Schmallenberg. In unserer Serie „Wir sind Tourismus“ stellen wir Menschen vor, die Gästen eine schöne Zeit in Schmallenberg machen. Heute: Ranger Ralf Schmidt

Ralf Schmidt ist Ranger, Wald-Experte und großer Sauerland-Fan. Er bringt Einheimischen wie Touristen die Natur rund ums Schmallenberger Sauerland näher. Im Interview erklärt er, woher die Bezeichnung Ranger kommt und wie er am liebsten den Wald erlebt.

Herr Schmidt, wie sind Sie zum Tourismus beziehungsweise zu Ihrem Beruf gekommen?

Ralf Schmidt: Mein eigentlicher Beruf ist Forstwirtschaftsmeister. Die Bezeichnung Ranger habe ich durch eine Fortbildung zum „geprüften Natur-und Landschaftspfleger“ erworben. Die Einstellung zum Ranger hat sich vor fast 19 Jahren durch den Rothaarsteig, der in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert, ergeben. Durch den stark angestiegenen Wandertourismus sollten wir als Ranger ein wenig für Ordnung, Informationen und intakte Infrastruktur sorgen.

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Welche Aufgaben haben Sie genau als Ranger?

Meine Aufgaben liegen darin, dass ich die Menschen in der Natur informiere, ihnen interessante und spannende Dinge zeige in Form von Führungen, für eine gute Beschilderung sorge, Sicherheit im Auge habe und auch den Wald vor Waldbesuchern durch unsachgemäßes Verhalten, wie Autofahren, Zelten und Feuer, schütze.

Was macht Ihnen an ihrem Job solche Freude?

Freude bereitet mir natürlich die Kommunikation mit den Menschen draußen. Dass ich etwas zum Naturverständnis beitragen kann und, dass ich eine weitgehende selbstverantwortliche Tätigkeit nachgehe.

Wie haben Sie die Corona-Zeit und den Lockdown wahrgenommen?

Ich persönlich konnte mich in der Coronazeit immer noch weitgehend zwanglos bewegen, da ich hier in Bad Berleburg in einer wenig besiedelten Region wohne. Allerdings empfand ich die Kontakteinschränkungen auch im Wald als sehr befremdlich. Die Besucheranzahl hat aber deutlich zugenommen, was manchmal zu Missmut unter Bikern und Wanderern führt.

Welche Aktivität, welchen Ort empfehlen Sie Gästen und Touristen am liebsten?

Ich bin für jede Aktivität, die den Menschen gut tut. Das kann Wandern, Radfahren, Reiten wo es erlaubt ist, Langlauf im Winter und Spazieren gehen sein. Nur immer mit Rücksicht! Die Region für sehr viele unterschiedliche Aktivitäten in der sehr abwechslungsreichen Landschaft geeignet ist.

Urlaub in Schmallenberg ist so schön, weil…

… man in Schmallenberg die Nähe zum Urlauber spürt.

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Gab es schon Prominente oder ganz besondere Gäste, die Sie hier in Schmallenberg begleitet haben?

In meiner Zeit als Ranger habe ich schon einige, mehr oder weniger, prominente Menschen geführt. Herr Merz, Herr Laschet, Herr Lichter, viele andere Politiker und Landräte.

Warum arbeiten Sie so gerne in der Natur? Wie nehmen Sie die Veränderungen in der Natur aktuell wahr?

Ich habe meine Kindheit und Jugend schon überwiegend in der freien Natur verbracht, weil jeder Tag draußen eine neue Überraschung für mich bereit hält. Ich habe dadurch gelernt mich anzupassen und nicht umgekehrt. Veränderungen durch den Klimawandel nehme ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch wahr. Die Borkenkäferproblematik, sehr warme und trockene Jahre und andere Faktoren setzen der Natur sehr zu. Ich befürchte der Mensch wird sich nicht anpassen können, die Natur ja, allerdings braucht sie Zeit.

Das ist Ralf Schmidt

Ralf Schmidt, geboren in Siegen, 59 Jahre alt, wohnt in Weidenhausen bei Bad Berleburg.

Die Ranger kann man für unterschiedlichste Führungen und Altersgruppen buchen unter ranger-suedwestfalen@wald-und-holz.nrw.de.