Meschede. Beim Kreisparteitag der CDU ist Vorsitzender Matthias Kerkhoff wiedergewählt worden. Im Vordergrund stand aber die Rede von Friedrich Merz.
Mit einer begeisternden Rede hat Friedrich Merz zum Abschluss des 49. Kreisparteitags in der Mescheder St.-Georgs-Schützenhalle die Mitglieder aufgefordert, alle Kräfte zu mobilisieren, damit die CDU auch nach dem 26. September in der Regierungsverantwortung bleibt. Seine Worte wurden immer wieder vom Beifall der Anwesenden unterbrochen.
Merz greift Außenminister Heiko Maas an
Deutschland stehe vor der größten Bewährungsprobe seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte Friedrich Merz in seiner mit Spannung erwarteten Rede. Und das nicht nur in Anbetracht der Corona-Pandemie und dem Abzug der Truppen aus Afghanistan, wo die deutschen Soldaten einen sehr guten Job gemacht hätten. „Wenn da nicht alles nach Wunsch gelaufen ist, dann ist die Ursache in der Politik und insbesondere im Außenministerium zu suchen.“ Mit leeren Worthülsen und inhaltlosem Geschwätz dürfe man keine Außenpolitik betreiben. Zu den Grünen bemerkte Merz: „Diese Partei möchte der Bevölkerung vorschreiben, was sie zu tun, und was sie zu lassen hat.“
Die Union müsse sich weiterhin auf ihren Führungsanspruch besinnen, auch wenn die Umfragewerte derzeit etwas anderes besagten. Aber gerade das motiviere ihn, denn jetzt gehe es ums Ganze. Merz: „Trotz des Gegenwinds. Alles liegt jetzt an uns!“
Wiederwahl zum Kreisvorsitzenden
Zuvor hatte Matthias Kerkhoff bei seiner Wiederwahl zum Kreisvorsitzenden 93,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. „Wir wollen den Erfolg und wir werden uns dafür reinhängen“, so Kerkhoff in seinem Rechenschaftsbericht, der von Wahlkampfthemen geprägt war. Er betonte, dass in den kommenden vier Wochen die inhaltliche Auseinandersetzung im Mittelpunkt stehe. Es sei längst nicht egal, wer in den nächsten vier Jahren regiere. Wenn man SPD und Grüne wähle, „die ja glauben, dass der Staat alles regelt“, bekomme man Unfreiheit, mehr Dirigismus und mehr Bürokratie, so Kerkhoff, die CDU orientiere sich dagegen an der Lebenswirklichkeit der Menschen.
Auch Hiltrud Schmidt (Olsberg), Volker Arens (Meschede) und Stefan Lange (Sundern) wurden als Stellvertreterin bzw. Stellvertreter im Kreisvorstand wiedergewählt. Außerdem sprachen die Mitglieder Schatzmeister Andreas Bremke (Arnsberg), seinem Stellvertreter Michael Rosenkranz (Marsberg), der Schriftführerin Katja Lutter (Schmallenberg) sowie ihrem Stellvertreter Hubert Speckenheuer sowie Sybille Rohe-Tekath (Sundern) erneut das Vertrauen aus.
Verabschiedung von Patrick Sensburg
Außerdem verabschiedeten die Mitglieder Patrick Sensburg, ihren bisherigen Bundestagsabgeordneten, der Friedrich Merz bei der Kandidatenwahl unterlegen war. Mit stehendendem Applaus dankte die Versammlung Sensburg, der kürzlich zum Oberst der Reserve befördert worden war, für sein zwölfjähriges Engagement. Matthias Kerkhoff: „Du hast die Region hervorragend präsentiert.“
Kaiser und Kerkhoff als Kandidaten für die Landtagswahl nominiert
Im Wahlkreis 125 soll Matthias Kerkhoff aus Olsberg erneut im Düsseldorfer Landtag vertreten sein. Das bestätigten 87 Prozent der anwesenden Mitglieder aus dem Altkreis Brilon sowie den Kommunen Meschede und Bestwig. (2017: 99,7 Prozent) Diese Stimmen seien Auftrag genug, sich erneut für Dorferneuerungsmaßnahmen, die Städtebauförderung, moderne Sportstätten und auch die Feuerwehr einzusetzen. Das versprach der 41-Jährige in einer kurzen Bewerbungsrede und betonte: „Unsere Städte und Gemeinden mit ihren Menschen im Sauerland sind Wirtschaftsräume, für die es lohnt, sich zu engagieren.“
Das Ergebnis für Klaus Kaiser im Wahlbezirk 124, der Arnsberg, Sundern, Schmallenberg und Eslohe fiel mit 71 Prozent Zustimmung aus. (2017: 96 Prozent). Kaiser möchte seine Schwerpunkte in seiner zukünftigen politischen Arbeit in Düsseldorf auf die Stärkung der Infrastruktur und die Verbesserung der ärztlichen Versorgung, auf kulturelle Angebote und das Ehrenamt im ländlichen Raum legen. Als weitere Eckpunkte nannte er die Corona- und Fluthilfe, mehr Mittel für den Klimawandel bereitzustellen sowie die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft zu sichern. Ein weiteres Ziel ist es, den Schulen und dem Wohn- und Wirtschaftsstandort Sauerland eine gute Perspektive zu geben. Alles das seien große Herausforderungen, die es zu meistern gelte.
Unterstützung bekamen die beiden Kandidaten vom Europaabgeordneten Peter Liese und von Landrat Karl Schneider. Für den Landrat ist die CDU der Grundversorger im Kanzleramt, sie stehe für Stabilität. Schneider fragte: „Warum machen wir diese Botschaft nicht deutlicher?“
Wahl der Beisitzer
Als Beisitzer aus den Orten wurden zudem gewählt: Peter Blume, Chantal Debus und David Meinschäfer (Arnsberg); Eberhard Fisch und Johann-Dietrich Stock-Schroer (Brilon); Sebastian Booke und Claudia Hachenei (Sundern) Sebastian Beule und Christiane Gerbe (Schmallenberg), Norbert Atorf und Nicolas Siebrecht (Marsberg), Sven-Lukas Deimel und Christian Schmidt (Winterberg), Kathrin Rösen und Eckhard Luhme (Olsberg), Josef-Clemens Voß (Bestwig), Joachim Huft (Hallenberg), Michael Kotthoff und Marcel Spork (Meschede), Frank Linnekugel (Medebach).
Beisitzer aus den Verbänden: Silke Lensing (Frauen-Union), Kerstin Richter (CDA), Klaus Schulte (Eslohe), Lukas Kraft (Junge Union) und Marie-Theres Schennen (Senioren-Union).