Hochsauerland. Karl-Ludwig Gössling tritt für die Linkspartei bei der Bundestagswahl im HSK an. Wer ist der Mann aus Bestwig, und welche Ziele verfolgt er?

Karl-Ludwig Gössling tritt für die Linkspartei bei der Bundestagswahl im Hochsauerlandkreis an. Dem Pensionär aus Bestwig ist bewusst, dass er kaum Chancen auf das Direktmandat in der heimischen Region hat, aber er will für die Ziele seine Partei werben. Im Interview spricht er über die Linkspartei im HSK, mögliche Koalitionen und seine Mitbewerber.

Die Linkspartei ist im Hochsauerlandkreis zuletzt nicht immer durch Einigkeit aufgefallen. Wie einig geht die Partei in den Wahlkampf?

Gössling: Die Linke ist eine bunte Partei, mit Mitgliedern jeder Altersgruppe und unterschiedlichen Strömungen. In der Vergangenheit gab es leidenschaftliche Diskussionen, um die Wege zu einer sozialeren Politik zu gelangen. Zur jetzigen Bundestagswahl wurde ich einstimmig zum Direktkandidaten gewählt.

Glauben Sie an eine Regierungsbeteiligung der Linkspartei und unter welchen Voraussetzungen?

Die Linke übernimmt Verantwortung und steht gleichzeitig zu Ihren Grundsätzen, die wir im Wahlprogramm genannt haben. Hier steht zum Beispiel der Grundsatz, dass wir nicht an Auslandseinsätzen teilnehmen, um so ein Desaster wie in Afghanistan zu vermeiden.

+++ Zum Nachschauen: Friedrich Merz im Video-Talk mit der WP.

+++Zum Nachschauen: Dirk Wiese im Video-Talk mit der WP.

+++Zum Nachschauen : Carl-Julius Cronenberg im Video-Talk mit der WP.

Nennen Sie uns das wichtigste Projekt, dass tatsächlich Sie für den Hochsauerlandkreis umsetzen möchten?

Ich setze mich für den Internetausbau im Sauerland ein und sorge für eine Nutzung sowie die Vermarktung der mit Steuergeldern gebauten Glasfaseranschlüsse durch lokale Firmen, um kostengünstige, stabile Internetservices für alle zur Verfügung zu stellen.

Was ist aus Ihrer Sicht, das wichtigste bundesweite Thema?

Soziale Gerechtigkeit, eine Vollzeitjob muss für ein selbstbestimmtes Leben reichen.

Welche realistischen Chancen sehen Sie in den Bundestag einzuziehen?

Ich wohne über 50 Jahre im Sauerland und kenne die bisherigen Wahlergebnisse, daraus kann ich eine Prognose ableiten. Gleichzeitig ist mir wichtig, den Wähler darzustellen, dass mit einer anderen Regierung viele soziale Verbesserungen möglich sind.

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Wie ist der HSK aus Ihrer Sicht mit den Abgeordneten Sensburg (CDU), Wiese (SPD) und Cronenberg (FDP) im Bundestag vertreten und was wollen Sie besser machen?

Aus meiner Sicht hatte Herr Sensburg im Rahmen, was in der CDU möglich ist, das Sauerland gut vertreten. Meine Prognose für Herrn Merz sieht da anders aus, wie auch einige in der CDU sehe ich, dass Herr Merz das Sauerland nur als Sprungbrett zurück in den Bundestag nutzen will. Ob und wie Herr Merz Wirkungsmöglichkeiten in einer von Herrn Laschet geführten Fraktion haben wird, werden wir nach der Wahl sehen. Von Herrn Cronenburg hätte ich mir umgehend klare Worte zur Zusammenarbeit mit der AfD gewünscht, Herrn Wiese und die SPD schätze ich, leider wurde der Kurs der Partei weg von den grundsätzlichen sozialen Forderungen der Linke gesteuert. Ich würde meine Berufserfahrung und mein Fachwissen einbringen, um in Deutschland eine moderne, kostengünstige und sichere Infrastruktur aufzubauen und die Digitalisierung vorantreiben.

>>>HINTERGRUND

Karl-Ludwig Gössling ist 64 alt und wohnt in der Gemeinde Bestwig. Er ist Pensionär.

Sein politischer Werdegang: aktiv bei der Gewerkschaft DPG Verdi seit mehr als 30 Jahren, Mitglied im Schulausschuss des HSK, Mitglied in der LAG und BAG Netzpolitik für Die Linke

Seine Hobbys: Judo, gewaltfreie Kommunikation GFK, Motorradfahren.