lösung ist, die sich Nathalie Evers-Stumpf als stellvertretende Schulleiterin wünschen würde. Und eine Videoüberwachung wird wohl aus Gründen des Datenschutzes scheitern. Sie war damals bereits bei den Diskussionen um den Kurpark ein Thema. Weil aber eine Videoüberwachung selbst an Drogen- und Kriminalitäts-Hotspots im Ruhrgebiet nicht umzusetzen sei, sei davon auszugehen, dass entsprechende Pläne auch in Eslohe scheitern werden, so Kersting.

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Möglicherweise könnten zunächst Schilder aufgestellt werden, mit dem Hinweis, dass Unbefugten der Zutrittt zum Gelände verboten ist. „Damit haben wir am Ende wenigstens eine Grundlage, um die Jugendlichen des Geländes zu verweisen“, so Nathalie Evers-Stumpf.

Was die Freizeitmöglichkeiten von Jugendlichen in Eslohe angeht, regte sie die Bildung eines Gremiums mit verschiedenen Akteuren an, das sich mit dem Thema auseinandersetzen soll. „Wir müssen etwas tun und uns Gedanken machen“, betonte die stellvertretende Schulleiterin.