Schmallenberg. Auf dem Schulhof der Grundschule Schmallenberg häufen sich die Vandalismus-Fälle. Eltern haben keine Unbekannten unter Verdacht.

Debbie Rarbach ist fassungslos. Kopfschüttelnd steht sie auf dem Schulhof der Grundschule Schmallenberg: „Schon vor zwei Jahren fing das hier auf dem Schulhof an“ sagt sie. Aber nach und nach sei die Situation immer schlimmer geworden. „Hier liegen, oft nach dem Wochenende - aber auch unter der Woche - Scherben, Drogen, Fäkalien und Essensreste auf dem Gelände“. Mittlerweile müsse der Hausmeister manchmal zwei Stunden vor Schulbeginn den Hof aufräumen, damit sich niemand verletze“, sagt die Mutter.

Hinzu kommen inzwischen verschiedene Sachbeschädigungen an Spielgeräten, Scheiben und einem Rollo, weiß Anne Kathrin Göbel. Im Verdacht haben die Eltern randalierende Jugendliche, die sich inzwischen nicht mehr am Hit-Markt aufhalten, sondern das Grundschulgelände zu ihrem Treffpunkt auserkoren haben.

Ein Fenster wurde mit Essensresten beschmiert.
Ein Fenster wurde mit Essensresten beschmiert. © Privat | Privat

Schulleitung sind die Hände gebunden

Weil es so nicht weitergehen dürfe und der Schulleitung die Hände gebunden sein, weil eben die Stadt Träger der Grundschule sei, machte Anne Kathrin Göbel, die nicht nur Mutter, sondern auch Schulpflegschaftsvorsitzende ist, das Thema jetzt zum Gegenstand der Ratssitzung.

Sie schilderte die Probleme in der Bürgerfragestunde und bat Bürgermeister Burkhard König um Lösungsvorschläge. „Es geht um unsere Kinder. Ich will nicht, dass mein Kind mit Ecstasy-Pillen spielt“, betonte sie und forderte König auf, schnellstmöglich etwas unternehmen, um dem Problem entgegenzusteuern.

Für König aber waren die geschilderten Probleme nicht neu. „Uns ist die Problematik bekannt“, betonte er. Man habe die Polizei bereits in Kenntnis gesetzt, die nun häufiger vor Ort kontrolliere, so der Bürgermeister. Damit aber ist das Problem aus Sicht der Schulpflegschaftsvorsitzenden keineswegs behoben. Sie regte den Bau eines Zauns oder die Installation von Kameras an.

Eine schnelle Lösung soll gefunden werden

Ihr gehe es vor allem um eine schnelle Lösung an: „Es geht hier um den Schutz unserer Kinder“, mahnte sie in der Ratssitzung und verwies darauf, dass bereits Drogen auf dem Schulgelände gefunden worden seien. „Wenn sich ein Kind eine solche Pille in den Mund stecken würde, kann das tödlich enden“, wurde sie deutlich.

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Burkhard König versprach, dass kurzfristig etwas geschehen solle, äußerte aber gleichzeitig, die Sorge, dass die Probleme damit an einen anderen Ort verlagert würden. Videokameras auf dem Schulgelände wird es jedenfalls so schnell nicht geben: „Das muss mit höheren Behörden abgestimmt werden. Darüber können wir so einfach und schnell nicht entscheiden“, erklärte König der besorgten Schulpflegschaftsvorsitzenden.

Ein beschädigtes Fenster der Grundschule Schmallenberg.
Ein beschädigtes Fenster der Grundschule Schmallenberg. © Privat | Privat

Zufrieden mit Königs Aussagen war sie am Ende nicht. Sie hätte sich klarere Antworten gewünscht, sagt sie. Daher werde sie auf jeden Fall dran bleiben: „Es muss eine schnelle Lösung her. Und ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass vor Ort etwas passiert“, betont sie.

Sicherheitsdienst eingesetzt

Bereits Anfang 2020 hatte es mehrere Fälle von Verunreinigungen und Probleme mit Randalierern auf dem Vorplatz vom HIT und im Bereich der Ladenzeile gegeben (wir berichteten). Damals war entschieden worden Security-Kräfte einzusetzen, um die Probleme unter Kontrolle zu kriegen.