Wasserfall. Nach dem Unglück auf der Sommer-Rodelbahn im Freizeitpark Fort Fun bei Bestwig sucht die Polizei in Meschede weiter nach Augenzeugen.
Nach dem schweren Unfall im Freizeitpark Fort Fun ist eine verletzte Zehnjährige inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Ermittlungen zu dem Unglück laufen weiter bei der Kreispolizeibehörde in Meschede. „Wir bitten immer noch Zeugen, sich bei uns zu melden“, so Sprecher Sebastian Held: Hinweise unter 0291/90200 an die Polizei in Meschede.
Denn der genaue Hergang, wie sich der Unfall ereignen konnte, ist weiterhin ungeklärt. Es geht um Donnerstag, 8. Juli: Gegen 13 Uhr ereigneten sich auf der Sommer-Rodelbahn im Fort Fun zwei Auffahrunfälle – aber warum? Offenbar hatte ein Jugendlicher auf der Strecke der Rodelbahn angehalten. Auf dessen stehenden Schlitten wiederum fuhr ein sieben Jahre alter Junge aus Werl auf, der sich dabei leicht verletzte. Es entstand ein Rückstau: Dabei ist es offenbar Erwachsenen gelungen, noch rechtzeitig vor den stehenden Schlitten abzubremsen, Kindern allerdings nicht. So fuhr auch das zehn Jahre Mädchen aus Nettersheim auf einen Schlitten auf – und auf ihren wiederum ein weiterer auf, in dem vermutlich eine Frau saß (die bisher ebenfalls nicht gefunden wurde). Die Zehnjährige verletzte sich dabei so schwer am Rücken, dass nachher ein Rettungshubschrauber angefordert wurde, der sie in eine Spezialklinik flog.
Jugendlicher noch nicht gefunden
Alle Beteiligten waren allerdings zunächst einmal eigenständig weiter bis ins Ziel gefahren und hatten sich dann zu den Mitarbeitern des DRK vor Ort begeben – die dann den Rettungsdienst alarmierten. Wegen der möglichen Verletzung an der Wirbelsäule wurde vom Notarzt daraufhin der Rettungshubschrauber gerufen.
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Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Hintergründe sind völlig offen, möglicherweise ist menschliches Versagen die Ursache. Der Jugendliche, der mit seinem stehenden Schlitten die Unfallkette möglicherweise ausgelöst hatte, konnte noch nicht gefunden werden.
Grundsätzlich ist es verboten, den Schlitten auf der Strecke zum Stehen zu bringen. Nach einem schweren Unfall im Oktober 2017 auf der Sommer-Rodelbahn, bei dem ein zwölf Jahre alter Junge mit dem Bein unter einen Schlitten geriet und dem dabei ein Fuß abgerissen wurde, war die Sicherheitsausstattung durch bessere Anschnallgurte, Bremshebel und Gurtschlossverriegelungen verbessert worden. Im August 2019 ereigneten sich zwei Auffahrunfälle mit insgesamt vier Leichtverletzten. Fort Fun stattet die Bahn jetzt mit einer Videoanlage aus, um die Fahrten zu überwachen.