Eslohe. Fünf Inseln und ein Bach: Vor dem Esloher Rathaus wird es bald völlig anders aussehen. Das ist aber noch nicht alles, was sich dort aktuell tut.

Noch gleicht das Gelände vor dem Esloher Rathaus einer Mondlandschaft. Bis zum Jahresende soll sich das allerdings geändert haben. Dann wird das Umfeld der Gemeindeverwaltung schöner sein als je zuvor.

Bereits Mitte August haben die Arbeiten auf dem Gelände begonnen. Er sei sich durchaus bewusst, dass es sich um ein lange Phase der Bauzeit handele, sagt Bürgermeister Stephan Kersting. „Dafür haben wir aber einen guten Preis aushandeln können“, sagt er. Insofern könne er damit leben. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass es aktuell ohnehin äußerst schwierig sei, Unternehmen mit freien Kapazitäten zu finden.

Erneuert wird auch die Haupttreppe vor dem Rathaus.
Erneuert wird auch die Haupttreppe vor dem Rathaus. © Frank Selter

Nach ihrer Fertigstellung soll die Fläche vor dem Rathaus nicht nur schöner sein, sondern vor allem auch deutlich mehr Aufenthaltsqualität haben. Bislang war der Vorplatz eher unspektakulär und wenig attraktiv für Besucher des Rathauses und der Touristen-Infothek. Eine Wiese mit Büschen. Das war’s.

Ideen aus den Dörfern

Umgewandelt wird die Rasenfläche nun zu einer Inselfläche mit geschwungenen wassergebundenen Wegen, wie es sie etwa im Kurpark gibt. Es entstehen fünf Inseln - vier symbolisieren die vier ehemaligen selbstständigen Alt-Gemeinden, die heute die Gemeinde Eslohe bilden und eine fünfte soll für die Partnerstadt Kisbér stehen. Wie genau die Inseln der Alt-Gemeinden gestaltet werden, ist noch offen.

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Hier sei die Kreativität in den Dörfern gefragt, sagt Kersting. In Cobbenrode. In Wenholthausen. Und in Reiste. Dort sollen Ideen für die Gestaltung entwickelt werden. Für Cobbenrode liege zum Beispiel das Thema Bergbau auf der Hand, für Wenholthausen die Touristik und für Reiste die Landwirtschaft, sagt der Bürgermeister.

 So soll es vor dem Rathaus später aussehen.  
 So soll es vor dem Rathaus später aussehen.   © Ralf Schmidt

Für die „Esloher Insel“ habe er aufgrund der Vielschichtigkeit zugegebenermaßen noch keine konkreten Vorstellungen. Vorstellen könne er sich aber, dass man hierfür die Kulturschaffenden ran lasse. Auf dem Gelände gibt es außerdem einen Bachlauf, der bei der Umgestaltung ans Tageslicht geholt werden soll. „Das wird eine spannende Sache“, sagt Kersting. Das Wasser wird in zickzackförmigen Wasserrinnen durch die einzelnen Flächen verlaufen. Trittsteine werden eingebettet, damit der Wasserlauf überquert werden kann.

Der alte Baumbestand und die großen Rhododendronbüsche sind bei dem Projekt bewusst erhalten worden. Das Gelände wird am Ende auf etwa 1,20 Meter angefüllt sein, damit die Wegeflächen nicht mehr als sechs Prozent Steigung haben. Am unteren Ende des Grundstücks verschwindet der Bach wieder im Untergrund. Die Sitzflächen sollen aus Betonwänden bestehen. Zusätzlich gibt es eine neue Beleuchtung.

Erneuert wird in diesem Zuge auch die in die Jahre gekommene Haupttreppe vor dem Rathaus. Dabei wird auch das um zwei Stufen erhöhte Antrittspodest vor der Treppe weggenommen. Der von den Stellplätzen erreichbare barrierefreie Zugang im hinteren Bereich des Gebäudes bleibt erhalten.

  • Geplant hat die Umgestaltung des Rathaus-Umfeldes das Architekturbüro Ralf Schmidt aus Schmallenberg-Arpe.
  • Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt 392.163 Euro.
  • Hierzu hatte die Gemeinde eine Förderung in Höhe von 60 Prozent bei der Bezirksregierung beantragt – und damit eine Summe von 235.298 Euro.
  • Der für die Gemeinde verbleibende Eigenanteil beträgt nun 156.865 Euro.