Meschede. Seit zwei Jahren ist der Licht-Spezialist Briloner im Gewerbegebiet Enste bei Meschede: Das sind seine neuen Pläne.

Der neue Standort hat sich nach nur zwei Jahren bewährt – so sehr, dass der Licht-Spezialist Briloner Leuchten im Gewerbegebiet Enste in Meschede schon wieder weiter ausbauen wird. Das Unternehmen setzt auf Expansion am Markt. Inhaber und Geschäftsführer Wolf Hustadt will dabei in Sachen Arbeitsbedingungen „ein bisschen Google und Facebook ins Sauerland bringen“.

Kompletter Umzug bis 2023

Briloner nennt sich das Unternehmen inzwischen selbst kurz und prägnant und wirbt auch damit. Auf den Zusatz „Leuchten“ im Namen wird mittlerweile weitgehend verzichtet – ein Beleg dafür, wie international das Lichtgeschäft geworden ist.

Diesen Neubau plant Lichtspezialist Briloner als nächstes im Gewerbegebiet Enste in Meschede. Dort werden die Verwaltung und der Ausstellungsbereich untergebracht.
Diesen Neubau plant Lichtspezialist Briloner als nächstes im Gewerbegebiet Enste in Meschede. Dort werden die Verwaltung und der Ausstellungsbereich untergebracht. © Briloner

Als Ausgangsbasis dabei setzt Briloner in der Zukunft komplett auf Enste. Im März 2023 sollen die neuen Gebäude stehen. Bis Ende Juni 2023 wird der jetzige, noch in Brilon verbliebene Unternehmenssitz aufgegeben und geräumt, die Immobilie dort ist bereits verkauft: Es wird dann einen vollständigen Umzug nach Meschede geben. Damit ziehen auch die Verwaltung und Entwicklungsabteilung um. Insgesamt orientieren sich dann rund 250 Mitarbeiter um. In Meschede soll die Zahl auf 280 steigen.

Der Termin 2023 ist wichtig für Briloner: Das Unternehmen will sich dann in Enste im Rahmen der „Lichtwoche Sauerland“ den Fachleuten neu präsentieren – die „Lichtwoche“ ist einer der wichtigsten Treffpunkte für den Leuchtenhandel in ganz Europa.

Den Wohlfühlfaktor umsetzen

Dafür werden jetzt die Voraussetzungen geschaffen. Das Logistikzentrum mit 18.000 Quadratmeter Fläche für Kommissionierhalle und Lager steht seit 2020. Jetzt wird wieder ein neuer Teilbereich in Betrieb genommen, in dem auf weiteren 5000 Quadratmeter künftig neben der Logistik auch der Ladenbau und die Qualitätssicherung sind. Und außen laufen bereits die nächsten Tiefbauarbeiten für den weiteren Anbau: Ende September startet der Hochbau für zusätzliche 4000 Quadratmeter an Bürofläche und 1700 Quadratmeter an Ausstellungs- und Konzeptbereich, wo künftig die Ware gezeigt wird.

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Wolf Hustadt sieht erste Gewinne durch den Umzug: „Die Autobahn macht den Unterschied.“ Von Enste aus werden die Produkte über die Autobahnanbindung schneller an die Handelspartner ausgeliefert. Gleichzeitig profitiert Briloner mit der Autobahn von dem größeren Einzugsbereich für Mitarbeiter – es konnten so schon neue Fachkräfte zum Beispiel aus Arnsberg und Sundern gefunden werden. „Wir wollen als Arbeitgeber attraktiv sein“, sagt Sebastian Saturna, Kaufmännischer Leiter.

Auch Geschäftsführer Hustadt sagt: „Gute Leute findet man nur über ein gutes Arbeitsumfeld.“

Ein Blick in die Kommissionierungshalle von Briloner in Enste. Die Nähe zur Autobahn und damit die kürzeren Wege zu den Kunden sind ein Gewinn für das Unternehmen im Gewerbegebiet.
Ein Blick in die Kommissionierungshalle von Briloner in Enste. Die Nähe zur Autobahn und damit die kürzeren Wege zu den Kunden sind ein Gewinn für das Unternehmen im Gewerbegebiet. © Jürgen Kortmann

Deshalb hat sich Briloner bei seinem Neustart in Enste, wo alles noch möglich war, dafür entschieden, eben das Beste zu tun: „Wir konnten bei null anfangen.“ So sind in dem bereits in Betrieb genommen Logistikbereich die Aufenthaltsflächen hochwertig gestaltet und ausgestattet worden, es gibt unter anderem einen Ruheraum mit Handy-Verbot.

Verbesserungsvorschläge aus der Mitarbeiterschaft sind ausdrücklich erbeten – zum Beispiel sind zuletzt noch Kommissionierwagen auf Wunsch der Belegschaft leichter gemacht worden. Tische an den Arbeitsplätzen im Ladenbau sind höhenverstellbar, drehbar, kippbar. Insgesamt wird bei Briloner sehr viel Wert auf gute Zusammenarbeit und einen vernünftigen Umgangston gelegt. Unterstützt wird die Wachstumsstrategie durch eine vorausschauende Personalplanung, damit nicht plötzlich Engpässe entstehen.

Moderne Gedanken von Facebook oder Google aufgreifen

Und dann eben die Idee, Gedanken von Vorreitern wie Facebook oder Google bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung aufzugreifen: Offene Strukturen und so viel Flexibilität wie möglich statt dröger Konferenzräume im neuen Verwaltungstrakt, Kommunikationszonen mit unterschiedlich großen Räumen. Zum Wohlfühlen gehören Chill-out-Areas, ein Working Garden sowie eine „sehr coole Cafeteria“ dazu, wie Firmenchef Hustadt verspricht.

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Auch neue Erfahrungen durch Corona fließen in die weitere Planung mit ein: Statt einer Klimaanlage wird es im Neubau eine Klimadecke geben, die heizen und kühlen kann und dabei keine Luftbewegungen verursacht. Natürlich wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach neuesten ökologischen Gesichtspunkten gebaut. Die Firmenphilosophie scheint zu stimmen, um junge Leute anzusprechen: Das Durchschnittsalter bei Briloner liegt bei 35 Jahren.

„Identifikation ist uns wichtig. Wenn junge Leute sagen, es ist hip und cool, für Briloner zu arbeiten, dann kommen dadurch wiederum auch andere junge Leute zu uns“, sagt Hustadt. Über Xing oder Facebook spreche sich das herum, die Mitarbeiter selbst teilten inzwischen Stellenangebote über ihre Netzwerke.

>>> HINTERGRUND <<<

Briloner steht, so die Geschäftsführung, für Innovation, Design und Emotionen.

Mit rund 2500 Produkten im Angebot, erhältlich in allen Baumärkten und den großen Online-Plattformen, ist es gelungen, sich als feste Größe auf dem europäischen Markt zu etablieren.

Das Unternehmen hat eine eigene Entwicklungsabteilung in Deutschland. 90 Prozent seiner Produkte sind Eigenentwicklungen.

50 Prozent der Umsätze werden international gemacht. Der Gruppenumsatz steigerte sich innerhalb der letzten zehn Jahre von 60 auf 200 Millionen Euro – ein klassischer „Hidden Champion“ im Sauerland.