Wenholthausen/Meschede. Sie rufen Hilfe: Im Sportheim in Wenholthausen bei Eslohe sind beim Hochwasser vier Menschen eingeschlossen. Die DLRG aus Meschede wird alarmiert.
Auch Tage nach dem Hochwasser werden immer neue Geschichten bekannt, die sich dabei ereigneten. So waren im Sportheim in Wenholthausen vier Menschen von den Wassermassen eingeschlossen. Die DLRG aus Meschede befreite sie.
Am Flutabend waren die vier ins Sportheim gegangen, um darin vorsichtshalber noch Sachen vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen. Doch das Wasser kam unglaublich schnell: Als sie das Sportheim nach einer halben Stunde wieder verlassen wollten, stand es bereits ringsum – Parkplatz und Sportplatz waren überflutet. Und vor allem: Die Wassermassen hatten eine enorme Geschwindigkeit. Die Eingeschlossenen riefen um Hilfe.
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„Eine unvorstellbar starke Strömung“
Von der Kreisleitstelle in Enste wurde der Alarm für die DLRG ausgelöst: Die DLRG in Meschede verfügt sowohl über Strömungsretter, die ausgebildet sind, Menschen an der Wasseroberfläche zu retten, als auch über Rettungstaucher, die unter Wasser suchen.
Von Meschede aus sind sie für den gesamten Osten des Hochsauerlandkreises zuständig. Hier in Wenholthausen waren die Strömungsretter gefragt. Binnen Minuten waren zwei Gruppen einsatzbereit, berichtet DLRG-Geschäftsführer Werner Hengesbach, der selbst mit vor Ort war.
Während es in Meschede nur geregnet hatte, wurde in Wenholthausen das ganze Ausmaß sichtbar, wie enorm hier die Niederschläge gewesen waren: „Es war eine unvorstellbar starke Strömung! Die hatte es gewaltig in sich.“ Baumstämme trieben ab, die Helfer sahen mehrere große Rundballen abtreiben, die die Wenne mit sich bis hinunter nach Berge riss. Mit einem Seil wurde ein Schlauchboot zu den Eingeschlossenen im Sportheim geschickt, und dann mit ihnen an Bord wieder unversehrt zurück an Land ins Trockene zurückgezogen.
Es sei genau die richtige Entscheidung gewesen, sagt Hengesbach, dass die Eingeschlossenen Hilfe von Spezialisten angefordert hätten – die Situation sei lebensgefährlich gewesen: „Ohne unsere Helfer wäre es nicht gegangen. Vor Ort sah man, wie schnell Wasser steigen kann und welche Geschwindigkeit Wasser entwickeln kann.“ Die Mescheder DLRG stand auch am nächsten Tag noch in Bereitschaft, ebenso am vergangenen Wochenende, als ein neues Hochwasser befürchtet wurde.