Bad Fredeburg. In einem Gespräch konnten sich Bürgerinitiative und Politik auf einen Kompromiss einigen. So sieht er aus

Das geplante Gewerbegebiet oberhalb des Seniorenweges am Donscheid in Bad Fredeburg ist vom Tisch. Die Bad Fredeburger CDU-Ratsmitglieder, die Mitglieder des Bezirksausschuss und die Bürgerinitiative haben in einem „sachlichen und konstruktiven Gespräch“, so die Teilnehmer, eine Lösung gefunden.

„Wir sind froh darüber, dass wir eine Einigung finden konnten. Das große Gewerbegebiet oberhalb des Seniorenwegs wird es nicht geben. Dafür wird das Gewerbegebiet unterhalb des Weges erweitert werden“, sagt Michael Eiloff, Bezirksausschussvorsitzender von Bad Fredeburg und Ratsmitglied.

Bürgermeister ist auch „guter Dinge“

Im Gespräch habe man sich außerdem auf die Erarbeitung einer Gestaltungssatzung geeinigt, in der die Größe und Beleuchtung der Gebäude festgehalten werden soll. Außerdem wird festgelegt, welche Art von Gewerbe sich ansiedeln darf. Das soll im Gespräch mit dem Bürgermeister Burkhard König und der Bürgerinitiative „Für Bad Fredeburg – Kein Gewerbegebiet am Donscheid“ geschehen. „Außerdem haben wir uns darauf geeinigt, dass der Seniorenweg zu einem Rundweg erweitert werden soll“, so Eiloff.

Auch Bürgermeister Burkhard König ist guter Dinge: „Mit Gestaltungsvorgaben und einer Verkleinerung der geplanten Gewerbegebietsfläche wurde eine gute Lösung für die Bürger von Bad Fredeburg und auch für die Stadt Schmallenberg gefunden.“

Große Protestaktionen

Der Protest gegen das geplante Gewerbegebiet war zuvor groß gewesen. Der Rat hatte in der Sitzung Anfang September über einen Aufstellungsbeschluss abgestimmt, der viele Bad Fredeburger Bürger aufhorchen ließ: Ein Gewerbegebiet am Donscheid sollte entstehen, direkt gegenüber einer Wohnsiedlung. Das wollten viele nicht und die Bürger verlangten vor allem eins: gehört zu werden: Sie schrieben Leserbriefe und machten mit einem großen Banner und einer Facebook-Gruppe auf sich aufmerksam. Auch zur Ratssitzung am Mittwoch, 6. Oktober, waren wieder rund 50 Bürgerinnen und Bürger erschienen, die gleich nach der Bürgerfragestunde, in der sie Politik und Verwaltung wieder mit den Planungen zum Gewerbegebiet konfrontiert hatten, den Raum verließen. Das zeigte eindeutig: Sie waren vor Ort, um an neue Informationen diesbezüglich zu gelangen.

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Ihre Bedenken: Die Hanglage würde die Lärmbelastung im Ort erhöhen, oberhalb des Seniorenweges hätten große Mengen an Erde bewegt werden müssen, um dort bauen zu können, und es hätte den Donscheid als Ausflugsziel für Wanderungen und Spaziergänge so nicht mehr gegeben.

Ein Funken Skepsis bleibt

„Wir sind wirklich froh, dass es so gekommen ist. Es ist gut so, wie es jetzt besprochen wurde. Das ist in unserem Sinne“, sagt Achim Schäfer, der zum Gründungsteam der Bürgerinitiative gehört. Auch Nina Schirp gehört zum Team und ist erleichtert: „Ich denke, dass sich alle über diese Lösung freuen werden. Ich bin froh, dass wir das Worst-Case-Szenario abwenden konnten.“ Es sei ein fairer Kompromiss gefunden worden und sie freue sich insbesondere darüber, dass in diesem großen Maße auf die Bedenken der Bad Fredeburger Bürger eingegangen worden sei.

Dennoch bleibt ein Funken Skepsis: „Ich hoffe, dass es sich bei dem ausgehandelten Kompromiss auch wirklich um eine dauerhaft angelegte Lösung handelt und dass darauf nicht doch noch eine Erschließung, folgt.“ Bestandteil der Vereinbarungen mit Eiloff sei schließlich auch, dass die Erweiterung des Gewerbeparks Hochsauerland forciert wird. „Wir gehen also davon aus, dass es die erste und letzte Erschließung am Donscheid ist und das Thema dann endgültig vom Tisch ist.“

Demnächst soll es weitere Gespräche zur genaueren Umsetzungsplanung geben.