Wenholthausen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze kommt nach Wenholthausen. Was es mit dem Besuch auf sich hat und was genau geplant ist.
Der Wenholthauser Landwirt Christian Otto empfängt in der kommenden Woche hohen politischen Besuch auf seinem Betrieb in Wenholthausen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich angekündigt, um mit ihm und seinen Kollegen über die Sorgen und Nöte der Mutterkuhhalter zu sprechen. Aus der Ruhe bringt den Wenholthauser der angekündigte Besuch keineswegs. Er geht die Sache ganz unaufgeregt an. Geplant ist eine Gesprächsrunde im Stall inmitten der Kühe. So sei es gewünscht worden. „Und dann soll es auch so kommen“, sagt Otto.
„Eine Hand wäscht die andere“
Aber warum kommt die Bundesumweltministerin ausgerechnet auf den Hof von Christian Otto nach Wenholthausen? „Ganz einfach“, sagt der Landwirt und ergänzt: „Über unseren heimischen SPD-Abgeordneten Dirk Wiese.“ Wiese sei auf der Suche nach einem passenden Betrieb für eine solche Veranstaltung gewesen. Und weil eine Hand die andere wasche, habe er nicht lange gezögert als er gefragt worden sei, als Gastgeber zu fungieren. „Wer uns hilft, dem helfen auch wir“.
Damit, dass er als FDP-Kandidat bei der Kommunalwahl in Eslohe nun eine SPD-Ministerin auf seinem Hof empfängt, hat der Wenholthauser keine Probleme. Landes-, Bundes-, und Kommunalpolitik seien für ihn drei verschiedene paar Schuhe, sagt er. Und man müsse es nun mal sagen wie es ist: Dirk Wiese habe sich von allen Abgeordneten bislang am intensivsten um die Mutterkuhhalter bemüht.
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Das Problem der Mutterkuhhalter: Die ökologische Weidetierhaltung rechnet sich nicht. „Wir betreiben die Landwirtschaft, die von allen gewünscht und gefordert wird, aber es wird nicht honoriert“, sagt Otto und verweist auf den starken wirtschaftlichen Druck unter dem die Mutterkuhhalter stünden. Und genau um dieses Thema werde es bei dem Termin auf seinem Hof gehen. Neben Svenja Schulze werden unter anderem Dirk Wiese und Mitglieder des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Hochsauerlandkreis dabei sein, dem auch Otto angehört.
Früheren Besuch gewünscht
„Es dreht sich leider immer wieder um das Gleiche“, sagt der Wenholthauser. Er ist sich sicher: „Das Thema wird auch nach der Bundestagswahl weitergehen.“ Ganz gleich, wie die Wahl auch ausgehe. Wirklich viel verspreche er sich von dem Besuch der Ministerin ehrlich gesagt nicht. Es sei zwar schön, dass sie auf seinen Hof komme. „Aber was soll das schon bringen, so wenige Tage vor der Wahl“, fragt er rhetorisch.
Er hätte sich einen Besuch der Ministern deutlich früher gewünscht. Nichtsdestotrotz sei es natürlich grundsätzlich erfreulich, dass sich Svenja Schulze angekündigt habe, um mit ihm und seinen Kollegen über die Probleme zu sprechen. Schaden könne es jedenfalls nicht.
- Zum Pachtbetrieb von Christian Otto gehören 18 Hektar Grünland und 2 Hektar Ackerland.
- Auf den Flächen weiden 20 Mutterkühe samt Nachzucht. Damit zählt Ottos Betrieb mit zu den größeren der Mutterkuh-Branche.
- Mit den Details zum genauen Termin und dem Veranstaltungsort der Gesprächsrunde mit Ministerin Svenja Schulze zur Situation der Mutterkuhhaltung und zur Zukunftskommission Landwirtschaft hält sich das Ministerium aus Sicherheitsgründen bewusst zurück.
- Mutterkuhhalter, die bei dem Treffen gern mit dabei sein möchten, haben noch die Möglichkeit, sich kurzfristig anzumelden. Sie können sich unter 0291/996713 an das Büro von Dirk Wiese wenden.