Schmallenberg. In Hamburg können Gastronomen und Veranstalter entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene oder auch Getestete zulassen. Und in Schmallenberg?
Unter anderem Hamburg lebt es aktuell vor. Dort können sich Gastronomen, Kinobetreiber, Veranstalter und Co. für das 2G-Konzept melden. Das heißt: In den jeweiligen Betrieben haben dann nur noch die Eintritt, die genesen oder geimpft sind. Getestete müssen draußen bleiben.
Das sorgt bundesweit für Aufsehen. Begründet wird das Konzept vor allem aus gesundheitlicher Sicht und mit Vorteilen für die jeweiligen Betriebe. Und: Verpflichtend ist es nicht. Wo 2G gilt, fallen der Mindestabstand und beispielsweise die Sperrstunde in Kneipen weg. In Restaurants müssen beispielsweise nicht mehr die Hälfte der Plätze freibleiben, Theater können vor vollem Haus spielen.
Eine Idee auch für Schmallenberg? Was sagen die heimischen Betreiber zu dem 2G-Konzept?
SauerlandBad
Badleiter Dirk Houpt kann sowohl der 2G- wie auch der 3G-Regelung etwas abgewinnen: „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind die 3 Gs gut, weil wir damit niemand vom Badbesuch ausschließen.“ 2 Gs sprächen für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz. Einen Entscheidungs-Alleingang werde es aber nicht geben: „Wir orientieren uns da an den anderen Betrieben und Gastronomen hier und wie sie damit umgehen.“
Man wolle nunmal auch keine Gäste unnötig abschrecken, zudem seien sowieso die meisten der erwachsenen Badbesucher geimpft: „Wir können und werden mit einer solchen Entscheidung hier also nicht die Ersten sein.“ Zudem seien die Ferien gut gelaufen, viele Gäste bedeuten viel Umsatz: „Unser aktuelles Hygienekonzept hat sich bewährt.“ Bei einer 2G-Regelung kämen vermutlich weniger Gäste - „aber das wäre immer noch die bessere Alternative, als wieder ganz zu schließen“.
Habbels
Vor- und Nachteile hätte eine 2G-Regelung, sagt Habbels-Betreiber Rolf Kaspari: „Aktuell kann man es, basierend auf dem Hausrecht, ja auch schon umsetzen. Aber ich tue mich da wirklich schwer mit.“ Wenn für Tanzveranstaltungen die 2 Gs gelten, dann halte er sich daran, solange Konzerte aber auch mit 3 Gs stattfinden dürfen, wolle er dabei bleiben: „Ich finde es nicht richtig, Personengruppen auszuschließen. Auch wenn 2 Gs aus wirtschaftlicher Sicht besser sind, denn dann können wir mehr Gäste zulassen.“
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Solange es geht, will er aber auch Getestete im Habbels begrüßen: „Aber ich glaube, dass irgendwann der Bescheid kommt, dass nur noch 2 Gs gelten. Das käme dann einem Lockdown gleich - zumindest für die Personen, die nicht geimpft oder genesen sind.“ An einen kompletten Shutdown glaubt Kaspari aber nicht.
Freizeitwelt Sauerland
„Ob 2G oder 3G, ich will mich an dieser Diskussion überhaupt nicht beteiligen“, sagt Christian Koch: „Wir müssen langsam einfach mal zum normalen Leben, zum Alltag zurück.“
Bacio und L’aperitivo
Die Diskussion um 2G und 3G ist auch für Raffaele Iuliucci nicht neu. Er hält die 3G-Regelung aktuell für richtig und wichtig: „Gerade wenn die Inzidenzwerte wieder ansteigen ist es wichtig, dass die Leute, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind, getestet sind, wenn sie die Gastronomie besuchen.“
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Eine 2G-Regelung hält er aber für „menschenrechtlich widersprüchlich“: „Ob man sich impft oder nicht, dass sollte man den Menschen selber überlassen.“ Deshalb fordert er keine Verschärfung auf 2 Gs.
Sonderregelung und Teststationen
Nach Hamburger Beispiel: Auch Kinder unter 12 Jahren dürfen 2G-Angebote nutzen. Ebenso Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren dürfen dies für eine Übergangszeit. Sie sollen in Hamburg aber nach und nach ein Impfangebot erhalten.
Ausnahmen für Schwangere oder Menschen, die zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen nicht geimpft sind, gibt es aber nicht.
Weiterhin kostenloses Corona-Tests gibt es aber im Kurhaus in Bad Fredeburg, im Romantikhotel Deimann in Winkhausen, im Drive In, in der Ladenzeile und an der Mobilen Teststation in Schmallenberg sowie beim Hotel Hanses-Bräutigam in Latrop.