Wasserfall. Bis zu 5000 Besucher kommen täglich in den Freizeitpark Fort Fun bei Bestwig. Die Corona-Auflagen aber sorgen für besondere Probleme.

Die Nachfrage ist da, es würden auch viel mehr Menschen in den Freizeitpark Fort Fun passen. 4500 bis 5000 Besucher hat Fort Fun bei Bestwig an guten Tagen im Sommer – eigentlich. Aber die Corona-Auflagen verhageln diese Zahlen: „Wir haben die Kapazitäten drastisch reduzieren müssen“, sagt Geschäftsführer Andreas Sievering. Über den Tag verteilt werden nur noch 3500 Besucher eingelassen.

Hintergrund für die Reduzierung ist die Testpflicht bei Besuchern: „Die Testpflicht macht uns operativ unheimlich große Probleme. Kontrollieren Sie mal 4500 bis 5000 Tests und Impfnachweise, die auch noch alle unterschiedlich aussehen!“ Inzwischen sind sieben Mitarbeiter mehr am Eingang abgestellt, die kontrollieren müssen: „Aber mehr als 500 Tests schaffen wir nicht in einer halben Stunde.“ Deshalb wurde die Gesamt-Besucherzahl gesenkt: „Es ist ja nicht Sinn der Sache, dass man dann eine Dreiviertelstunde am Eingang auf den Einlass wartet. Wir wollen doch die Menschenmassen vor dem Eingang vermeiden.“

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Der Besuch im Fort Fun muss reserviert werden. Und die Kontrolle ist auch nicht einfach. Diplomatisch sagt Andreas Sievering, dass „teilweise“ kein Verständnis bei Gästen für die Tests da sei – denn Gäste, die zum Beispiel aus Hessen oder Niedersachsen kommen, brauchen in ihren Heimat-Bundesländern keinen Test zum Besuch eines Freizeitparks. Das ist eine NRW-Sonderregelung, die dem Fort Fun schwer zu schaffen macht. Für den Zutritt braucht es als Berechtigung einen aktuellen Nachweis über Impfung, Genesung oder einen zertifizierten negativen Test (nicht älter als 48 Stunden). Dass diese Nachweise ab sechs Jahren gelten, ist auch eine NRW-Besonderheit: „Damit rechnet niemand. Meistens gilt das ab zwölf Jahren. Sechs Jahre wie in NRW aber gibt es deutschland- und europaweit nicht.“ Sievering fordert deshalb einheitliche Richtlinien in Deutschland: „Denn warum muss das in NRW anders sein als in Bayern, Hessen oder Niedersachsen?“

Ja, sagt der Geschäftsführer, es gebe auch Gäste, die „ungehalten“ reagieren – aber warum müsse man einem 65-Jährigen mitunter auch zum fünften Mal sagen, dass er doch bitte seine Maske aufsetzen möge? Und es gebe auch Gäste, die aus Prinzip keinen Test machen, aber dennoch in den Park wollen: „Die lassen wir nicht hinein, die bleiben draußen.“ Man wolle schließlich keinen Impfgegnern ein Podium geben: „Wir müssen uns und auch unsere Gäste schützen.“

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Zehn Prozent der Gäste im Fort Fun kommen normalerweise im Sommer aus den Niederlanden: „Die Zahlen sind jetzt auf geringerem Niveau.“ Bei Tagesbesuchern gebe es keinen großen Rückgang, Übernachtungen in den Bungalows von Gästen aus den Niederlanden, habe man aber stornieren müssen, als das Nachbarland zum Hochinzidenzgebiet erklärt wurde.

Selbst der Kaffeepreis steigt an

„Es ist eine sehr schwierige Saison“, so Andreas Sievering. Denn zu den Corona-Regeln und der Besucher-Beschränkung kämen auch noch Personalmangel, Lieferanten, die nicht liefern könnten, Preissteigerungen beim Fleisch, Steigerungen zum Beispiel der Kaffeepreise um 60 Prozent hinzu – „und ich kann aber nicht um 60 Prozent die Kaffeepreise bei mir im Park erhöhen“. Aber dennoch: „Es sieht nach einem positiven Ergebnis aus, aber eben auf einem niedrigeren Niveau. Wir können alle Kosten tragen und vielleicht ein bisschen an die Seite legen für die Investitionen der nächsten Jahre.“

Und zu all den Problemen nun auch noch das Wetter: „Das Wetter ist nicht besonders gut gewesen in den ersten Wochen. Aber trotzdem: Wenn man all die Umstände sieht, die uns das Leben zur Zeit total schwer machen, muss ich doch ganz zufrieden sein.“ Selbst bei schlechterem Wetter kämen 2000 Besucher am Tag: „Die Kapazitäten, die wir anbieten, sind oft ausverkauft. Wir machen manchmal später zu. Wenn die Leute hier sind, dann sind sie glücklich.“ Inzwischen glaubt Sievering vom persönlichen Gefühl her, dass die Prognosen in den Wetterberichten nach dem Hochwasser insgesamt schlechter geworden seien: „Mir scheint, man sagt jetzt lieber vorsichtshalber einmal ein mögliches Gewitter mehr an.“

>>>HINTERGRUND<<<

Neben einer gültigen Eintrittskarte ist einer der folgenden Nachweise im Fort Fun zwingend erforderlich. Ein Berechtigungsnachweis gilt bereits für Gäste ab sechs Jahren.

Getestet: offizieller negativer Covid-19-Test (ein PCR- oder ein Schnelltest, nicht älter als 48 Stunden).

Genesen: Nachweis über Covid-19-Genesung – diese muss mindestens 28 Tage zurückliegen. Sollte ein positives Testergebnis länger als sechs Monate zurückliegen, muss man zusätzlich den offiziellen Impfnachweis bzw. Impfpass mitbringen oder den digitalen Impfnachweis mit der CovPass-App vorzeigen. Der Impfnachweis muss älter als 14 Tage sein.

Geimpft: offizieller Nachweis über die vollständige Covid-19-Impfung. Es muss im Eingangsbereich der original Impfpass vorgelegt werden (keine Kopie) oder der digitale Impfnachweis mit der CovPass-App. Der vollständige Impfnachweis muss älter als 14 Tage sein.